Kitzbüheler Anzeiger

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Auszeichnung mit der Fahrtenspange in Silber, von links: Volkmar Dag, Fritz Ciom- ber, Gerhard Czappek, Präsident Thöni und ORR Lackner. Foto. Werner Nessizius Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. August 1985 Kitzbüheler WandertiP\(f\ Der Hacksteiner Riese Über Georg Hacksteiner, Besitzer zu Vorderhackstein in der Sperten, Gemein- de Kirchberg, erzählte man sich unglaubli- che Geschichten. Ludwig Weinold, der heuer verstorbene Heimatkundler in Kuf- stein, der seine Jugend in Kirchberg ver- brachte, berichtete vor einem Jahrzehnt in den »Tiroler Heimatblättern«. Bei der Auffahrt mit dem Gaisberglift haben wir Zeit, uns die ungewöhnlichen Geschichten in Erinnerung zu rufen. Der Hacksteiner Riese war der Bauer Georg Hagleitner. Er war ledig, verstand das Zimmermannshandwerk, reparierte Uhren und wurde als sonderbarer Kauz bezeichnet. Der Hof zu Hochenbrand war 1833 ab- gebrannt. Beim Wiederaufbau war Hack- steiner eine maßgebliche Arbeitskraft. Um die Mittagszeit sollte der Firstbaum hinaufgehoben werden. Der Zimmermei- ster meinte, die Männer sollten sich vor- her durch das Mittagessen stärken. Als die Männer vom Essen kamen, staunten sie nicht wenig: Hacksteiner Orgl hatte den Firstbaum allein auf seinen Platz ge- hoben und zurechtgesetzt. In der Bauernwirtschaft brauchte Örgl kaum Dienstboten. Zum Pflügen stellte er sich einen Pflughalter an, setzte den Pflug auf den Halbschlitten und zog ihn selbst. Unnütze Arbeit scheute e. Um Holz zur Feuerung in der Küche zu bekommen, steckte er einen ganzen Baum beim Fen- ster hinein und schnitt nach Bedarf ab. Selbstverständlich hatte er die Bäume al- lein umgetan und eigenhändig nach Hau- se gezogen. Als Uhrmacher verwendete der Hack- steiner für unsere Vorstellung wenig ver- trauenserweckende Werkzeuge, nähmlich eine Beißzange und eine Handhacke. Er soll trotzdem manche Uhr zum Gehen ge- bracht haben. Spertner Burschen, um die 20 Jahre alt, spotteten über den eigenartigen Mann, der gegen Beleidigung empfindlich war, wie sie verspüren mußten. Der Hackstei- ner wußte, daß sich die Burschen an Sonntagen zu Bichistein in der Stube auf- hielten. Der Riese ging mit seinem schmächtigen Freund, dem Hütl-Michl, dorthin. Der Michl mußte nur bei der Tür stehen und diese nach Bedarf öffnen und schließen. Der Hacksteiner ging in die Stube, nahm einen nach dem anderen, »wichste« ihn mit der Rute und warf ihn wortlos bei der Tür hinaus. Damit war für ihn die Sache erledigt. Die Buben wagten nicht aufzumucksen. Ein andermal noch mehr vom Hack- steiner Riesen. Gaisberglift Wer mit dem Gaisberglift fährt, braucht keine Angst vor dem Hacksteiner Riesen zu haben. Er ist lange schon tot, in Kirchberg gibt es durch den Wechsel der Zeit für Männer auch ganz andere Aufga- ben als vor eineinhalb Jahrhunderten. Der Sessellift zum Gaisbergmoos ermög- licht einen ungewöhnlichen Rundblick über Kirchberg und in Richtung Reith und Kitzbüheler-Horn sowie auf das Spertental und das Kirchberger Skigebiet. Vor allem die Talfahrt über die weiten Hänge wird besonders gelobt. Fahrplan: 8.30-11.45 Uhr, Mittags- pause bis 13 Uhr, Betrieb bis 17.30 Uhr. Zwischenfahrten viertelstündlich nach den Planfahrten bei Anwesenheit von 2 Personen. Wandermöglichkeiten: Bärstättaim, Kobinger Hütte, Brechhornhaus, Gais- bergj och, Wallfahrt Harlaßanger (bei der Kobinger-Hütte). Wege gut markiert. Führer: Kirchberger Wanderführer von Peter Gwirl (1981). Bei der 35. Generalversammlung des Roten Kreuzes konnten zahlreiche lang- jährige Mitglieder mit der Fahrtenspange ausgezeichnet werden. Die Fahrtenspange in Bronze erfordert über 1000 anrechen- bare Ausfahrten, die Fahrtenspange in Silber über 2500 Ausfahrten. Für haupt- amtliche Mitarbeiter gelten andere Sätze. Die Fahrtenspange in Bronze erhielten (in Klammer Zahl der Ausfahrten): Ortsstelle St. Johann: Inge Hofinger (1213), Christian Krug (1042), Anton Mit- tendrein (1237); Ortsstelle Kö ssen: Marlene Kalkhauser (1290), Johanna Rettenwander (1117); Ortsstelle Westendorf: Kathi Astner (1113), Franz Althaler (1051), Georg Platzkonzert am Dienstag,den 13. August 1985. Einmarsch: 20.30 Uhr. Leitung: Stadt- kapellmeister Sepp Gasteiger. Programm: »Oppacher Schützenmarsch« von S. Gasteiger. »Die Landstreicher«, Ouvertü- re v. C.M. Ziehrer. »Badner Madln«, Walzer v. K. Komzak. »Die Mühle im Schwarzwald« v. Eilenberg. »Russisch« v. Knümann. »Leichtes Blut«, Schnell- polka v. Joh. Strauß. »National Em- blem«, Marsch v. E. Bagley. Programmänderung vorbehalten. Fuchs 1 (1142), Robert Rieser (1010), Al- bert Sieberer (1086); Ortsstelle Hopfgarten: Johann Brix (1035), Magdalena Hausberger (1032), Karl Reiter (1090), Ludwig Schwöllen- bach (1030); Ortsstelle Kirchberg: Hermann Hoch- kogler (1374), Peter Widmann (1364); Ortsstelle Kitzbühel: Josef Mimm (1012),, Michael Schöpfer (1036). Die Fahrtenspange in Silber wurde durch Präsident Arthur Thöni und Be- zirksstellenleiter ORR Lackner an Ger- hard Czappek, Kitzbühel (2587); Volk- mar Dag, St. Johann (2652), und Fritz Ciomber, St. Johann (2655), überreicht. Vom Roten Kreuz ausgezeichnet
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