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Seite 30 Kitzbiheler Anzciger Samstag, 3. August 1985 Großer Erfolg für Sport-Eisschülzenclub Aurach Bei der diesjährigen Tiroler Landesmei- sterschaft im Sommer-Stockschießen, die am 30. Juni in Kundi stattfand, konnte der für den SEC Aurach startende Hans Manzl den Tiroler Meistertitel im Einzel- schießen erringen. Herzliche Gratulation! Im Mannschaftsschießen mußte sich der SEC Aurach punktegleich mit drei vor ihm liegenden Mannschaften, durch die um zwei Hundertstel schlechtere Stock- quote, mit Platz neun begnügen. Tiroler Landesmeister im Sommer- stockschießen wurde der SR Oberlang- kampfen vor Breitenbach und Kundl. Dazu wäre noch zu sagen, daß sich die 2 Topmannschaften des Tiroler Eisschieß- sports der diesjährige Vizestaatsmeister EV Fritzens sowie der vorjährige Staats- meister auf Eis der EV Schwoich mit den Rängen fünf und elf zufriedengeben muß- ten. Bei drei anderen Turnieren konnte der SEC Aurach mit den Schützen Franz Filzer, Michael Obernauer und Walter Neumayr sowie den beiden »Kanadiern« Michael und Hans Manzl zwei 2. Ränge und einen 7. Rang erreichen. Der größte Erfolg der »Auracher-Eisschützen« war wohl der 2. Platz hinter dem EV Schwoich bei der Tiroler Landesliga in Lienz am 8. Juni. Die Tiroler Landesliga ist die höchste von vier Spielklassen und dieser Liga gehört der SEC Aurach bereits seit über 10 Jahren an. Der Sporteisschützenclub Aurach ist seit 1968 wieder Mitglied des Tiroler Eis- schießverbandes. Mit diesem Meistertitel Dr. Georg Kis, geb. am 13. November 1914 in Andony, Komitat Fejr, Ungarn. Besuch der Volksschule im Geburtsort und des Gymnasiums in Kalocsa bei den Jesuiten, dort nach achtjähriger Studien- zeit Abitur im Jahre 1932. Eintritt in die ung. Diözese Weszprm, unter der Leitung von Bischof Ferdinand Rott, welcher ihn zum Studium der Theo- logie nach Innsbruck schickte. Dort im Int. Theol. Konvikt Canisianum wohn- haft, besuchte er die Theol. Fakultät der Universität Innsbruck von 1932-1937. Nach der Weihe zum Subdiakon und Dia- kon vom Erzbischof und früheren Apost. Administrator der Diözese Innsbruck - Feldkirch, Sigismund Waitz, am 25. Juli 1937 in der Hauskapelle des Canisianums vom Salzburger Weihbischof Johannes Filzer zum Priester geweiht. Von 1937 bis 1938 Kaplan des Klosters der Schwestern von der Ewigen Anbetung von Innsbruck und gleichzeitig Vorbereitung auf das theol. Doktorat. Im März 1938 erfolgte der Einmarsch Hitlers und noch im selben Jahr die Auf- Von links: Franz Russ, 1. O."ttiroler EV ('3.), Johann Manzl, Sport-EisschzJtzen- club Aurach (‚1.., und Ruvert Gasser, TSU Ainet. im Einzelschießer ist es dem SEC Arach gelungen, :n dieser Zeit sämtliche Ti:el, die der Tiroler Eisschützenverband ver- gibt, zu e--ringe.--. Zweimal Tiroler-Meister im Mann- schaftsschießen (Filzer, Obernaur, Manzl, Neumayr; Tiroler Meister im Weitschießen (Rudclf Tischler) und Tiro- ler Meister im Ziel- und Sto:kshiJ3en (Johann Manzl). W. N. Dr. Georg Kis war auch Mig!ied des u'- garischen Bischofs,"ites. hebung der theol. Fakultät. Knapp davor, unter den schwierigsten pol. Umständen, im Juli 1938, als letzter noch zum Doktor der Theologie an der Universität Inns- bruck promoviert. Anschließend Heim- reis nach Ungarn, wo er in der Heimatdi- öze:;e die erste Kaplanstelle in einer klei- nen Gemeinde übernahm. 1939 Kaplan in der Stadt Kaposvär. 1941 Pfarrer in einer vol' sdeutschen Gemeinde der Diözese in Ronind. 147 Pfarrer und bald darauf Dekan in der Stadt Papa. 1952 zwangsweise von dem Regime in eine verwahrloste Dorfge- meinde verbannt und dort Pfarrer 25 Jah- re lang. 199 nach 13 vergeblichen Versuchen, die sechs Jahre lang dauerten, die erste Auslandsreise nach dem Westen, unter ande -em nach Innsbruck. Nach Vereinbarung mit dem Ordinariat Salzturg im Jahre 1977, am 10. März 1978 Übernahme der Leitung der Pfarrei Aura± b. Kitzbühel. Ziel: Ruhig an der ökumenischen Be- friedung zu arbeiten und darüber ein Buch zu schreiben (Siehe: Konzilserklä- rung)Nostra aetate, Art. 4«). Die Übernahme der Pfarrei Aurach be- deutete für Dr. Georg Kis mit damals 64 Jahren ein großes Wagnis, als Priester, der schon viele schwere Jahre erlebt hatte, und als Ausländer in einem fremden Land unter ganz anderen Lebens- und seelsorg- lichen Bedingungen neu zu beginnen. Da- zu kamen anfänglich schlechte Wohnver- hältnisse in einem renovierungsbedürfti- gen Pfarrhaus, und durch dessen ungün- stige Lage bedingte Versorgungsschwie- rigkeiten, welche erst später durch den Ankaur eines Wagens gemildert werden konnte:. Bei der für einen ausländischen Priester schwierigen Aufgabe, den richti- gen Kontakt mit der heimischen Bevölke- rung zt. finden, zeigte Dr. Kis viel Liebe und Geduld. Das Vertrauen der Gläubigen suchend, gelang es ihm bald, das Pfarr- leben und die Seelsorge neu zu aktivieren, was no:wendig war, da Aurach vorher nur aushilfsweise betreut worden war. Stets war er bemüht, manchmal vielleicht auch mißverstanden, den Gläubigen klar- zulegen, daß Tradition und Brauchtum gut ist, aber nur in Verbindung mit dem, zwar durch das II. Vatik. Konzil erneuer- ten, aber trotzdem treu bewahrten christ- lichen Glauben. Einer der bedeutensten Aktivitäten der Pfarrgemeinde Aurach unter der Leitung von Pfarrer Dr. Kis war neben der Reno- vierung des Pfarrhofes sicherlich die um- fassende Außenrenovierung der Pfarrkir- che. Die Renovierungsarbeiten, welche 1981 nach knapp vier Jahren im wesentli- chen abgeschlossen werden konnten, um- faßten die Turmsanierung, die Entfeuch- tung und Renovierung der Außenfassade, sowie die Neueindeckung des Kirchenda- ches und zuletzt die Sanierung der Sakri- stei. Dr. Georg Kis, aufgrund starker Wet- terempfindlichkeit unter dem örtlichen Reiz- und Föhnklima leidend und zuletzt gesundheillich sehr angeschlagen - er Pfarrer Dr. Georg Kis - Endgültiger Abschied von Aurach Repatriierung in seine alte Heimat Ungarn Die Bevölkerung von Aurach bleibt mit ihm in dankbarer Erinnerung geistig 'verbunden
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