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Samstag, 6. Juli 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 41 ner Jause, bestehend aus Milch, selbstge- backenem Brot, Käse, Butter und Speck eingeladen, welche von der Forstverwal- tung dankenswerterweise finanziert wur- de. Dagmar Pletzenauer PL Fieberbrunn Volksschuldirektor Johanna Rubl 90 Jahre Vor kurzem vollendete Frau Volks- schuldirektor Johanna Rubl in beachtli- cher Rüstigkeit das 90. Lebensjahr. Aus diesem Anlaß fand in der Volksschule Dorf eine Feier statt, an der neben Leh- Vizebrgermeister Granbacher, Wiidriig, erkwrt das Klärwerk. Exkursion des PL Fieberbnnm in den heimischen Wald Am Mittwoch, den 5. Juni 1985, unter- nahm der Polytechnische Lehrgang Fie- berbrunn eine Exkursion zu größten land- wirtschaftlichen Betrieb Fieberbrunn, dem Waldbauernhof Edenhausen. Diese Exkursion wurde durchgeführt, um die Schüler über die Funktionen des Waldes zu .interrichren und charak:eristi- sche Merkmale für die auch bereits in un- serem Raum auftretenden Waldschäden aufz'.zeig e-i. Der Inita:or der Aktion »geschädigter Wald in unserer Heimat«, Oberförster Josef Fink, engagierte sich besonders, der- Schülern en Schülern intensiv die Merkmale der Schä- digungen des Waldes zu erklären, welche u.a. durch die Vorführung zweier Filme und einiger Dias erfolgte. Unser Wald wird nicht nur durch Autoabgase bzw. den sauren Regen geschädigt, sondern anch durch unüberlegtes Wegwerfen von Papier, Glas und anderen Abfällen im Wald. Aufgrund der Vorführung dieser Filme wurde die Problematik des sterbenden Waldes lesonde:s aufgezeigt: Solange wir den Wald haben und der Wald gesund ist, kann das Wasser, das in Form von Nie- derschlägen auf die Erde fällt, gespeichert werden. Zudem schützt der Wald auch vor Vermurungen und Bedrohungen durch Lawinen; er gibt Tieren Unter- schlupf und läßt Pilze und Beeren wach- sen Nachdem der theoretische Teil der Un- terweisung über den Wald beendet war, brachte man uns mit Bussen zum Wald des Edenhausener Bauern. Der Waldauf- seher des betreffenden Waldes, Herr Alois Blassnigg, begleitete uns auf unse- rem Weg durch den Wald und führte uns zu den Stellen, an denen bereits Wald- schäden vorhanden sind. Mit Hilfe eines Oberförster Josef Fink erklärt den Schü- era das Zählen der Jhresring'. Gerätes wurden Bäume angebohrt, um deren Alter durch Zählung der Jahresrin- ge zu bestimmen. Uns wurde die Wichtig- ke:t der Aufforstung geschädigrer Wälder vor Augen geführt und die Merkmale der Schädigungen an Bäumen, nämlich das Abfallen der Nadeln, welches das erste Stadium ist, das Absterben von Asten und zu guter Le:zt: das Absterben des ganzen Baumes, aufgezeigt und erklärt. Nachdem unser Rundgang durch den Wald beendet war, und alle Fragen der in- teressierten Schüler zufr.ederLstellend be- antwortt waren, wurden wir von der freundlichen Edenhausener Bäuerin zu ei- Dir. Johanna Rubl - 90 Jahre Foto: Dir. Peter Thaler rern und Schülern auch Vertreter des öf- fentlichen Lebens und Berufskollegen von auswärts teilnahmen, darunter Pfarrer Geistl. Rat Josef Stifter, Bürgermeister Alois Siorpaes, Kulturreferent Dir. Erich Rettenwander und die OSR Karl Griß- mann und Alfons Plattner vom Katholi- schen Tiroler Lehrerverein. Besonders herzlich wurden von der Jubilarin die er- schienenen ersten Schüler in Fieberbrunn (Jahrgang 1919) und der ehemalige Schü- ler Generalkonsul Dr. Müllauer begrüßt. Der Chor der Volksschule mit Frau Trixl und eine Kinderspielgruppe, geleitet von Frau SR Beihammer, umrahmten die Feier. Die Glückwunschansprache hielt OSR Dir. Hans Lanzinger. Er würdigte Leben und Werk der Jubilarin. Johanna Offer kam am 29. Mai 1895 in Hall in Tirol zur Welt. Sie besuchte in Innsbruck die Lehrerinnenbildungsan- stalt. Der erste Dienstposten war in Plars bei Meran. Nach einem weiteren Dienst- jahr in Hall führte sie die Liebe zur Natur in das stille Dorf Waidring. 1922 heiratete sie den damaligen Oberlehrer Anton Rubl von St. Ulrich a.P. Schon .nach zwei Jah- ren riß der Tod die junge Familie ausein- ander. Der Tod des Gatten war für Frau Rubl ein schwerer Schicksalsschlag. Im
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