Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. August 1985 Der Verschönerungsverein Kitzbühel Aus der Jubiläumsschrift »50 Jahre Verschönerungsverein 1887-1937« der Redaktion freundlicher Weise zur Verfügung gestellt von Frau Berta Walde Wann die Osterglocken den Tag der Auf- erstehung verkünden, der Finkenschlag ertönt und die Frühlingsboten das Wie- dererwachen der Natur ankünden, teibt es den Naturfreund hinaus in die schöne Welt. Auf gepflegten Spazierwegen wandert er nach Wahl in Sonne oder Schatten zu den beliebten Plätzen und findet an geeig- neten Stellen Sitzgelegenheit, wo er mit Muße die so abwechslungsreiche Natur- schönheit Kitzbühels bewundern kann und in der ozonreichen Luft Erholung und Erfrischung findet. Da fällt sein Blick auf die Lehne der Sitzbank. Die drei Buchstaben V.V.K. enträtselnd, muß er lobend die vorsorgli- che Tätigkeit des Verschönerungsvereines anerkennen. Der Verschönerungsverein der Stadt Kitzbühel wurde im August 1887 gegrün- det und vollendet daher heuer das 50. Jahr seines Bestandes. Am 10. August 1887 wurden die Statu- ten des Verschönerungsvereines von Ferd. Pfund unterzeichnet und am 21. August von der k.k. Statthalterei bestätigt. Die Vereinsgründer: Graf Hugo Lamberg, Ludw. Stamer, Ferd. Pfund, Jos. Pirchl, Martin Ritzer, Anton Werner hatten als- Die Steine der Gletschermühle von Kitz- bühel im Stadtpark. Die Tafel trägt fol- gende Inschrift: » Verschönerungsverein Kitzbühel. Diese Pyramide wurde aus Mühlsteinen erbaut, welche in den am 6. August 1911 bei Mühlau (am Bahnhof) aufgedeckten Gletschermühlen vorgefun- den worden sind. Sie bestehen teils aus Dolomit, Granit und Amphibolit. Die Gletschermühlen selbst wurden am 6. September 1911 (zum Gebrauch eines Steinbruchs für das 2. Bahngeleise) ge- sprengt.« bald eine nette Anzahl Mitglieder gewor- ben und schritten zur Durchführung des im Statut §2 festgelegten Zweckes des Vereines: Die Herstellung neuer und die Verbesserungen bestehender Spazierwege, die Aufstellung von Wegweisern und Ru- hesitzen, Anpflanzungen und dergl. Ludwig Stamer, der geschäftsführende Obmann, Kassier und Schriftführer, war vollauf bestrebt, die Aufgabe, die der Verein sich gestellt, zu lösen. Mit Vater Ritzer machte er seine Exkursionen, wo- bei sie auch bisweilen als Nimrode, dem Weidwerk huldigten. Viele, der heute so prächtig dastehen- den Baumalleen, den Vereinspark mit Pa- villion und Springbrunnen und manch neu angelegte Wege verdanken wir den Gründern. Um Wege, Alleen herzustel- len, Sitzbänke anzubringen, mußte man vorerst die Bewilligung der Grundbesitzer einholen, was mitunter viel Geduld und Zureden erforderte. Als Obmann fungier- ten die Ausschußmitglieder: Graf Hugo Lamberg, Notar Ludwig Stamer, Altbür- germeister Franz Reisch und seit 1923 Kommerzialrat Hans Hirnsberger. Die Mitglieder, welche seit dem Bestan- de des Vereines in treuer Gefolgschaft blieben, werden mit wohltuendem Emp- finden die Erfolge des Vereines betrach- ten. Ihnen sei in erster Linie Anerkennung gezollt und freundlichster Jubiläumsgruß geboten. Das von den Vorgängern Geschaffene zu erhalten und auszugestalten ist die fortgesetzte Arbeit des Verschönerungs- vereines. Den diversen Wünschen der Ein- heimischen und der Fremden nachzukom- men, wäre mit dem geringen Mitgliedsbei- trag ganz unmöglich, wenn nicht die Stadt- und Landgemeinde und insbeson- dere der Verkehrsverein namhafte Sub- ventionen und manche Mitglieder erhöhte Vereinsbeiträge spenden würden. Allen Gönnern sei auf diesem Wege der herzlichste Dank ausgedrückt mit der Bit- te, dem Vereine auch fernerhin treu zur Seite zu stehen. In ganz selbstloser Weise widmen sich die Ausschußmitglieder ihrer zugeteilten Arbeit. Am meisten in Anspruch genom- men ist der geschäftsführende Obmann Herr Joh. Tagwerker, der seit 31 Jahren dem Vereine angehört und durch 15 Jahre als geschäftsführender Obmann waltet und man daher seine außergewöhnlichen Verdienste und die seines langjährigen Mitarbeiters, des Vereinsschriftführers Direktor Franz Walde durch szt. Ernen- nung zu Vereins-Ehrenmitgliedern zu würdigen, reichlichen Anlaß fand. Um das 50jährige Jubiläum des Verein- es durch ein sichtbar bleibendes Zeichen zu dokumentieren, wurde im Parke ein Baum gepflanzt mit der Motivierung: Ge- pflanzt im Jahre 1937 zur Erinnerung an den 50jährigen Bestand des Verschöne- rungsvereines Kitzbühel. Alle Anlagen des Verschönerungsverei- nes empfehlen wir dem Schutze des p.t. Publikums und ersuchen höflichst, auch in dieser Hinsicht dem Vereine wohlwol- lende Hilfe zu leisten und ihn zur Erhal- tung und Schonung tatkräftig zu unter- stützen. FC PAIR 2. beim Turnier in Jochberg Bei diesem vom Turnverein Jochberg veranstalteten Turnier, hatten wir als er- sten Gegner den FC Londoner. Nach spannendem Spielverlauf stand es 3:3, wobei für den FC Esso-Pair Gerald Kan- teiner (2) und Josef Kofler erfolgreich wa- ren. Da bei diesem Turnier aber nach dem Ka-O-System (nur der Sieger steigt auf) gespielt wurde, mußte der Sieger im Elf- meterschießen ermittelt werden. Das Pe- naltyschießen entwickelte sich zu einem Fußballkrimi und erst nach sieben Schüs- sen fiel die Partie zugunsten von FC Esso- Pair aus. Die vier Mannschaften, die in der er- sten Runde gewonnen hatten, spielten in der Folge um die Plätze eins bis vier. Der FC Esso-Pair bekam als Gegner den FC Zipfer-Stadtcafe zugelost, den wir nach einem zerfahrenen Spiel, in dem keiner unserer Spieler die Normalform erreichte, durch ein Tor von Rudi Friesinger mit 1:0 bezwingen konnten. Durch diesen Sieg stiegen wir ins Finale auf, in dem wir auf die Spielgemeinschaft Sparkasse- Schwarzsee trafen, die über die Mann- schaften von FC Mobil-Gschwari und Ca- f Fuchs ins Finale gekommen waren. Es war bereits das zweitemal, daß wir in diesem Jahr in einem Turnierspiel auf die Spielgemeinschaft trafen. Wie beim er- sten Aufeinandertreffen, reichte es auch diesmal nicht zum Sieg, obwohl wir durch ein Tor von Rudi Friesinger 1:0 führten und das Spiel klar dominierten. Aber nach einer wetterbedingten Unterbre- chung von beinahe einer halben Stunde waren wir nach Wiederbeginn mit den Ge- danken noch nicht ganz auf dem Spiel- feld, als wir mit 2:1 in den Rückstand ka- men. Es gelang uns zwar durch Rudi Frie- singer noch der Ausgleich, aber ein Eigen- tor brachte uns endgültig aus dem Tritt, und ein weiteres Tor zum 4:2 war nur noch eine Draufgabe, die den Sieg der Spielgemeinschaft über unsere Mann- schaft nur noch sicherte. Durch diese Nie- derlage wurden wir bereits zum zweiten- mal in diesem Jahr Turnierzweiter, trotz des verlorenen Endspiels sicherlich ein großartiger Erfolg für unsere Mann- schaft, umso mehr, als wir nie mit einer so ausgezeichneten Plazierung bei diesem stark besetzten Turnier gerechnet hatten. Wir vom FC Esso-Pair möchten uns beim Turnverein Jochberg unter Franz Nindl für die ausgezeichnete Abwicklung des Turniers und bei den Schiedsrichtern für die klaglose Durchführung der Spiele bedanken.
< Page 3 | Page 5 >
< Page 3 | Page 5 >