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$ Radierung von Prof. Herbert Danler in der Postgalerie. 1 Samstag, 6. Juli 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 43 Landtagswahlen noch nicht durchgeführt wurde. Jedenfalls war spürbar, daß die jungen Unternehmer in Fieberbrunn gern bereit sind, mitzuarbeiten, was seitens der Vollversammlung ja bereits durch die Wahl mehrerer junger Leute ausgedrückt wurde. Obmann Hermann Denkmayr schloß die Veranstaltung mit dem Versprechen, künftig bei der Wirtschaftsbundarbeit noch mehr als bisher an die Öffentlichkeit zu gehen, auch gesellschaftliche Veran- staltungen einzuplanen und eine ebenfalls Der »Postgalerie« in Fieberbrunn ist es wieder einmal gelungen, einen der ganz großen Künstler in Tirols Kunstszenerie für eine Ausstellung zu gewinnen. Prof. Herbert Danler vorzustellen, erübrigt sich, denn dieser begnadete Künstler ist weit über unsere Landes- und Staatsgren- zen hinaus bekannt und alle namhaften Kunstkritiker sehen in ihm ein »Elemen- tarereignis«, das eine tiefe Furche in Ti- rols Kulturlandschaft zieht. Für Danler ist die Malerei ein Abenteuer auf der Wegsu- che durch die Wirklichkeit, ein Mittel der Selbsterforschung und Selbstbewahrung und eine »andere Heimat«. In der Postgalerie Fieberbrunn werden nun von ihm eine Anzahl Original-Radie- rungen gezeigt, die wie »Abschiedsblicke auf eine sterbende Landschaft« gewertet werden können. Mit den Augen eines Re- alisten und dem Herzen eines Poeten, werden hier Bauernhäuser und Hausgrup- pen, und zwar vorwiegend aus dem Vintschgau, gezeigt, in denen Vergangen- heit und Gegenwart zu einem Moment des Vergehens ineinanderfließen. »Verfalle- nes Haus« oder »Sterbender Hof« sind Titel einiger seiner ausgestellten Blätter, und das ist eigentlich das Signal, das ge- heime Signal dieser ganzen Ausstellung. Irgendwie erzeugen alle seine Blätter eine Art Abschiedsstimmung, denn dieses Ti- angeschnittene Frage mehr in den Vorder- grund zu rücken: Das Image der Klein- und Mittelbetriebe zu verbessern. Sicher kann man nicht oft genug fest- stellen: Der beste Einkauf ist noch immer der beim heimischen Kaufmann. Wer sei- ne Aufträge heimischen Firmen über- trägt, sichert so die Arbeitsplätze im Ort. Und der heimische Betrieb ist greifbar na- he, wenn es um Reparaturen ec. geht. Da- her ist der Hinweis, kaufen wir zu Hause ein, berücksichtigen wir die heimischen Unternehmer, sicher ein guter Rat. rol, das echte, das hier gezeigt wird, geht langsam unter und wird bald nicht mehr zu finden sein. Somit ist Danler ein Be- wahrer, ein Dokumentierer und ein Kün- stler von prophetischer Sensibilität. Daß diese Blätter über ihr aufrichtiges Anlie- gen hinaus, technisch und ästhetisch den Meister verraten, und daß sie durch feine Strichführung und Farbigkeit individuell und unverwechselbar wirken, soll nur zu- setzlich vermerkt werden. Wer Prof. Danler von seinen kraftvol- len und pastosen Ölbildern her kennt und bewundert, findet hier in der sublimen Radierung die komplementäre Äußerung eines elementaren Küstlers. Über seine Vorliebe zu Motiven aus dem Vintschgau sagt der Künstler: »Ich bewahre darin et- was auf, was in Tirol vorwiegend verloren gegangen ist. Ich bin der Überzeugung, wer diesen Landstrich nicht kennt, wird Tirol nie begreifen, weil nach meiner Mei- nung, alle Ursprünge Tirols dort liegen, auch heute noch.« Den Künstler bedrückt es, daß bei uns im »Nordtirolischen« die Dörfer immer uninteressanter werden, und daß das Land langsam - aber scheinbar unauf- haltsam - sein Gesicht verliert. Auch darum ist jedes seiner Blätter eine echte Rarität und von großem Wert. L. M. Der »Eisernen-Hand-Mutter« Maria Reiter zum 80. Geburtstag Das ganze Haus will heute feiern den festlich schönen Ehrentag. Damit nicht jeder lang muß reden, für alle ich den Glückwunsch sag'. Was hast du in den vielen Jahren so mancherlei erlebt. Es gab wohl viele schöne Tage, doch oft hat Sorge dich umschwebt. Noch viel' Jahre sollst du leben, ganz frei von Sorge und Verdruß. Wir Jungen wollen von dir lernen, wie man das Leben meistern muß. Deine Kinder, deine Enkel, sagen dir herzinnig Dank. Wünschen dir viel Glück und Segen, noch recht viel Jahre lang. L. L. Aktuelles vom Tag Stromsorgen ä la Zwentendorf Die Sorge um den lieben Strom macht sogar die 1-leiden fromm. D'rum kniet hier in der Unterhose ein Mann vor einer Lichtsteckdose und betet laut und ruft in Schmerzen: 0 lieber Gott, das Licht ist fort, gib' uns dafür, wir danken 's dir, an Kienspan und a Kerzen. Hans Dandler fl ,6 Zeichnung: Franz Spiegl, 29. Juni 1985. Bergknappenkapelle »St. Daniel« am Gebra - Jubiläumsfest Am Sonntag, den 7. Juli 1985 - bei Schlechtwetter am 14. Juli - findet aus Anlaß zum Zehn-Jahres-Jubiläum des Wiederaufbaues der Bergknappenkapelle »St. Daniel« am Gebra ein Festgottes- dienst statt. Beginn 11 Uhr! Mitwirkung: Die Bundesmusikkapellen von Fieberbrunn und Aurach. Anschlie- ßend Konzert mit Aufführungen der Schuhplattlergruppe Fieberbrunn. Bergfreunde und Gäste sind herzlichst willkommen! Postgalerie Fieberbrunn: Original-Radierungen von Prof. Herbert Danler Ausstellungsdauer: 8. Juli bis 10. August 1985
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