Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 42 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 6. Juli 1985 Zweiten Weltkrieg verlor sie auch den ein- zigen Sohn. Frau Rubl unterrichtete ein Jahr beim Liebeswerk, das damals in St. Ulrich sei- nen Sitz hatte, ehe es in das Zillertal über- siedelte. Im Jahr 1925 kam Frau Rubl nach Fieberbrunn. 32 Jahre unterrichtete sie und prägte Schüler und Schule. Be- zirks- und Landesschulrat anerkannten mehrmals das hervorragende Wirken. Die Schulaufsicht hat anläßlich der Pensionie- rung den höchstmöglichen Auszeich- nungstitel für eine kassenführende Lehr- kraft, »Direktor«, verliehen. Wenn auch die vielen Ehrungen und Auszeichnungen den bedingungslosen, beruflichen Einsatz von Frau Rubl dokumentieren, waren ih- re Aktivitäten und Interessen äußerst viel- seitig. Ein wesentliches Merkmal ihrer Per- sönlichkeit war die ausgeprägte Liebe zur Natur. In unzähligen Wanderungen und Spaziergängen, die sie vielfach allein un- ternahm, fand sie in der Bergwelt Erho- lung und Entspannung. Bis ins heutige Alter ist sie weit und breit die beste Ken- nerin der Pflanzenwelt unserer Gegend geblieben. Wenn die Lehrer gelegentlich mit allen Bestimmungsbüchern nicht mehr weiter wußten, konnten sie bei Dir. Rubl bestimmt Auskunft erhalten. Zur Naturverbundenheit zählte auch die unbe- dingte Liebe zur Kreatur. Zeitlebens hat Dir. Rubl den Tierschutzgedanken vertre- ten und in dieser Richtung auf die Jugend eingewirkt. Wenn man die Grundhaltung als kritisch-konservativ bezeichnen könn- te, so war sie doch gesunden Neuerungen niemals verschlossen. In bezug auf Um- Die fällige Vollversammlung verbun- den mit Neuwahlen hielt der Wirtschafts- bund Fieberbrunn diesmal im Gasthof »Kapeiln« ab und konnte dazu Obmann Hermann Denkmayr neben zahlreichen Mitgliedern auch einige Prominenz begrü- ßen: Wirtschafts-Landesrat Christian Hu- ber, Bürgermeister Alois Siorpaes, FVV- Obmann Foidl, Bergbahn-Vorstands- Vorsitzender F. Fuschlberger und OWB- Bezirkssekretär D. Küchenmeister. Nach einem Rückblick über die Arbeit der Ortsgruppe in den vergangenen vier Jahren standen Neuwahlen auf dem Pro- gramm. Diese brachten einerseits eine fast einstimmige Bestätigung für Obmann Hermann Denkmayr und Stellvertreter GR Stefan Pletzer sowie für die Vor- standsmitglieder Erwin Siorpaes, Thomas Dödlinger und Josef Foidl sen. und die Ausschußmitglieder Horst Millinger und Alois Hinterholzer, andererseits die Wahl einiger junger Unternehmer in den Aus- schuß: Herbert Grander, Wolfgang Schwaiger, Josef Foidl jun., Stefan Plet- zer jun., Josef Dersch und Toni Wid- mann. Weiters im Ausschuß Bgm. Alois Sior- paes sowie die Gemeinderäte Ingrid Kraus, Franz Fuschlberger und Helmut weltschutz und Gewässerschutz hat sie vor Jahrzehnten Ideen vertreten, die heu- te die Schlagzeilen unserer Zeitungen bil- den. Für ihre Arbeit erhielt Frau Dir. Rubl alle Ehrungen zuerkannt, die ein Lehrer erhalten kann. Schließlich würdigte die Gemeinde die Leistungen für die Öffent- lichkeit im Jahre 1977 mit der Ehrenbür- gerschaft. Der Festredner dankte abschließend für die Hilfsbereitschaft von Frau Johanna Rubl gegenüber den Lehrern, denen sie in vielen Belangen Vorbild war, und wünschte viele Jahre der Gesundheit und der geistigen Frische. Bürgermeister Siorpaes überbrachte der einzigen Ehrenbürgerin der Marktgemein- de die Glückwünsche und dankte aufrich- tig für die Leistungen. Zum Jubeltag spendete die Gemeinde einen Geschenk- korb. Als Vorbild einer katholischen Erziehe- rin würdigte Bezirksobmann OSR Alfons Plattner die Jubilarin und dankte für die Treue zum Berufsstand und zum Katholi- schen Tiroler Lehrerverein. Im Auftrag der Vereinsleitung überbrachte er die Mit- gliederauszeichnung für 60 Jahre Zugehö- rigkeit. Der Obmann der Seniorenrunde, OSR Karl Grißmann, war mit Mitgliedern aus dem Bezirk ausgerückt, um einer der ältesten Aktiven des Lehrerstandes im Be- zirk die besten Wünsche zu überbringen. Die Heimatzeitung schließt sich den Glückwünschen an und wünscht Frau Dir. Rubl noch viele gesunde und glückli- che Jahre. Hinterholzer. Recht interessant der Rückblick des Bürgermeisters auf die zurückliegenden Jahre. So konnte die Bachverbauung ab- geschlossen werden, die auch die Neuan- lage und Verbesserung bestehender Wege brachte und wobei rund 7000 Bäume und Pflanzen gesetzt wurden. Im Zuge des An- und Umbaues des Altersheimes wur- den auch 15 Pflegebetten geschaffen. Die Schule samt Turnsaal konnte eingeweiht werden, was auch für die Sportler von Be- deutung war. Sorgen hat der Bürgermeister gegen- wärtig insbesondere mit dem Verbauungs- plan und verband er diesen Hinweis mit Kritik an den zuständigen Beamten bei der Landesregierung. »Ich bekenne mich zum Flächenwidmungsplan - aber die Wirtschaft und unsere Bürger brauchen dort Änderungen. Und wenn der Gemein- derat einen Beharrungsbeschluß faßt, weiß man genau warum man dies tut« - meinte der Bürgermeister und bat um mehr Verständnis beim zuständigen Refe- rat der Landesregierung. Landesrat Christian Huber ging ein- gangs seiner Ausführungen auf die Kritik des Bürgermeisters ein und sagte, daß man die besondere Situatir( Fieber- Bürgermeister Alois Siorpaes: »Im Neu- bau des Altersheimes konnten auch 15 Pflegebei ten installiert werden«. brunns kenne und er versprach sich wei- terhin einzusetzen, hier zu allseits befrie- digenden Lösungen zu kommen. Scharfe Kritik übte der. Landesrat an Sozialminister Dallinger, der mit seinen wirtschaftsfeindlichen Forderungen im- mer wieder für Unruhe in der Wirtschaft sorgt. Auch Finanzminister Vranitzky müsse erst beweisen, daß er wirtschaftlich denkt, denn die Forderung nach einer Einkommens- und Lohnsteuerreform sei nach wie vor die Voraussetzung dafür, daß die Wirtschaft hoffnungsvoller in die Zukunft schauen kann. Als unvertretbar bezeichnete er die Haltung des Vizekanz- lers Steger, der als Energieminister un- tragbar geworden sei. Zu Tirol meinte Huber, es sei zwar er- freulich, daß der Wirtschaftsbericht, den er dem Landtag vorlegen konnte, aufzei- ge, daß es in Tirol besser gehe als in ge- samt Osterreich, die Steuerreform sei je- doch auch für unsere heimischen Unter- nehmer eine dringende Forderung. Sehr rege verlief die anschließende Dis- kussion, an der sich neben anderen beson- ders viele junge Leute beteiligten. Zwen- tendorf, der 8. Dezember, die Frage der Ladenschlußregelung, Verkehrsfragen, Wirtschaftsförderung und die dringend notwendige Steuerreform waren ebenso Themen die angeschnitten wurden wie es zu Anregungen die Fremdenverkehrsstra- tegie betreffend kam. So wurde kritisiert, daß man in Feberbrunn zu wenig für den jungen Gast tut und eine Überalterung der Gäste festzustellen ist. Aber auch die verhältnismässig hohe Zahl von Auspend- lern war Grund für eine Anfrage an den Bürgermeister ) von dem man sich eine noch bessere Wirtschaftsförderung in Fie- berbrunn erhofft. Speziell aus Kreisen der Jugend kam auch der Hinweis darauf, daß seitens der ÖVP die dringend notwendige Verjün- gung der AbJeordneten zuletzt bei den Wirtschaftsbund Fieberbrunn bestätigt Hermann Denkmayr als Obmann
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