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Das Gerichtsgebäude von der Paß-Thurn-Srrae aus. Die runden Fenster erinnern auch an die Kitzbüheler Barockmeister Singer und Hueber. Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. Mai 1985 Fortsetzung von Seite 1 gerichtes in Kitzbühel wurde insbesondere aif Betreibüng des Oberlandesgerichtes Innsbruck die Erstellung eines Neubaues, welcher alle drei Ämter beherbergen soll te, vom Bundesministerium für Bauten und Technik genehmigt. Durch die starke Zunahme der Arbeitsbelastung und durch das Fehlen etwaiger Erweiterungsmö- glichkeiten in den alten Gebäuden stellte ein Neubau die einzig effiziente und wirt- schaftliche Lösung dar. Zudem galt es weiters, Räumlichkeiten für die geforder- te Justizschule-West vorzusehen. Baubeschreibung Über Antrag der Bundeshochbauver- waltung wurde der ortsansässige Archi- tekt Mag. Ekkehard Hölzl, der mit dem Innsbrucker Architekten Dipl.-Ing. Al- fred Richter eine Arbeitsgemeinschaft bil- dete, mit der Planung des Neubaues be- auftragt. Pas, an der Kitzbüheler Ache gelegene Grundstück in einem Ausmaß von zirka 4800 t2 wird an der West-und Nordseite von öffentlichen Verkehrsflächen er- schlossen. An der Ostseite verläuft der Promenadenweg entlang der Kitzbüheler Ache Die architektonische Gestaltung ver- sucht mit Erfolg eine Fortsetzung der kraftvollen, gediegenen Alpenländischen Architektur der dreißiger Jahre. Der funktionellen Flexibilität eines Amtsge- bäudes entsprechend, wurde ein Vierkant- Hof-Grundriß gewählt, der mit einer ring- förmigen Gangführung eine leichte Ver- schiebbarkeit der einzelnen Abteilungen und, einen zweiseitigen Zugang und Fluchtweg gewährleistet. Die zweigescho- ßige Eingangshalle mit Erschließung nach beiden Seiten dient einer leichten Orien- tiefürg Der Ost- und südseitige Flügel des Vierkanters überragt mit seinen drei Gschoßen den west- und nordseitigen Trakt um ein Geschoß und ermöglicht vorn, zweiten Obergeschoß aus einen mar- kanten Blick auf das Zentrum von Kitz- bühel und den Hahnenkamm. Im Erdgeschoß des Gebäudes sind Ar- beitsamt und Vermessungsamt unterge- bracht. Anschließend an die beiden offen gestalteten Parteienverkehrszonen (Infor- mation, Warte- und Sitzzone), die linker und rechter Hand der Eingangshalle situ- iert sind, werden die Amtsräume durch ei- nen innenliegenden Gang erschlossen. Die unbelichteten Eckzonen zum Innenhof hin werden als Archive, Abstellräume und Näßgruppen genutzt. In der Südostecke des Gebäudes befindet sich eine zweige schoßige Wohnung für den Hausmeister, welche vorn, Promenadenweg aus einen ei- genen Zugang besitzt. Im 1 Obergeschoß sind sämtliche Ar beitsräume des Bezirksgerichtes situiert. Neben der Haupttreppe befindet sich ein größerer Wartebereich, an den sich drei verschieden große Verhandlungssäle an- schließen. Im Ost- und Südflügel des Dachgescho- ßes liegen die Räumlichkeiten der Justiz- schule (19 Einbettzimmer, 8 Zweibettzim- mc:, Aufenthaltsraum und gemeinsamer Frühstücksraum), welche vom Neben- treppenhaus in der Südosteke aus er- schlossen wird. Im Untergeschoß befindet sich eine Tiefgarage mit 40 Pkw-ADstellplätzen und zwei absperrbaren Garagenboxen für insgesamt vier Dienst-Pkw. Außerdem sind im Untergeschoß sämtliche Technik- räume, wie Tankraum, Heizrauin, Wär- mepumpenraum und Pufferspeicher- raum, untergebracht. Für das Objekt wurde erstmals im Bereich des Bundes- hochhauses in Tirol eine bivalente Hei- zungsanlage vorgesehen. De Grundlast wird von der installierten Grundwasser- wärmepumpe bewältigt. In Spitzenver- brauchszeiten ist die automatische Zu_ Schaltung eines Ölkessels vorgesehen. Da- durch steht dem Gebäude für 90 07o der Heizperiode eine Energiequelle mit nie- drigsten Betriebskosten zur Verfügung. Die Regelanlage wurde so konzipiert, daß mit einem größtmöglichen Betriebsko- stenvorteil zu rechnen sein wird. Weiters befindet sich in der Südostecke des Untergeschoßes ein Schutzraumver- band, bestehend aus drei Grundschutz- räumen für insgesamt 104 Personen mit einem Ausstieg ins Freie. Diese Schutz- raumanlage wurde entsprechend den letztgültigen Richtlinien des Bundesmini- s:eriums für Bauten und Technik hin- sichtlich Einrichtung und Ausstattung beispielhaft ausgeführt. Planung, Projektierung und Bauleitung Alle Firmen leisteten qualitativ gute Ar- beit und vollendeten ihre Aufträge größ- tenteils termingerecht. Etwaige Termin- Verzögerungen wurden von der umsichti- gen öffentlichen Bauaufsicht durch gelun- gene Terminkoordinierung kompensiert, sodaß keine Verzögerungen in der Bauab- wicklung eintraten. Planung Architektengemeinschaft Arch. Mag. Ekkehard Hölzl, Kitzbühel, und Arch. Dipl.-Ing. Alfred Richter. Innsbruck. Statik Dipl.-Ing. Peter Mairamhof, Kitzbü- hel. Elektroplanung Ing. Robert Lasta, Innsbruck. Projektierung Heizung, Sanitäre, Lüftung Ing. Dietmar Graup, Innsbruck. Örtliche Bauaufsicht Arch. Dipl.-Ing. Alfred Richter, Inns- bruck. Bauzeiten Baubeginn: 15. November 1982. 15. September 1983: Nord- und West- flügel rohbaumäßig fertig. 10. Oktober 1983: Süd- und Ostflügel rohbaumäßig fertiggestellt. Es wurden zirka 270 Tonnen Eisen und zirka 3400 m3 Beton verarbeitet. 13. Dezember 1983: Firstfeier (im Bei- sein der politischen Vertreter des Landes Tirol und der Stadtgemeinde Kitzbühel). Gesamtfertigstellung: Februar 1985. Noch im gleichen Monat konnten die ein- zelnen Dienststellen das Gebäude bezie- hen. Hervorzuheben wäre die gute Zu- sammenarbeit der einzelnen Ressorts mit der ha. Baudienststelle. J(Jtbübc1er ‚cL t1noirvc'r Iriipressum Verlege-: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft m.b.H., Kitzbühel, Schlossergasse l - auch Inhaber und Herausgeber. Verlags- Ort: Kitzbühel, Herstellungsort: WÖrgl. Hersteller: Druckhaus WÖrgl, Alfred Burg- stauer, WÖrgl, ?eter-Rosegger-Straße 3, Redaktion: Chefredakteur Martin WÖrÖt- ter, Kitzbühel, H:nterstadt 17, Tel. 05356/ 2236; Redakteur Engelbert Opperer, Kitz- bühel, Schlossergasse 10, Tel. 05356/2576.
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