Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Drachenfliegen in Kitzbühel. Hahnenkammstechen. Max Fichtner, München, kurz vor der Landung auf dem Kloster-Mauring-Feld. Bobsle1gh in Kitzbühel. ii der großen Kurve ein »Fünfer-Bob«; den Schlitten verfertig- te der Kitzbüheler Schlossermeister und Bobfahrer Josef Cuilek. Aufnahme ca. 1910. Samstag, 12. Jänner 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Zudem existiert für Freunde des Bahnen- golfs beim Tennisstadion ein schöner 18- Loch-Minigolfplatz, der auch am Abend unter Flutlicht bespielbar ist. Weitere Sommersportmöglichkeiten Das sportliche Sommerangebot wird durch Reiten, Angeln, Drachenfliegen und eine ganze Reihe von weiteren Sport- möglichkeiten abgerundet. Im Reitstall »Henntal« stehen gute Warmblutpferde, brave Haflinger und freundliche Ponys für Ausritte und Unterricht bereit. Die 1980 beim Hcf »Mauring am Sonnberg« eröffnete Reithalle hat die internationalen Maße von 40x20 Meter, Zuschauertribi- ne und Galerie. Dazu noch Dressurvier- eck, Springplatz, Reitunterricht und 30 Boxen für Gastpferde. Am Schwarzsee und in der Kitzbüheler Ache finden geduldige Angler ihr Para- dies: Forellen, Hechte, Karpfen, Zander, Schleie, Rotauge, Aal und Brachsen. Kühne Hängegleiter starten zumeist am Hahnenkamm, kreisen über der Stadt und landen am hierfür angemieteten Lande- platz bei der Seilbahntalstation. Der Dra- chenfliegerclub führt jedes Jahr im Sep- tember das Hahnenkammstechen mit Strecken- und Ziellandewettbewerb durch. Fixer Bestandteil im Terminkalender der Radelite ist das vom Fremdenverkehrsver- band initiierte Internationale Kitzbüheler Horn-Radbergrennen. Jeweils am Tag zu Mariä Himmelfahrt versammeln sich am Hauptplatz einige der besten Profis und Amateure, um die 12,5 Kilometer lange Strecke in Angriff zu nehmen. Nur durch- trainierte »Gemsen« wie Wolfgang Stein- mayr (Osterre--ch), Lucien van Impe (Bel- gien), Gibi Baroncelli (Italien) und Beat Breu (Schweiz) konnten bisher gewinnen. Bis zu 16 Prozent Steigung müssen auch die Läufer des »Internationalen Horn- Marathons« überwinden. Heuer waren bei der 6. Auf.age dieses von Franz Pucki willkommenes Hilfsmittel. Der Jugend blieb der Reiz nicht verborgen, auch ohne Last ins Tal zu fahren. Schon ab 1902 gab es im neu gegründeten Wintersportverein eine rührige Sektion für Sportrodeln. Be- liebte Strecken für Ausflüge und Wett- fahrten führten vom Ehrenbachkirchl, der Hinterbräuleiten, von der Seidlalm, Obholz und später auch Hagstein herun- ter - je nachdem, wo gerade Holz gezo- gen und damit die Bahn besonders gut war. Dank Altbürgermeister Franz Reisch und einiger Freunde besaß Kitzbühel be- reits 1908 eine eigene Bob- und Skeleton- bahn. Sie schlängelte sich vom Schattberg über das Maurachfeld bis hinunter zum Bahndamm und war mehr als 1100 m lang. Fünf große und mehrere kleinere, aus Schnee gebaute und total vereiste Kurven machten die Fahrten zu einem Er- lebnis, aber auch großen Wagnis. Das er- ste Rennen ging am 16. Jänner 1909 in Szene. Dr. Julius Moro siegte mit seiner Mannschaft gegen acht weitere Schlitten auf einem vom Kitzbüheler Schlossermei- ster Josef Cullek völlig neuartig konstru- ierten Eisenbob, der heute im Heimatmu- seum zu besichtigen ist. Im selben Winter folgte noch eine »Meisterschaft von Ti- rol«, die den Innsbrucker Dr. Pollaczek erfolgreich sah. Ein Jahr darauf rückte der MSC München gleich mit 18 Bob- schlitten an und verlegte seinen Sitz nach Kitzbühel. Am 30. Jänner 1910 wird die Österreichische Meisterschaft im Skeleton ausgetragen, und auch der Innsbrucker Sportclub ernennt die Kitzbüheler Bahn zur offiziellen Clubbahn. Nach einer durch den Krieg verursach- ten Pause flitzen Bobs erst wieder im Winter 1922/23 über die Bahn. Dr. Moro vom WSV Kitzbühel siegte bei verschie- densten internationalen Rennen und holte sich 1924 in Schirke (Harz) sogar die Deutsche Meisterschaft. Die Bobbegeiste- rung führte zu einem weiteren Ausbau der Bahn: Verlängerung um 100 Meter, große Tribüne, Telefon- und Zeitnehmereinrich- organisierten CIME-Bewerbes über 800 Läufer am Start. Mit nur 59,17 Minuten von der Stadtmitte bis zum 2000 Meter hohen Gipfel hält der Amerikaner Chuck Smead aus dem Jahre 1982 den Strecken- rekord. Wintersport gewinnt an Bedeutung Beim Aufstieg Kitzbühes zur Sport- stadt Nr. 1 spielte der Wintersport an- fänglich nur eine unte:geordnete Rolle. Es war die tote, unwirtliche Jahreszeit. Doch ab der Jahrhundertwende ändert sich das schlagartig' Technische Errun- genschaften, die Elektrifizierung und bes- sere Kleidung nehmen dem Winter seine Schrecken. Rodeln, Eisschießen und Pferderennen m Schnee sind die ältesten Wintersport- arten in den Alpen. Bei der Bewirtschaf- tung des Waldes oder be:m Heutransport vom Berg ins Tal war der Schlitten ein
< Page 11 | Page 13 >
< Page 11 | Page 13 >