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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. Juli 1985 Stolze Leistungsbilanz des Roten Kreuzes 105.000 ehrenamtliche Stunden - 18.340 Einsätze - Steigerung in der Sozial- und Gesundheitsarbeit Die Bezirksstelle des Rotei. Kreuzes hielt in der »Tenne« die 35. ordentliche Generalversammlung ab. Bezirksstellen- leiter Oberrettungsrat Jakob Lackner be- grüßte als Ehrengäste die Bürgermeister Ehrenmitglied Hans Brettauer, Karl Hu- ber (Hopfgarten) und Josef Heinz Huber (Jochberg), Abordnungen der Gendarme- rie, der Feuerwehr, der Bergrettung, der Bergwacht und des Flugrettungsdienstes, Dr. Franz Kerber, Stadtrat Georg Berger und GR Wilfried Obermoser, und eine be- achtliche Anzahl von Funktionären des Landesverbandes mit dem neuen Präsi- denten Arthur Thöni und Finanzreferent Prof. Dr. Franz Regnemer sowie als Ver- treter der Bezirksstellen Med.-Rat Dr. Al- fons Resel aus Kufstein. Die Generalver- sammlung war ausgezeichnet besucht, es waren sämtliche Delegierte anwesend. Das Totengedenken galt dem jung ver- storbenen Mitglied Friedrich Brunner in Kössen und dem langjährigen Funktionär Harald Ritter, der erste Ortsstellenleiter von Kitzbühel und bis zuletzt als einsatz- bereiter »Schminker« tätig war, aber auch allen verstorbenen beitragenden Mitglie- dern. Der umfassende Tätigkeitsbericht des Bezirksstellenleiters befaßte sich mit eini- gen Schwerpunkten: 1. Versorgungsnetz im Bezirk Die Bezirksstelle besteht aus 7 Ortsstel- len (Kitzbühel, St. Johann, Kössen, We- stendorf, Hopfgarten, Fieberbrunn und Kirchberg) mit insgesamt 412 ehrenamt- lich tätigen Mitgliedern und 24 Bedienste- Peter Hechenberger ein 75er Peter Hechenberger, weitum bekannt unter dem Namen Metzger-Peter oder Schlachthof-Peter, feiert am 23. Juli 1985 seinen 75. Geburtstag. Er wurde in Joch- berg geboren. Seine Lehrzeit als Metzger begann er in der Martlingermetzgerei in Kitzbühel. Seinen Lehrmeister, der ihm mit sachkundiger Hand dieses Handwerk beibrachte, hält er auch heute noch in Eh- ren. Seine weitere Fortbildung erlebte er an verschiedenen Fleischhauereibetnieben in und außerhalb des Bezirkes Kitzbühel. Als Könner seines Faches wurde er überall anerkannt und von seinen Arbeits- kollegen geschätzt. Vier der schönsten Mannesjahre mußte auch Hechenberger als Soldat Kriegsdienst leisten. Nach sei- ner Heimkehr übernahm er als Metzger den städtischen Schlachthof, den er mit Umsicht und viel Einsatz leitete. Nach Auflösung desselben verblieb er weiterhin als Angestellter in den Diensten der Stadt- gemeinde, von wo er nach Erreichung des Pensionsalters in den wohlverdienten Ru- hestand trat. Alle die Hechenberger kennen, seine Berufs- und Arbeitskollegen, insbesonde- ten. Dazu standen durchschnittlich 23 Zi- vildiener zur Verfügung. 6082 unterstüt- zende Mitglieder haben eine wesentliche finanzielle Unterstützung geleistet. Die Ortsstellen sind zum Großteil in ei- genen oder in von den Gemeinden zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten und Garagen untergebracht. Es stehen 25 Fahrzeuge für Krankentransport und So- zialdienst zur Verfügung. Im vergangenen Jahr wurden bei 18.339 Einsätzen rund 672.000 km zurückgelegt. Gegenüber dem Vorjahr war eine starke Steigerung. Eine besonders beachtliche Leistung wurde von den freiwilligen Mitgliedern er- bracht. Sie leisteten einschließlich der Be- reitschaften rund 105.000 Stunden, wobei die Zeiten der Funktionäre nicht einge- rechnet wurden. ORR Lackner errechne- te, daß eine Umlage dieser Stundenlei- stungen auf die Arbeitszeit von Angestell- ten rechnerisch einen Betrag von 15,8 Mio. Schilling erfordern würde. Daran könne man die Leistungen der aktiven Mitglieder ermessen. Sie sind das Rück- grat der Arbeit, ohne den Einsatz der hauptamtlichen Mitarbeiter zu schmä- lern. In der Altpapiersammlung wurden 32 Waggonladungen zustandegebracht. Der Erlös belief sich - bei praktisch null Aus- gaben - auf S 265.000.—. Die Einfüh- rung der »Grünen Tonne« brächte eine bedeutende Einbuße bei den Einnahmen des Roten Kreuzes und die Wegnahme ei- ner seit langem und eher unbedankt »ne- benbei« geführten Umweltschutzaufgabe re aber auch seine Freunde vom Senioren- stammtisch »Neuwirt«, wünschen dem Geburtstagskind weiterhin viel Gesund- heit und bleibendes Wohlergehen. Metzger-Peter. zugunsten von Firmen. mi vergangenen Jahr wurden vier Krartenwagen angekauft, in Kirchberg wurde das Dienstgebäude erworben. Da- gegei ist es in Fieberbrunn noch nicht ge- lungen, für die drei Krankenwagen Gara- gen zu errichten bzw. zu mieten. In der Bezirksstelle sind nach dem Auszug des Vermessungsamtes Räume zum Umbau freigegeben, vor allem zur Aufnahme der Buchhaltung. Das Versorgungsnetz funktioniert hin- sicht ich Funkzentrale und Fernmeldeein- richting. Es besteht Funkverbindung zu allen Ortsstellen, zu den einzelnen Fahr- zeugen und zu den Krankenhäusern, aber auch zur Bergrettung, Bergwacht und Feue:wehr. Im nächsten Jahr wird der Arztefunk eingeführt werden, der in Tirol :m Aufbau ist. Demnächst wird der Be- zirksnotruf mit der Nummer 144 (ohne je- de Vorwahl) automatisch zu einer vollbe- setzten Einsatzstelle des Roten Kreuzes er- folge können. ORR Lackner deponierte den Wunsch nach dem neuerlichen Einsatz des Ret- lungshubschraubers, die Bildung einer Ortsstelle in Waidring begründet er mit den Entfernungen von 16 bis 27 km zu den nächsten Einsatzstellen. In Fieber- brunn sollen heuer wenigstens die Gara- gen e -richtet werden, in St. Johann ist ei- ne Erweiterung notwendig. In Hopfgar- ten muß die Endfinanzierung beim Rot- kreuzheim erfolgen. 2. Mannschaftsstärke und Ausbildung Die freiwilligen Mitglieder, Angestell- ten und Zivildiener haben den Erste-Hil- fe- bzw. Sanitätshelferkurs, viele auch die Sanitätsgehilfenprüfung. In 5 Ortsstellen sind Katastrophenzüge mit zusammen 69 Mitgliedern, die eine Sonderausbildung erfahren. Es geht nicht um technische Einsätze, sondern um die Bergung und Versorgung bei größeren Unglücksfällen. Die Jugendgruppen bei den meisten Ortsstellen sind durchwegs stärker gewor- den. Mit dem Jugendrotkreuz gibt es das beste Zusammenwirken. Das. Schulungsteam unter Ernst Garn- per hat nicht nur die eigenen Mitglieder geschult, sondern auch 45 Kurse für über 2900 Personen gehalten und Kurse für Feuerwehr, Bergrettung, Bergwacht, Ski- schulen und Bergbahnen abgehalten. 3. Finanzlage Ohne Vorgriff auf den Bericht des Fi- nanzreerenten Reg.-Rat Herbert Wanker stellte ORR Lackner fest, daß Finanzie- rungsprobleme bestanden, wobei im Vor- jahr ein Abgang von einer Million Schil- liig zu verzeichnen war. Verursacht wur- de er durch Investitionen von über 5 Mil- lionen Schilling, ein vermindertes Sammel- ergebnis und verminderte Zinsen infolge des Verbrauchs von Rücklagen. Für das laufende Jahr zeichnet sich eine Besserung ab, da der Mitgliedsbeitrag der beitragen- den Mitglieder voll zum Tragen kommt. Die Kernfrage sei nach ORR Lackner weiterhin: Wie groß ist der Abgang bei den Krankentransporten? Trotz Einnah- men von 6,9 Mio. Schilling betrug er im Vorjalr 4,3 Mio. Schilling. Er konnte
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