Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Juni 1985 Die Sparkasse der Stadt Kitzbühel informiert: Auch in Osterreich kommt es zur Aktienförderung Mit der Wachstumsschwäche der Wirt- schaft in den westlichen Industriestaaten in den letzten Jahren hat ein allgemeines Umdenken eingesetzt. Risikokapital ist plötzlich wieder gefragt. Einerseits benö- tigt man es als Polster in einer Krise (Fir- menzusammenbrüche waren oft auf den Mangel an Eigenkapital zurückzuführen) und andererseits kann ohne Risikokapital nicht in neue, zukunftsträchtige Produkte investiert werden. Und gerade letzteres soll ja die Wachstumsschwäche in den westlichen Industriestaaten beseitigen hel- fen und damit auch zur Lösung des Pro- blems der immer noch hohen Arbeitslo- sigkeit beitragen. Die Konsequenz aus diesem Umdenkungsprozeß war die För- derung des Risikokapitals und damit auch der Aktie. Um diese Veranlagungsform einem breiten Anlegerkreis schmackhaft zu machen, wurden beispielsweise in Frankreich, Belgien, Schweden, Norwe- gen und auch in der Bundesrepublik Deutschland für den Aktienerwerb steuer- liche Begünstigungen geschaffen. Da in Osterreich der Aktienmarkt ein Schattendasein führte, wählte man zu- nächst die Form der Beteiligungsfondsge- sellschaften, die durch Ausgabe von Ge- nußscheinen kleinere und mittlere Unter- nehmen finanzieren. Auch bei diesem Modell kommt der Anleger in den Genuß hoher steuerlicher Begünstigungen. Nach- dem sich dieser Schritt als sehr erfolgreich erwiesen hat, folgt nun als nächste Maß- nahme die Förderung der Aktie. Auch dies könnte ein Erfolg werden, wie ähnli- che Beispiele im Ausland zeigen: So hat sich in Schweden seit der Einführung steuerlicher Vorteile die Zahl der Aktio- näre um 50 Prozent auf 1,2 Mio. erhöht. Und auch in Frankreich wurde der Aktio- närskreis durch das »Loi Monory« schät- zungsweise um 600.000 Personen erwei- tert. Ab 1. Jänner 1986 kann voraussichtlich jeder Steuerpflichtige im Ausmaß von 40.000 Schilling junge Aktien (das sind die anläßlich einer Kapitalerhöhung gege- benen Aktien) erwerben und diesen Be- trag zur Gänze als Sonderausgabe geltend machen. Dadurch erspart er sich je nach Steuerprogression bis zu 62 Wo des Kapi- taleinsatzes. Ist der Steuerpflichtige Al- leinverdiener, stehen ihm für die Ehegat- tin weitere 40.000 Schilling und für jedes Kind weitere 10.000 Schiling als Sonde- rausgabenbetrag zu. Da die Dividenden dieser Aktien für 10 Jahre steuerfrei sind, ergibt sich zusätzlich ein interessanter lau- fender Ertrag für das eingesetzte Kapital. Die jungen Aktien können auch während der vorgesehenen zehnjährigen Behalte- frist verkauft werden, wenn der Erlös in andere junge Aktien oder Genußscheine ohne Steuerbegünstigung reinvestiert wird. Versicherungen und 2. der Bund darf an diesen Gesellschaften weder direkt noch indirekt zu mehr als 50 Prozent beteiligt sein. Zu letzterem Punkt kommen vom Fi- nanzminister noch genaue Richtlinien. Man rechnet jedoch mit einer großzügi- gen Auslegung, sodaß alle maßgeblichen an der Wiener Börse notierten Industrie- aktiengesellschaften erfaßt sein sollten. Natürlich bestünde nun auch die Chan- ce, daß sich nicht nur die bereits börsen- notierten Aktiengesellschaften diese Be- günstigung zunutze machen, sondern daß sich auch andere industriell-gewerbliche Unternehmen überlegen, ihre Gesellschaft in die Rechtsform einer Aktiengesell- schaft umzuwandeln. Die Aktienförderung beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Begünstigung für junge Aktien: Generell gilt die Bestim- mung, daß ab 1. Jänner 1986 Dividenden nur mit dem halben Einkommensteuer- Satz zu versteuern sind. Damit erhöht sich die Rendite für alle Anleger, die Aktien von dividendenzahlenden Gesellschaften Der vom OK Schwarzseelauf am Feier- tag, den 6. Juni, klaglos durchgeführte 2. Internationale Schwarzseelauf hatte rund 190 Teilnehmer, vor allem aus der Umge- bung, aber auch aus Deutschland und der Schweiz. Das Wetter war zuerst schwül, bis sich in den letzten Läufen ein Gewitter entlud. Ein neuer Streckenrekord war nicht möglich, weil der Zielbereich ange- sichts des herrlichen Badetages und der vielen Teilnehmer am Lauf hoffnungslos offiziell erworben haben und ihre Divi- denden nach Überschreiten des Freibetra- ges in Höhe von 7000 Schilling versteuern mußten, beträchtlich. Die Aktien von gut fundierten und zukunftsträchtigen Unte- nehmen werden daher im Vergleich zu an- deren Geldanlageformen konkurrenzfähi- ger. Die angeführten Sonderausgabenbeträ- ge gelten für junge Aktien und Genuß- scheine gemeinsam. Allerdings können Genußscheinkäufer ab dem nächsten Jahr nur mehr mit 75 Prozent des Kaufbetra- ges als Sonderausgabe geltend gemacht werden (z.B.: Kauf 4 Stück Genußscheine ä 5 10.000.— = Kaufbetrag 5 40.000.— = S 30.000.— steuermindernder Sonder- ausgabenbetrag). Der Ertrag für den An- leger wird dadurch zwar absinken, bleibt jedoch in den höheren Progessionsstufen (ab. ca. 50 Prozent) immer noch interes- sant. Für weitere Informationen stehen Ih- nen die Anlageberater in der Sparkasse der Stadt Kitzbühel (Bahnhofstraße 6 oder Vorderstadt 14) und in den Ge- schäftsstellen in St. Johann, Kirchberg, Fieberbrunn, Westendorf, Hopfgarten und Kössen zur Verfügung. verparkt war. Sieger wurde Anton Hechi (BSV) von der AK 1, bei den Damen wie- derholte Herta Bayerschmidt aus Ruhpol- ding den Erfolg. Ein Kennzeichen des Schwarzseelaufs ist die Teilnahme auch von »Kücken«, wodurch manche Familien geschlossen beim Bewerb antreten können. Ebenso kennzeichnend sind formschöne Erinne- rungsgeschenke. Organisationsleiter Ge- org Hechl dankte bei der im »Alpenhotel 2. Internationaler Schwarzseelauf mit 190 Teilnehmern Steuerbegünstigte Aktien Klassensieger des Schwarzseelaufs 1985, von links: Rita Zauner, Hans-Jakob Schroll, Industriell-gewerblich tätige Unterneh- Herta Bayerschmidt, Günther Foidl, Herbert Margreiter, Tagessieger A nton Hechi und men, das heißt nicht die Banken und Adi Klier.
< Page 3 | Page 5 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen