Kitzbüheler Anzeiger

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Mr. Hattori, Vizepräsident vom Yamagata-Fernsehen und ein großer Freund Kitzbü- hels, der schon mehrmals in unserer Stadt weilte. Links Kommerzialrat Gerhard Resch. Keizo Yamashita, Präsident des »Kitzbühel-Club« in Yamagata (links) mit Kommer- zialrat Gerhard Resch und Teiji Satomi mit Gattin. Samstag, 6 Juli 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Ehrenurkunden für Persönlichkeiten in Yamagata Reisebericht von Kommerzialrat Gerhard Resch Mit sieben Freunden aus Rueil-Malmai- son unternahm ich in der Zeit vom 8. bis 22. Juni eine Reise in den Fernen Osten mit dem Hauptziel Yamagata, unserer Schwesterstadt in Japan. Mit der Korean Airlines ging es über den Nordpol nach Anchorage und dann weiter nach Seoul. Dort landeten wir nach einer Flugzeit von 19 Stunden. In Korea besuchten wir das »koreani- sche Dorf« und den königlichen Palast in Seoul. Von Seoul flogen wir zwei Tage später nach Osaka (Japan) und fuhren nach ei- nem kurzen Aufenthalt weiter nach Kyo- to. Kyoto, 1000 Jahre lang Hauptstadt Japans, ist heute sicherlich für den kultu- rell interessierten Touristen die interes- santeste Stadt Japans. Kyoto ist eine der wenigen Städte Japans, welche nicht bombardiert wurde und es sind daher noch eine große Anzahl von Sehenswür- digkeiten erhalten. 1600. buddhistische Tempel und 300 Shinto-Schreine, eine gut erhaltene Altstadt, verbunden mit häßli- chen Industriegebäuden, sind heute das Bild der fünftgrößten Stadt Japans. Das vom 1. Tokugawa-Shogun erbaute Nijo-Schloß wurde als erstes besichtigt und anschließend der Heian-Schrein und als Höhepunkt das wohl bekannteste Ge- bäude Japans, der Goldene Pavillion. Von Kyoto aus wurde ein Ausflug ge- macht zum Nationalheiligtum der Japa- ner - dem Delphi der Japaner - nach Ise-Jingu. Der Schrein ist der Sonnengöt- tin Amaterasu-Ornikami, der Gründerin der kaiserlichen Dynastie, geweiht. Das Schreingebäude liegt in einem Urwald mit riesigen Zedern. Nur der Kaiser darf die inneren Räume betreten. Zahllose Pilger treffen ununterbrochen ein und klatschen vor dem Eingang des Schreins zweimal in die Hände, um die Aufmerksamkeit der Gottheit auf sich zu lenken. Danach wer- fen sie einige Goldmünzen oder Geldschei- ne in den Spendenkasten. Von Ise ging es weiter zur Perleninsel in der Toba Bucht. Hier entstand 1893 die erste Zuchtperle. Der Erfinder hieß Miki- moto Kokichi. Heute kann man im dorti- gen Museum den Vorgang der Perlen- zucht gut verfolgen. Man pflanzt einen winzigen Fremdkörper in den Mantel der Perlenauster. Die Muschel sondert Perl- mutterschichten um den Fremdkörper ab und nach ca. sieben Jahren ist eine Perle entstanden. Unter 100 Austern findet man allerdings nach sieben Jahren nicht mehr als fünf »gelungene« Perlen. Von Kyoto ging es weiter nach Tokio. Während des zweitägigen Aufenthaltes wurde die Expo-Ausstellung besucht, die einen interssanten Eindruck über die tech- nischen Möglichkeiten bis zum Jahre 2000 vermittelt. Am 16. Juni ging es dann mit dem Nordexpreß - einem Expreß-Zug mit ei- ner Reisegeschwindigkeit von ca. 220 km/h - nach Fukushima und von dort weiter nach Yamagata. In Yamagata wurden wir am Bahnhof von einer Delegation unter Führung von Stadtamtsdirektor Tomita empfangen. Viele Freunde, welche bereits in Kitzbühel waren, waren erschienen, unter ihnen na- türlich auch unser alter Freund Satorni. Am Abend gab der Kitzbühel-Club mit Obmann Keizo Yamashita für die Gruppe einen Empfang im »Grand Hotel«, Ya- magata. Ca. 70 Personen waren erschie- nen, viele alte Freunde, und der Bürger- meister der Stadt, T. Kanazawa. Nach Begrüßungsansprachen der bei- den Obmänner Yamashita und Kommer- zialrat G. Resch begrüßte der Bürgermei- ster Kanazawa die Gruppe und erklärte, daß er sich sehr freut, daß aus der Kitzbü- h eier Schwesterstadt Rueil-Malmaison Gäste nach Yamagata gekommen sind. Freunde von Kitzbühel sind auch Freunde von Yamagata und sind herzlich willkom- men. Am nächsten Tag erfolgte die feierliche Überreichung der Auszeichnungen »Gol- dene Garns« an Bürgermeister T. Kanaza- wa und Altbürgermeister Okubo sowie die Überreichung der Ehrenurkunde an Herrn Satorni. Die Überreichung erfolgte im Rathaus von Yamagata in Anwesen- heit des Gemeinderatspräsidenten, der Stadträte und Vizebürgermeister. Anwesend waren natürlich auch die Lo- kalpresse und das japanische Fernsehen und man konnte den feierlichen Akt am gleichen Tag um 18 Uhr im Kanal 10 des japanischen Fernsehens betrachten. Die ausgezeichneten Herren waren ge- rührt über die Verleihung der Auszeich- nungen, welche ihnen im Auftrag des Bürgermeisters Hans Brettauer von Korn- merzialrat G. Resch überreicht wurden.
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