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Samstag, 6. April 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 21 Schutznetze, legt Zäune um und sorgt im Frühjahr für die Wiederherstellung und Säuberung der Loipen. Die Kosten belau- fen sich bei uns jährlich auf 300.000.— bis 400.000.—. Das wird alles hauptsächlich für den Fremdenverkehr, für den Gast, getan, um den Ort zu beleben. Betrachtet man den Gast als Langläu- fer, muß man feststellen, daß keiner von ihnen den Schlittschuhschritt verwendet. Er will ja gemütlich in der Landschaft wandern und braucht nicht schneller sein wie ein anderer. Von den einheimischen Langläufern weiß die große Masse auch nichts mit dem Siitonenschritt anzufangen. Also verblei- ben ein paar wettkampfbegeisterte junge Volksläufer, Kaderläufer sind ja keine mehr vorhanden, übrig, die den Siitonen- schritt trainieren. Das sind insgesamt ge- sehen nicht einmal ein Prozent der Lang- läufer. Und diese ein Prozent verderben den 99 Prozent die Spur! Was kann dagegen unternommen wer- den? Verbotstafeln nützen nichts, das hat sich bei unseren vorhandenen Tafeln schon zwei Jahre bewiesen. Mit den bis- her üblichen Spurgeräten ist dem Schlitt- schuhschritt nicht beizukommen. Als nicht mit Skidoo Einzelspuren gezogen wurden, wäre dieser Schritt unmöglich ge- wesen. Man müßte also in erster Linie die Spurgeräte so ändern, daß in der Mitte ein kleiner Wall Schnee stehen bleibt. Das wäre technisch leicht möglich. Den Zwischenraum der Fahrzeugraupen bei den angehängten Fräsen und Gleitbret- tern aussparen, seitlich Blenden anbrin- gen, die den Schnee zusammenpressen. Für die Stockspur wäre genügend Platz. Auch das Umsteigen in die andere Spur ist kein Hindernis. Aber mit dem Ski schräg abstoßen kann man nur mehr schwer. Al- lerdings muß genügend Schnee sein. - Zweitens könnte man indirekt auf Sport- veranstaltungen einwirken, den Siitonen- schritt zu verbieten. Das heißt, die Loi- penhersteller machen nur dann die Spu- ren, wenn der Siitonenschritt verboten wird. Will der Sportveranstalter dennoch den Siitonenschritt beibehalten, muß er für die Wiederherstellung der Loipe be- zahlen. Das kann meiner Meinung nach jeder Fremdenverkehrsverband von sich aus be- schließen, denn die Langzeitinstitutionen OSV und FIS verschlafen nach dem Volkslanglauf auch noch die Entwicklung des Siitonenschrittes. Sie bezahlen ja auch nicht die Herstellung der Langlaufspuren, und daher ist ihnen der Siitonenschritt nur in sportlicher Hinsicht eine Überle- gung wert. Es wäre auch Aufgabe der Ski- verbände, die medizinischen Folgen dieses eingesetzten Schrittes zu prüfen. Ich kenne keinen Skiklub, der ein gro- ßes Loipengerät besitzt und Spuren für seine Langläufer selber herstellt. Im Jahre 1974 organisierte ich beim Skiklub St. Jo- hann den Ankauf eines Skidoo's, mit dem wir damals die Spuren für den Skiklub hauptsächlich im Hinterkaiser zogen. Da- mals kannte man keinen Siitonenschritt und die Spuren blieben ganz. Heute müß- ten die Skiklubs wegen des zerstörenden Skiitonenschrittes eigentlich die Spuren selbst ziehen. Wenn ihnen das nicht mög- lich ist, müßten sich die Skirennläufer der Allgemeinheit unterordnen und den spur- zerstörenden Schritt unterlassen. Daher die Schlußfolgerung: Wenn der Schlittschuh- und Halbschlittschuhschritt bei Wettkämpfen verboten wird, braucht man ihn auch nicht zu trainieren und die täglichen Loipen werden nicht verdorben. Die Spurenhersteller könnten sich auf die- se Art selbst helfen. Zum Schluß möchte ich einen Appell an die »Schlittschuhläufer« richten: Lauft »Siitonen« nur dann, wenn ihr die Loipe nicht beschädigt! Lauft nicht viel damit, sonst könnt ihr euch in ein paar Jahren in Häring versammeln! Diskussionsbericht vom 2. April 1985 im Cafe »Rainer« folgt! St. Johann/Tirol, 19. März 1985 Martin Leimer, Langlauf-Lehrwart F IIlilIIII J I 1 I I IiI 1 1 1 1 1 1 •Ii 1 1 1 1 1 1 1 I FUSSBALL ST. JOHANN n Sportbericht aus St. Johann Die Vorbereitungsspiele der Nach- wuchsmannschaften brachten folgende Resultate: SPG Junioren St. Johann/Fieberbrunn - SK Ebbs 10:0 SPG Junioren St. Johann/Fieberbrunn - U 15 Leistungszentrum Tirol 4:3 SPG Junioren St. Johann/Fieberbrunn - SPG ESV/SC Kufstein 2:3 SPG Miniknaben 1 St. Johann/Kirchdorf - SC Kundi 111:2 SPG Miniknaben 1 St. Johann/Kirchdorf - SC Schwaz 1 1: 1 SPG Miniknaben II St. Johann/Kirch- dorf — SVWörglI 1:1 SK St. Johann Knaben - SC Kufstein 4:5 Alle Spiele fanden auswärts statt, da das St. Johanner Stadion noch nicht be- spielbar war. Vorschau: Die Juniorenmannschaft spielt am Samstag um 15.30 Uhr das Mei- sterschaftsspiel in Rum und am Ostermon- tag um 15 Uhr das Nachtragsspiel in Rinn. Die Schülermannschaft spielt am Samstag um 14.30 Uhr ein Freundschaftsspiel in Häring. Die SPG-Miniknabenmannschaft St. Johann/Kirchdorf nimmt am Ostersonn- tag in Salzburg an einem großen Turnier teil. Weitere Teilnehmer sind SK Frelen- berg (BRD), ESV Saalfelden, ASVO Puch, Salzburger Sportklub und ASV Salzburg. Am 1. 5. 1985 findet das große Mmi- knabenturnier mit 24 Mannschaften in St. Johann statt, bei dem dann ASV Salzburg und ESV Saalfelden in St. Johann spie- len. Über dieses Turnier bringen wir in der nächsten Ausgabe eine Vorschau. Zum Schulrat ernannt Der Herr Bundespräsident hat mit Ent- schließung vom 20. Februar 1985 Frau Volksschulhauptlehrer Marianna Rothart zum Schulrat ernannt. Das Dekret des Bundesministers für Unterricht, Kunst und Sport wurde von Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans Heinz Höfle als dem Vorsitzenden des Bezirksschulrats über- reicht. Er bedankte sich dabei für die er- sprießliche Arbeit, die Frau Schulrat Rot- hart durch Jahrzehnte geleistet hat, und wünschte viel Erfolg für die Zukunft. Bezirksschulinspektor Reg.-Rat Dr. Walter Bodner dankte der Kollegin, die durch Jahrzehnte als Volksschullehrerin erfolgreich tätig ist.: Sie wirkte zuerst in Seefeld, Osten im Öt ztal, in Aurach und Kitzbühel, bis sie 1956 in ihren Heimatort St. Johann kam. Dort unterrichtet Frau Marianne Rothart, geb. Stöckl seither. Der Bezirksschulinspektor bezeichnete sie in einer Zeit großer Bewegung im Schul- bereich als ein beharrendes Element, das sicherstellt, daß man bei Neuerungen nie den Bezug zur Realität verliert. Mit dem Dank verband der Bezirksschulinspektor den Wunsch auf noch erfolgreiche Be- rufsjahre. - Hofrat Dr. Höfle überreicht Frau SR Rothart das Dekret. Bild: Werner Nessizius Für die Personalvertretung schloß sich Obmann Dir. Erich Rettenwander den Glückwünschen an. Die Auszeichnung sei eine Anerkennung des Engagements in der Gesellschaft, die für den Lehrer nicht selbstverständlich ist. Die Heimatzeitung schließt sich den Glückwünschen für Frau Schulrat Rot- hart freundlich an und wünscht viele ge- sunde und frohe Jahre im Dienst und da- nach im Ruhestand. OeIJeUeFrdlirL.
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