Kitzbüheler Anzeiger

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alitätsr Anläßlich unserer HAUSMESSE zeigen wir Ihnen eine Qualitätsmöbelschau bekannter österr. Hersteller: schau-i Samstag, 4. Mai 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 rungen über das Alter der Urpfarren des Nordtiroler Unterlandes: ‚St. Johann aber beweist sich schon durch seinen Na- men, sein großes Widumsgut und ebenso durch seine riesige Ausdehnung wie örtli- che Lage inmitten des Tales und Gebietes als einzige Taufkirche des ganzen Leuken- tales.'« In der Urkunde vom 28. Jänner 1216, in der Papst Innozenz III. dem Erzbischof Eberhard von Salzburg die Errichtung ei- nes Bostums auf Herrenchiemsee erlaubt, werden mit den Grenzen der Pfarre St. Johann erstmals angegeben: »... S. Jo- hannis usque summitatem montis Joch- berg...« (St. Johann bis an den Jochberg- sattel). Der Tiroler Geschichtsprofessor Otto Stolz schrieb in dem Werk ‚Geschichts- kunde der Gewässer Tirols', Schlern- schriften 1936, zu diesem Thema u. a.: »Das Leukental wird in der Form Lui- chental seit dem 11. Jahrhundert häufig genannt, entsprechend der Zwielautung Leuchenstein 1291 und Leuchental 1293 erstmals, Lewckchental im 15. Jahrhun- dert. Burglechners Landtafel hat dafür um 1600 Loiggental, was der mundartli- chen Aussprache nahekommt. Nach Staf- fler Leogental. Das Leukental wird in alter Zeit vom Jochberg bis zum Streichen, d.i. die Tal- enge von Kössen, gerechnet, so ausdrück- lich in einer Urkunde von 1151 »Luichen- tal a Strichen usque Jochberch« und in Urbar des Stiftes Frauenchiemsee von 1400 ‚Leuchental Oberampt und Nyde- rampt'. Es war die der Bereich der alten Grafschaft Leukental und des Landge- richtes Kitzbühel. Erst viel später trat eine gewisse Unterscheidung ein, nach der wohl etwas gekünstelten Auffassung von Staffier zerfällt das Großachtal in drei Abschnitte, das Jochbergtal, das eigentli- che Leukental von Kitzhbühel bis Erpfen- dorf und das Kössental bis zur Landes- grenze am Streichen.« Und nun wieder zu Dr. Widmoser zu- rück: »Die Urkunde von 1216 stellte die erste Erwähnung der Pfarre St. Johann dar. Doch liegt dazwischen eine lange Ent- wicklung, die einige Jahrhunderte zurück- reicht. Nach der Einwanderung der Bayern in das nachmalige tirolische Inntal zu Be- ginn des 6. Jahrhunderts wird auch die Besiedlung des Leukentales erfolgt sein. Dabei kamen in erster Linie die sonnseiti- gen Hänge am Fuße des Niederkaiser- kammes in Frage. Der weite Talboden von St. Johann, in den fünf Täler ein- münden, wird wohl zum großen Teil sied- lungsfeindlich gewesen sein, doch beim stärkeren Ausbau der Siedlung und Fort- schreiten der Christianisierung geradezu zur Errichtung einer Pfarre gezwungen haben, die fast genau in der Mitte des Leukentales liegt.« Die Urpfarre von St. Johann. Matthias Mayer zählt auch St. Johann zu den Urpfarren, wie Brixen im Thale und Söll, die bereits vor der Bonifatischen Bistumsreform, also vor den Jahren 738 und 739 bestanden haben müssen. Wir dürfen also mit gutem Recht an- nehmen, daß St. Johann die Urpfarre des gesamten Leukentales und eine Gründung des heiligen Rupert darstellt. Erst in der Folge des weiteren Ausbaues der Siedlung wird es sich als notwendig erwiesen ha- ben, die riesige Ausdehnung der Pfarre St. Johann durch Teilung ihres Pfarrbe- zirkes und die Errichtung einer zweiten Pfarre im Tale zu beschneiden. Die Pfarre Kirchdorf wird im Laufe des 9. Jahrhunderts entstanden sein und zählt hiemit zu den Altpfarren, zu den ersten Aubaupfarren. Die Urpfarre St. Johann um faßte also ehemals das gesamte Leukental von Kös- sen bis Jochberg. Die Vorrangstellung drückt sich heute noch durch den Sitz des Dekanates aus, das das gesamte einstmali- ge Landgericht Kitzbühel umfaßt.
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