Kitzbüheler Anzeiger

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ÖBB-Lnformafion: Sonderfahrt ins Pinzgau Von der Jubikiumsfahrt »110 Jahre Giselatahn« nach Ina.soruck am 15. Juni 1985. Von links. Der Präsident der Bundesbchnciirektion Innsbruck. HofratDipl...Ing. Seba- stian Kienpointner, Frau Agnes Deiser von den Bundesbahnen und Bürgermeister Hans Brettauer. Seite 10 Kitzüheler Anzeiger Samstag, 10. August 1985 Anläßlich des Jubiläums »110 Jahre Giselabahn« wird am Samstag, den 7. September 1985, eine Sonderfahrt ns Pinzga.i durchgeführt. Zusteigemöglich- keiten sind in Kirchberg, Kitzbühel (Hauptbahnhof) und St. Johann in Tir31. Reiseroute: Mit dem Schnellzug »Pinz- Als Obmann des Schutzverkandes des Bezirkes Kitzbühel bin ich verpflichtet. die Bevölkerung zur Geschlossenheit und Solidarität auch hinsichtlich des Plöcken- tunnels aufzufordern. Der Kärntner Landeshauptmann-Stell- vertreter Frühbauer, der vor einiger Zeit auch Minister war, hat in W--en Zusagen zum Bau des Plöckentunnels erhalten. Der Bau dieses Tunnels wäre für den Be- zirk eine Katastrophe! Als Fclge des Arl- bergtunnes hat sich der Ost-West-Ver- kehr über das kleine deutsche Eck auf un- seren Bezirk verlagert. Vor Fertigstellnng des Tunnels rollten alle T-ansporte aus der Schweiz, aus Teilen Frankreichs, Süd- deutschlands und aus Vorarlberg über die Autobahn via München, nunmehr rollen täglich rund 15(0 Fernlaster durch unse- ren Bezirk. Würde der Plöckentunnel gebaut, kä- me auch ein Teil des Nord-Süd-Verkehrs in unseren Bezirk und man könnte in etwa zehn Jahren mit rund 300 Fernlasterr. rechnen, die täglich um St. Jchann don- nern und das Leben unerträglich machen, es wäre ein Verkehr ähnlich dem im Un- terinntal. Damit wäre in den engen Tälern auch der Fremdenverkehr vernichtet. Die weitverbreitete Meinung, man »könne nichts machen! der Tunnelbau sei schon lange beschlossen«, darf nicht unwider- sprochen bleiben. Wir leben noch in einer gau« bis Zell am See, dann mit einem Dampfsonderzug bis Kr:mml, Krimmler Wasserfälle. Mit Bus ririLck über den ?aß Thurn. Anmeldungen ab sofort in den oben ge- nannten Bahnhcfen. Begrenzte Teilneh- merzahl. Bahnhof Kitzbühel Demokratie, in der das Volk das Sagen hat oder haben sollte. Wir sind berechtigt, alle demokratis:hen MLtel auszuschöp- fen, um ein Unheil zu verhindern. Hier darf nicht der einzelne sein Süppchen ko- chen, sondern d..s Volk in seiner Gesamt- heit hat das Recht, sich zur Wehr zu set- zen. Darum habe ich als Obmann fclgen- de Briefe abgesandt: Betrifft: Plöckenroute An Herrn Bindes.'mnister für Finan- zen, Dr. Vranitzky, Wien, An Herrn Bundesrnizister für Bauten und Technik, Dr. LYbleis, W!en. Sehr geehrte Herren Bundesminister! Der » Verein zum Schutze der Land- schaft und der heimischen Wirtschaft des Bezirkes KitzbWiel«, kurz Schutzverband genannt, darf auf mehrere Schreiben an ihre Amtsvorgänger und derer Antwor- ten hinweisen. Der Schutzverband ist kei- ne Bürgerinitiative, s9ndern eine seriöse überparteiliche Organisation des Bezir- kes, dem dessen Gemeinden und Frem- denverkehrsverbdnde angehören. In !etzter Zeit war aus der Presse zu ent- nehmen, daß über Intervention des Herrn 1 andeshauptmarn-Stel1vertrete- Früh- bauer aus Kärnten nunmehr e!n Durch- bruch zum Bau des P!öckentunnes er- reicht worden sei. Dieser Tunnet würde in das Bundesprogramm aufgenommen, entsprechende finanzielle Vorsorgen wur- den getroffen. Es fehle nur noch die Zusa- ge des Landes Tirol zum Beitrag von 40 Mio. Schilling. Wir müssen neuerlich und schärfstens gegen den Bau dieses Tunnels, seine Aufnahme in ein Bundesprogramm und seine Finanzierung protestieren. Der Be- zirk Kitzbühel ist der größte Fremdenver- kehrsbezirk Osterreichs mit rund sieben Millionen Nächtigungen je Jahr, mit vie- len Milliarden Investitionen in Fremden- verkehrseinrichtungen und vielen Dauer- Arbeitsplätzen. Er ist noch einer der weni- gen volkswirtschaftlichen Aktivposten Österreichs. Dieser Bezirk ist bereits heute schwer benachteiligt: Durch ihn führt die größte Pipeline der Welt, zwei stark fre- quentierte Luftstraßen laden Schadstoffe ab, er hat schlechteste Bundesstraßen (sie- he Brixental-Straße, Hochkönigstraße) und durch den Bezirk rollt seit Eröffnung des Aribergtunneis auch der gesamte Ost- West-Güterschwerverkehr mit täglich 1500 Lkw. Würde der Plöckentunnel ge- baut, bräche über den Bezirk Kitzbühel durch den Nord-Süd- Verkehr eine zweite ebenso unerträgliche Verkehrslawine her- ein. Herr Landeshauptmann-Stellvertre- ter Frühbauer hat Sie offensichtlich un- richtig informiert. Am Paß Thurn wird derzeit die Nordrampe großzügig ausge- baut, der Felbertauern ist ausgebaut bzw. werden auf der Südrampe Kriechspuren errichtet, die Nordseite des niederen Gail- bergsattels ist bereits saniert, und die Süd- rampe würde, daran gibt es keinen Zwei- fel, im Zuge des Tunnelbaues mit Umfah- rung von Kötschach—Mauthen verbes- sert. Damit wäre aber jene kürzeste Fern- Verkehrsverbindung für den Güter- sch werverkehr geschaffen, die Italien und die BRD schon lange anstreben. Behaup- tungen, diese Verbindung würde von Fernlastern nicht angenommen, sind al- lein durch den Beweis der Folgen des An- bergtunnels widerlegt und daher falsch. Mehrmals erreichten den Unterfertig- ten, der die Gesamtmaterie aus seiner jahrzehntelangen Beamtentätigkeit genau kennt, Anrufe mit der Bitte um Hilfe, mit der Aufforderung zur Durchführung von Demonstrationen bzw. Blockaden und so- gar mit der anonymen Androhung der Sprengung von Brücken. Jede Eskalation ist leider möglich, wenn nur im vermeint- lichen Interesse einer stark verschuldeten Kärntner Gemeinde die Lebensbasis eines gesamten Bezirkes gefährdet wird. Ein neuer volkswirtschaftlicher Skan- dal muß jedenfalls verhindert werden. Um dies bittet Sie Ihr ergebener Hofrat Dr. Paul Kirchmeyr Obmann des Schutzverbandes Kitzbühel, 1. August 1985 vorteilhafter im Fachgeschaft ‚ Aufruf des Schutzverbandes
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