Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 4. Mai 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 daß der telegraphische Postanweisungs- verkehr mit dem Ausland aufgenommen wurde. Im Jahre 1886 erhielt die k.k. Poststation St. Johann als Folge des Ei- senbahnverkehrs - die »Giselabahn« wurde 1875 eröffnet - den »blauen Bo- gen«, d. h. sie wurde aufgehoben. Bis zum Jahre 1929 befand sich das Postamt im heutigen Hotel »Post« und wurde schon lange von beruflichen Beam- ten geführt. In diesem Jahre wurde das neue Postamtsgebäude am Hauptplatz seiner Bestimmung übergeben. In der NS- Zeit wurde dem Postamt St. Johann die »Goldene Betriebsfahne« zuerkannt, war bis 1945 im Schalterraum aufgestellt und ist dann Souvenirjägern in die Hände ge- fallen. Wer hätte aber noch um die Jahrhun- dertwende daran gedacht, daß dem ro- mantischen Poststellwagen im Postkraft- wagen ein so bequemes Massenverkehrs- mittel erstehen würde? Als im Jahre 1904 das erste Automobil (des Königs der Bel- gier) den Bezirk Kitzbühel passierte, er- tönte damit das Vorzeichen zur Geburts- stunde des Postkraftwagens. Im Jahre 1911 wurde der Postautover- kehr der Linie Salzburg—Lofer—St. Jo- hann aufgenommen; 1914 St. Johann— Kitzbühel—Mittersill; 1925 auf Kufstein und Mittersill verlängert. Im gleichen Jahr die Linie St. Johann—Erpfendorf— Kössen—Reith im Winkl in Betrieb ge- nommen, die 1947 eine Parallellinie über Gasteig erhielt und 1949 bis Kitzbühel er- weitert wurde. Darüberhinaus berühren noch die Privat-Autobuslinien Salzburg— Innsbruck und St. Ulrich—Kitzbühel (diese seit 18. Mai 1925) den Markt St. Jo- hann. (Soweit Oberschulrat Pürstl.) Johann Karl, St. Johann, geboren 1872, gestorben 1947, erzählte: »Mein Vater Johann Karl, geboren 1821 in Kuf- stein, dann wohnhaft in St. Johann in Ti- rol, war Postexpeditor oder Postmeister, wie es damals hieß. 1844 wurde er in Agram zum Militär gepreßt. Er war von Beruf Sattler, welches Gewerbe er in St. Johann erlernte. Nach Agram kam er auf seiner Wanderschaft. Wegen seines Handwerks kam er zu dem ‚Graf-Hart- egg-Kürrassier-Reiter-Regiment'. Mein Vater diente in der Folge in vielen ungari- schen Garnisonen. Während der Revolu- tion 1848 marschierte sein Regiment Seite an Seite mit den Russen, welche von der österreichischen Regierung zur Nieder- werfung der Revolution zu Hilfe gerufen wurden. Nach achtjähriger Militärdienst- zeit trat er zur berittenen Gendarmerie, war zeitweilig in Semlin und die letzten Jahre in Kolin in Böhmen tätig. Er erzähl- te uns Kindern öfter, daß er in der Gegend von Szegedin mehrere Male gegen den da- mals größten Räuberhauptmann Rorsa Sander eingesetzt wurde, ohne aber Er- folg gehabt zu haben. Er sagte auch von der damaligen Zeit, solange er in Ungarn weilte, keinen Tropfen Wasser getrunken zu haben. Fortsetzung Seite 8 D.'?Jahreszahl 1224 heim Hauptportal des Gasthofs »Post«, die CJteste uns bekannte für ein Haus. ir_ ' Fuakftratfl ELEKTRO-CENTER GRÜNDLER MESSE AKTUELL M ele-Wasch maschinen-Umtauschaktion Kühl- und Gefriergeräte zu Superpreisen! Tolle Muttertagsangebote! Miele-Mikrowellenherd-Vorführung am Freitag, den 3. Mai 1985, von 13 bis 18 Uhr Farbfernsehgeräte zu Preisen wie noch nie! Vdeo-Recorder zu Sonderpreisen! Radio-Recorder - SoLndmaschinen - Walkman - zu Messepreisen! Autoradios zu ganz sezieIlei Preisen! Videofilmverleih - große Auswahl! Günstige Teilzahlung! Großes Gewinnspiel! Unser Service - Ihre Sicherheit IHR FUNKBERATER II j KIRCHDORF - ST. JOHANN - KITZBÜhEL Der E/ectron/cberater] ~ä -
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