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Seite 24 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. August 1985 Johannistage (Johannes der Täufer, 24. Juni, und Johannes der Evangelist, 27. Dezember) und auf die Muttergottes-Fe- ste über Bitte des Pfarrers Berthold vom Bischof Johannes von Chiemsee, wel- chem Bistum St. Johann schon 1218 zuge- teilt wurde, Ablässe verliehen. Als dann 1723 mit dem Bau der jetzigen prächtigen barocken Dekanatskirche an- stelle des längst zu klein gewordenen, oft unter Wasser stehenden Gotteshauses be- gonnen wurde, blieb wieder St. Johannes dem Älteren der Vorzug als Hauptkir- chenpatron. Er blickt aus dem feinen Marmorrelief oberhalb des schönen Hauptportals nieder und zwei Gemälde des großartigen Schiffes stellen wiederum Johannes senior dar, wie er den Erlöser im Flusse Jordan tauft und wie er predigt. (Simon Benedikt Faistenberger von Kitz- bühel, 1727.) Das künstlerisch hoch zu schätzende Gemälde des mächtigen Hochaltars bringt endlich die Vereinigung aller drei Kir- chenpatrone: In der oberen Hälfte Maria Himmelfahrt (von der schon angedeute- ten Verehrung der Gottesmutter wurde al- so auch ihrem höchsten Feste, dem »ho- hen Frauentag«, ein besonderer Vorzug eingeräumt), unten St. Johannes senior, taufend, und mehr in der unteren rechten Ecke St. Johannes junior, mit seinem Ad- ler und Buch, selig vergessen schauend. (Vom Salzburger Hofmaler Jakob Zanis- si, 1740.) Dieser Künstler schuf auch die Gemälde der beiden inneren Seitenaltäre, von denen das linke Bild Johannes von Nepomuk gewidmet ist. Hier ist also schon der dritte Heilige gleichen Namens und mag da nicht der Sinn des Volkes mit der Bezeichnung »Se- nehans« das Richtige festgehalten haben? Hiebei darf man in Anbetracht der latei- nischen Vorsetzung »sene« fast anneh- men, daß dieser Name eher in der stillen Gelehrtenstube eines der geistlichen Her- ren vom ganz alten Senehans entstanden ist und von der Bewohnerschaft übernom- men und eingebürgert wurde. (Es waren schon um 1540 daselbst drei »Herren«: Der Pfarrer, der Gesell und der Kapellan, wozu zeitweise noch ein vierter, der »Lau- fer«, kam, dem die Einnahme der Zehen- te und Stiftungen oblag.) Nach meiner - zwar durchaus nicht maßgebenden - Ansicht soll also durch die längst volkstümlich gewordene Verschmelzung des lateinischen senex mit dem deutschen Hans die schon sehr alte Pfarre hiesiger Gegend bezeichnet wer- den, deren größter Schutzpatron der heili- ge Johannes der Täufer ist, der Senior in der langen Reihe sämtlicher Johanne. Auch die frühere Feier der Patroziniums- feste machte einen Unterschied, da der Tag von St. Johannes dem Täufer viel festlicher begangen wurde, als der des Evangelisten. Elle Grander geb. Schober wurde am 1. September 1891 in Fieberbrunn geboren. Von 1913 bis 1916 wirkte sie als Lehrerin in Oberndorf; im Ersten Weltkrieg war sie Krankenschwester bei Tiroler Regimen- tern in Galizien und erhielt hohe Aus- zeichnungen. Nach dem-Krieg wirkte sie wiederum als Lehrerin in Oberndorf und Erpfendorf und am 20. August 1920 schloß sie mit dem Hummelbühelbauern Josef Grander den Bund der Ehe und 1934 zog Josef Grander mit den drei älte- ren Kindern nach Dreizehnlinden. Im März 1935 folgte ihm Ella mit den vier jüngeren Kindern. Sie starb am 6. Fe- bruar 1969 in Dreizehnlinden an einem Herzschlag. Nach DDr. Matthias Mayr: »Entste- hung und Alter der Pfarren und Kirchen im Tiroler Anteil des Erzbistums Salzburg, 1959«, war in alter Zeit der hl. Martin al- lein Patron der Ur- und Mutterpfarre des Leukentales. Kirchenführer von St. Johann in Tirol von Dr. Johannes Neuhardt: »Die Krö- nung der Gottesmutter als der nunmehri- gen ersten Kirchenpatronin hat ihren Platz über dem Hochaltar; als das vor- nehmste Glied der Kirche ist Maria uns al- len vorausgegangen und will durch ihre allmächtige Fürbitte ihren Kindern in den mannigfachen Bedrängnissen dieser Zeit Mittlerin sein... Das Hochaltarblatt vereinigt nochmals alle Patrone: Die Gottesmutter, die bei- den hll. Johannes, Barbara und Kathari- na.« Seit der 200-Jahr-Feier der Kirche im Jahre 1932 kam ein weiterer Patron dazu. Der damalige Weihbischof DDr. Johan- nes Filzer weihte den »Dom zu St. Jo- hann« auch dem heiligsten Herzen Jesu. Jugendgruppe Achtung! (nur für Schwimmer) Am Montag, den 12. August 1985, Ausflug zum Kirchberger Badesee. Ab- fahrt 8.30 Uhr ab Steinlechnerplatz. Fahrtspesen und Eintritt für AV-Jugend frei. Rückkehr um 17.01 Uhr. Anmeldun- gen bis Sonntag, den 11. August, beim Jugendwart R. Pranzl. Bei Schlechtwetter wird der Ausflug auf Dienstag oder Mitt- woch verschoben. Jungmannschaft Achtung! Programmänderung! 10. und 11. Au- gust 1985 Rudolfshütte, Weißseegebiet. Abfahrt Samstag, 14 Uhr, vom Steinlech- nerplatz. Ausrüstung: AV-Ausweis, Steig- eisen, Pickel, 4 m Reepschnur, feste Schu- he, Gletscher- oder Sonnenbrille. Anmel- dung und Auskunft bei Rudi Vallaster, Tel. 27 98. »Spiel ohne Grenzen« in Waidring Volle Begeisterung bei Teilnehmern und Zuschauern, Am Sonntag, den 21. Juli 1985, veran- staltete der Waidringer Freizeitclub »La Gioventu« ein Spielfest unter dem be- zeichnenden Titel »Spiel ohne Grenzen:. Bei idealen Wetterverhältnissen konnte den Teilnehmern und Zuschauern aller Altersklassen ein tolles Programm aus Spielen, originellen Wettbewerben und ei- nem äußerst interessanten Rahmenpro- gramm geboten werden. Besonders hervorzuheben sind die ge- lungenen und farbenprächtigen Absprün- ge der Staffel 1 des Salzburger Fallschirm- springerklubs, sowie die vielbeklatschte Schäferhundevorführung mit der präzisen Ausführung der Befehle durch die Tiere, kein Wunder, denn unter den Hunden be- fanden sich immerhin ein Europa- und ein Tiroler-Meister. Den größten Anklang beim Publikum fanden jedoch die Rundflüge mit dem in Waidring stationierten Hubschrauber, mit denen Pilot Franz Schider seine Flug- gäste begeisterte. Auf diesem Wege möchte sich der Ver- anstalter »La Gioventu« bei allen Teil- nehmern, Zuschauern und Unterstützern sehr herzlich bedanken und ankündigen, daß es für nächstes Jahr schon wieder gu- te Ideen gibt. Tour Grofiglockner - Stüdlgrat Bei sicherer Witterung unternehmen wir am Samstag, den 10. August 1985, ei- ne Tour über den Stüdlgrat auf den Groß- glockner (Schwierigkeitsgrad II bis III, Gesamtaufstiegszeit ca. 7 - 8 Stunden). Treffpunkt: Dorfbrunnen Waidring, 3 Uhr, Fahrt mit eigenen PKW's durch den Felbertauerntunnel, Kals, zum Ausgangs- punkt Lucknerhaus. Ausrüstung: Brust- und Sitzgurt, Stein- schlaghelm, Steigeisen, Eispickel, pro Seilschaft ein Seil mit ca. 4-5 Karabiner, Bekleidung und Proviant nach eigenem Bedarf, Mütze und Handschuhe nicht vergessen. Es besteht auch die Möglichkeit, auf dem Normalweg (Stüdlhütte, Luisengrat, Adlersruhe, Glocknerleit!) den Gipfel zu besteigen, über den auch der gemeinsame Abstieg erfolgt. Anmeldung und Auskünfte bei: Jakob Aigner, Tel. 53 86 oder Georg Wörter, Tel. 56 09. Plazierungswünsche bei Inseraten werden nach Möglichkeit berücksichtigt. Wir übernehmen hiefür aber kerne Gewähr!
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