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Neben den Schülern und Lehrern nahmen auch viele Eltern an der Matura- Abschlußfeier der Handelsakademie teil (ganz rechts Direktor Dr. Philipp). Samstag, 6. Juli 185 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Hans Mariacher. Foto: Lutz Korn, Kitzbühel alle Klassen mit Erfolg ab und machte sich 1939 als Fritchter selbstständig. Sei- nen Betrieb mit fünf Lkw-Konzessionen übergab er nach fast 40 Jahren Selbststän- digkeit im Jahre 1977 seinem Sohn Heli. Seiner Berufsorganisation diente der Ver- storene durch 30 Jahre im Bezirksaus- schiJ' der Sekt--on Vekehr als Vertreter für das Güterbeförderungsgewerbe. Er war auch viele Jahre im Ausschuß de Fremdenverkehrsverbandes tätig. Er gehörte nach dem 1. Weltkrieg auch zu den »Skibuben« des Skipioniers Franz Reisch, der den Kitzbüheler Skinach- wuchs zum damaligen Skilehrer, Baron Bees. auf die Hinterbräuleiten schickte. 1924 nahm Hans Mariacher an den 1. Ti- roler Schüler-Scimeisterschaften teil und gewann 1928 ai.s Jungmanne den zusam- mengesetzten Lauf als Tagesbester! Er nahm in der Folge an fast allen Sprung- konkurrenzer in Mitteleuropa teil; sein weitester Sprung war 96 Meter auf der Schanze in Plancia. Im Jahre 1936 erhielt er die ehrenvolle Aufgabe, zusammen mit Sepp Klingler und Eugen Tschurtschenthaler, Oster- reich bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen zu vertreten. Mit Weiten von 65,9 und 69 Metern kam Hars Mariachrr auf den 24. Rang. Sepp Brtd1 wurde damals 19. Das Wachspro- blem verhinderte bessere Plätze. Sie schickten den Betreuer, so erzählte uns Mariacher, uni das geeignete Skiwachs. Dieser kam aber unverrichteter Dinge zu- rük und meldete: »Ich hatte kein Geld und ohne Geld erhielt ich auch kein Wachs.« So mußte eine alte »Rekordtu- be« herhalten, die bei der damaligen Schneebeschaffenheit nicht die erhoffte Anfangsgeschwindigkeit brachte. Sepp Klingler und Eugen Tschurtschenthaler kamen wohi n die Olympiamannschaft, wurden aber nicht eingesetzt. Skigeschichle machte Hans Mariacher auch mit dem historischen Dreisprung von der Burgstallschanze im Winter 1934. Sepp Sailer in der Mitte, Sepp Klingler links und Hans Mariacher rechts, so sprangen sie über die Schanze. Der An- lauf erfolgte bis zum Schanzentisch in Li- nie, wobei die drei erst beim Absprung die Hände lösten. Dreisprünge wurden sonst in Pfeilform produziert, d.h. der Springer in der Mitte fuhr eine Skilänge voraus und die beiden anderen rechts und links hin- terher. Unsere Skigeschichte kennt nur diesen einen Dreisprung von Sailer-- Klingler—Mariacher, der in Linie ausge- führt wurde. Die staatliche Skilehrerprüfung legte Hans Mariacher 1935 ab und trat in die damalige Skischule Sepp Hellensteiner, Kitzbühel, ein. Er war dann Gründungs- mitglied 1949 der Vereinigung Kitzbühe- ler Skilehrer und Bergführer und Mitbe- gründer der modernen Kitzbüheler Ski- schule im Jahre 1950. Zur diesjährigen Abschlußfeier der Bundeshandelsakademie Kitzbühel konn- te Klassenschulsprecher Florian Beranek neben Direktor Dr. Hans Philipp und den Klassenvorständen Prof. Mag. Gertrud Sagmeister und Prof. Dr. Sepp Hille- brand, mehrere Professoren, Vertreter des Elternvereins, einige Eltern und die Maturanten begrüßen. Direktor Dr. Philipp gab einen kurzen Rückblick auf die letzten fünf Jahre der beiden Maturaklassen, die ursprünglich mit insgesamt 65 Schülerinnen und Schü- lern belegt waren. Zehn Schüler kamen später noch dazu, aber 41 schieden aus, sodaß nurmehr 35 aufsteigen konnten. Von den 33 zur Prüfung angetretenen Kandidaten wurden 25 für reif erklärt, die übrigen können zur Wiederholungsprü- fung antreten. Die Klasse Va hat heuer das bisher zweitbeste Ergebnis erreicht. Hans Mariacher ist Träger des Golde- nen Ehrenzeichens des Kitzbüheler Ski- klubs und des Österreichischen Skiver- bands (Eintritt 1928) und Träger des Gol- denen Ehrenzeichens für höchste sportli- che Leistungen; insbesondere als Olym- pionike 1936 und als Slalomsieger beim internationalen Hahnenkammrennen- 193 1. Hans Mariacher war auch Gründungs- mitglied des Kitzbüheler Sportklubs und stand in der ersten Fußballmannschaft, die in der Urzeit dieses Sports ab 1930 noch auf dem Rennfeld spielte. Auch im Ausschuß des 1. Nordtiroler Trabrenn- vereins war Mariacher tätig, vor allem als »Verbindungsoffizier« zur Skischule. Im 2. Weltkrieg diente Mariacher von 1939 bis 1945; zuerst in den Frankreich- feldzügen und später als Sanitätsfeldwe- bel und als Instrukteur für den Hochge- birgs- und Sanitätseinsatz in den Alpen. Die Matura mit Auszeichnung bestanden hat nur Ute Steinbacher aus Erpfendorf, mit gutem Frfolf schlossen Michaela Güttler (Kitzbühel), Ivonne Semperboni (Oberndorf) und Romy Wolf (Kitzbühel) ab. Die von einem Bläser-Trio der Schule musikalisch umrahmte Feier schloß mit einem in launigen Worten gehaltenen Rückblick von Andreas Zimmermann aus der Sicht der Schüler. Rotes Kreuz, Bezirksstelle Kitzbühel: Generalversammlung Am Freitag, den 12. Juli 1985, findet im Hotel »Zur Tenne« die 35. Bezirksge- neralversammlung des Roten Kreuzes statt. Beginn 19.30 Uhr. Matura-Abschlußfeier an der Bundeshandelsakademie in Kitzbühel $
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