Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. Jänner 1985 Aus dem Kitzbüheler Rathaus Von der Abschlußsitzung des Gemeinderates Die Jahresabschlußsitzung des Kitzbü- heler Gemeinderates fand am 28. Dezem- ber 1984 statt. Dazu hatte Bürgermeister Hans Brettauer nicht nur die Gemeinderä- te, sondern auch die Ersatzleute, die lei- tenden Angestellten der Stadt sowie die Pensionisten zur Teilnahme eingeladen. Zum Beginn der Sitzung gedachte der Bürgermeister der im abgelaufenen Jahr verstorbenen Kitzbüheler. Insbesondere gedachte der Bürgermeister an den Kauf- mann Carl Planer, der viele Jahre im Kul- turausschuß des Gemeinderates tätig war, an die Gemeinderäte Toni Oberacher und Hans Überall, an den Stadtarbeiter Jo- hann Woblistin und an den Bediensteten der Stadtwerke Volkmar Leitzinger. Trauungen und Geburten Insgesamt wurden 71 Paare getraut, da- von 19 Paare, bei denen Mann und Frau aus Kitzbühel stammten und ebenfalls 19 Paare, bei denen entweder der Mann oder die Frau aus Kitzbühel stammten. Sechs Hochzeitspaare kamen aus der Bundesre- publik Deutschland, je zwei aus den USA bzw. aus den Niederlanden und je ein Paar aus Jugoslawien, den Philippinen bzw. aus Norwegen. Geboren wurden insgesamt 172 Kinder, 93 Knaben und 79 Mädchen; davon aus Kitzbühel 63 (35 Knaben und 28 Mäd- chen) und aus dem Bezirk 99 (56 Knaben und 43 Mädchen). Rückschau auf das Jahr 1984 Das vergangene Jahr bezeichnete der Bürgermeister als ein gutes, abgesehen vom Großbrand des Hotels Bichlalm wa- ren keine schweren Fälle zu verzeichnen. Wirtschaftlich zufriedenstellend, trotz Stagnation im Fremdenverkehr. Keine Darlehensaufnahmen, obwohl größere Grundkäufe getätigt werden konnten. Soziales - Gemeinnütziges - Gesundheitswesen Krankenhaus: Der Kampf um den Er- halt wurde in zwei Bürgermeisterkonfe- renzen erfolgreich beendet. Dieser Kampf kostete aber viele schlaflose Nächte. Ge- nehmigt wurde auch die Errichtung von 18 Betten für Langzeitkranke. Der Baube- ginn erfolgt im April 1985. Mit 1. Jänner 1985 erfolgt die Bestel- lung von Dr. Sporer zum Primar. Frau Dr. Partl konnte als Turnusarzt gewon- nen werden. Altersheim: Dieses wird ausgezeichnet geführt. Geplant ist ein An-, Auf- und Umbau und der Einbau eines Personen- lifts. Im Beratungszentrum befindet sich eine Familienberatungsstelle, eine solche für Behinderte, für Drogenkranke und für verhaltensgestörte Jugendliche. Umweltschutz - Saubere Umwelt Wir sind für die Erhaltung unserer grü- nen Umwelt. Dieser Grüngürtel bringt aber auch Härten bei Widmungen. Das Moorgebiet Schwarzsee ist Natur- schutzgebiet. Bei einer Besichtigung wur- de unser Schwarzsee von der Umwelt- schutzabteilung der Landesregierung zum Musterbeispiel für die Seenerhaltung er- klärt. Der Luftbelastung durch den Haus- brand etc. gilt unser Augenmerk. Die Be- völkerung wurde durch Medien verunsi- chert. Um klare Aussagen machen zu können, werden umfangreiche Luftmes- sungen durchgeführt. Kanäle: In Kitzbühel bestehen zwei Ab- wasserverbände. Der Abwasserverband Nord Reither Ache für das Gebiet Schwarzsee und Gundhabing und der Ab- wasserverband Süd für das restliche Stadtgebiet, einschließlich der Gemeinden Aurach und Jochberg. Notwendig ist die Erweiterung unserer General-Kläranlage auf 50.000 Einwohner-Gleichwerte. Fertiggestellt wurden der Sammler Bichlach mit dem Kanalstollen Saurüssel, die Kanäle Siedlung »Hasei«, Stocker- dörfl und Malernweg, T-Knoten Bichln, Ehrenbachhöhe - Klausen (zum Teil), der Oberflächen-Wasserkanal Vorder- stadt (Fußgängerzone); der Oberflächen- Wasserkanal St.-Johanner-Straße ist in Planung. Wohnungs- und Siedlungswesen Im »Hasei« wurden Grundstücke an Siedler vergeben. Das sogenannte »Ha- sei« liegt zwar in der Peripherie; die Par- zellenbesitzer sind jedoch glücklich, ein Eigenheim bauen zu können. Durch eine gute Raumplanungs- und Wohnbaupoli- tik ist die Errichtung von 70 neuen Woh- nungen möglich. Heuer erfolgt auch der Baubeginn der »Neuen Heimat« am Lu- kasbühel, wo 33 Mieter eine Wohnung be- kommen werden. Bau-, Straßen- und Verkehrswesen 1984 fanden 125 Bauverhandlungen und 42 Kollaudierungen statt. Die Fuß- gängerzone in der Vorderstadt konnte bis zur Katharinenkirche vollendet werden. Von der Spielbank AG wurde dafür ein Betrag von 1 Million Schilling zugeschos- sen. Weiters wurden folgende Bauvorha- ben durchgeführt: T-Knoten Bichlalm, Asphaltierung Bichinweg, Verbreiterung Im Gries für die Bushaltestelle. Die Straßensanierung durch den Bund machte Gehsteigsanie- rungen erforderlich. Verlängerung des Hornschrankens,Sanierung Luggeistiege, Verstärkung der Staudachbrücke, Er- schließungsweg »Hasei«, Friedhoferwei- terung, Sanierungsarbeiten beim Eissta- dion (Zufahrt), Berghaus-Gesamtsanie- rung, Sanierung der Kapelle in Gundha- bing, Fensteraustausch im Kindergarten, Fertigstellung der Bauhofgarage, zweiter Fußballplatz im Sportplatz Langau mit der Errichtung eines Kleinfeldspielplat- zes. Ankauf des Bretterlagers bei der ehe- maligen Hansimühle. In der Angelegenheit Finanzamtsge- bäude werden Verhandlungen gepflegt. Die Stadtgemeinde bietet dem Finanzamt nach Möglichkeit eine großzügige Sanie- rung des Gerichtsgebäudes an, verbunden mit einem Erweiterungsbau auf der Gries- seite. Kitzbühel will das Finanzamt im Stadtgebiet erhalten. Kultur Aktivitäten zum Gedenkjahr - 175 Jahre Erhebung Tirols von 1809. Am 2. und 3. Juni Schützenfest der Alpenregion in Kitzbühel, dann die Verschwisterung mit der Stadt Bad Soden am Taunus, Bei- trag zur Kirchensanierung, Kapellensanie- rungen, Reparatur der Turmuhr der St. Katharinenkirche, Kitzbüheler Sommer- konzerte, Ankauf des Heimatmuseums mit Turm und die Aktivitäten der Stadt- musik, der Musikschule, des Kirchencho- res und des Bläserquartetts. Sport und Jugend Sanierung der Kunsteisbahn, Baube- ginn für den zweiten Fußballplatz in der Langau, Parkplatz und Kleinspielplatz und Reaktivierung des Jugendraumes. Elektrizitätswerk Kraftwerk Hagstein: Das Kraftwerk mit der Aufbereitungsanlage konnte so- weit fertiggestellt werden, daß das gesam- te Quellwasser von der Kitzbüheler Horn- seite über die Anlage laufen kann. Die Energie-Rückgewinnung mit einer Turbi- ne und Generator wurde noch vor Weih- nachten montiert. Mitte Jänner 1985 kann der Probebetrieb aufgenommen werden. Kosten einschließlich der Sanie- rung der Quellfassungen im Jahr 1984 14 Millionen Schilling. Kraftwerk Ehrenbach: Fertigstellung des Wasserfanges im Ehrenbachgraben (5 130.000.—). Verwaltungs- und Betriebsgebäude: Ankauf eines Teiles des Rieder-Areals samt Tankstelleneinrichtung und des ehe- maligen Tischlereigebäudes (4,5 Millio- nen Schilling). Zentralsteuerungsanlage: Erweiterung und Verbesserung der bestehenden Rund- steuerungsanlagen durch den Einbau von drei statischen Frequenzformen und drei Kommandoanlagen (2,4 Millionen Schil- ling). Trafostationen: Erneuerung bzw. Ver- stärkung der Trafostationen »Kolping- haus« und »Posthof«. Hochspannungskabelnetz: Neuverle- gung von Hochspannungskabeln zwi- schen den Trafostationen Posthof - Mel- lon und Verlegung des 1. Teilstückes von der Trafostation Kolpinghaus in Richtung Tarfo Gerbergasse (S 400.000.—). Niederspannungskabelnetz: Verkabe- lung der alten Freileitungsnetzes im Be- reich Sportfeld, Tennerhof, Stegen, Metz- gerleiten und Reichem (1,2 Millionen). Stromzähler und Empfänger: Ankauf von 270 Zählern und 200 Empfängern. (S 900.000.—). An Kitzbüheler Firmen wurden Aufträ- ge im Wert von 9,5 Millionen Schilling vergeben. Der Stromverbrauch bis Ende Novem- ber 1984 betrug 43,3 Millionen kWh. Das sind um 6,387 mehr als im Vorjahr. 40,30 Millionen kWh wurden von TI- WAG angekauft; 3 Millionen kWh waren Eigenerzeugung (= 7 Prozent).
< Page 3 | Page 5 >
< Page 3 | Page 5 >