Kitzbüheler Anzeiger

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Die Reither Landesstraße bei der Hausermühle überflutet. Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. August 1985 Muren und Hochwasser auch im Bezirk Kitzbühel Der Bezirk Kitzbühel gehört zu den vom Unwetter und Hochwasser der ver- gangenen Woche am wenigsten betroffe- nen Gegenden Tirols. Trotzdem gab es auch in diesem Bezirk genug verwüstete Fluren und Unwetterschäden und wohl in jeder Gemeinde waren Feuerwehrmänner und freiwillige Helfer viele Stunden im Einsatz. Nachstehend eine Übersicht über die Ereignisse im Bezirk Kitzbühel. Vermurt und teilweise oder zeitweise total gesperrt waren die Kelchsauer Lan- desstraße bei Schmiederöd, die Brixenta- 1er Bundesstraße im Bereich des Hopfgar- tener Waldes und die Landesstraße von Hopfgarten nach Itter. Beim Bahnschran- ken Windau wurde die Brixentaler Bun- desstraße und in der Fraktion »Kühle Luft« bei Hopfgarten der Grafenweg überflutet. Wegen Überflutung gesperrt war auch die Reither Landesstraße bei der Hausermühle. Die Jochberger Ache war zwischen Au- rach und Kitzbühel an mehreren Stellen über die Ufer getreten, die Paß-Thurn- Bundesstraße bei Hechenmoos und von Jochbergwald bis zum Paß Thurn an mehreren Stellen überflutet. Im Saukaser- graben (Jochberg) wurde der Bach durch mehrere Felsstürze und Muren verlegt und ist dann über die Ufer getreten. In Aurach richtete der Piestlingbach beson- ders schwere Schäden an den Böschungen und angrenzenden Liegenschaften an, der Gigglingweg und der Kelchalmweg wur- den stark vermurt. In der Fraktion Ko- chau in Aurach ist das Wasser in zahlrei- che Keller eingedrungen. Auch in St. Johann in Tirol war die Großache im Bereich der Achen-Allee über die Ufer getreten, doch bestand für Menschen und Objekte keine unmittelba- re Gefahr. Sehr groß war diese dagegen in Kirchdorf bei der Einmündung des Lui- gambaches, wo ein Dammbruch drohte. Durch einen Großeinsatz der Feuerwehr Kirchdorf und freiwilligen Helfern konn- te eine Katastrophe verhindert werden. In Waidring war die B 312 in der Fraktion Unterwasser nur einspurig befahrbar. Auch die Hochkönig-Bundesstraße wurde am Paß Grießen durch Muren verlegt. In Kitzbühel hatte die Stadtfeuerwehr an diesen Tagen insgesamt 46 Hoch- wasser-Einsätze. Am ärgsten erwischte es die Firma Ritzer-Druck in der St.-Johanner-Straße, wo durch einen Erd- rutsch vom Hang Schlamm- und Geröll- massen auf das Haus stürzten. Es wurde dabei die Hauswand eingedrückt und Betriebs- und Wohnräumlichkeiten bis zu eineinhalb Meter hoch mit Schlamm ver- wüstet. Zwei Personen mußten mit einem Schock ins Krankenhaus Kitzbühel ge- bracht werden. Stark überflutet wurden auch bei der Firma Auto-Herz die Garagen und der Parkplatz. Beim Schießstand in Staudach ist die Kitzbüheler Ache über die Ufer ge- treten und bei der Nepomukkapelle der Pfarraubach. Ein großer Erdrutsch am Bockberg bedrohte den nur ca. 60 Meter daneben gelegenen Unterkampen-Hof. Glück im Unglück hatte in Kirchberg ein Traktorfahrer, der auf dem Interes- sentschaftsweg zur Fleckalm unterwegs war, um einen Wasserschacht vom Geröll freizumachen. Zur gleichen Zeit kam durch den Perlgraben eine große Mure, die den Traktor rund 15 Meter in die Tiefe schob. Der Traktor wurde total vermurt, der Fahrer mußte mit verschiedenen Ver- letzungen in das Krankenhaus nach Kitz- bühel gebracht werden. Unser Bericht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da im ganzen Bezirk zahlreich kleine Bäche und unscheinbare Gräben über die Ufer getreten sind und mehr oder weniger große Schäden verur- sacht haben. Eine Aufnahme der gesam- ten Schäden konnte noch nicht durchge- führt werden und auch eine Schätzung ist nur sehr schwer möglich. Nach einer Aussendung des Landes- pressedienstes ersucht der Herr Landes- hauptmann die Bevölkerung die aufgetre- tenen Schäden dem zuständigen Bürger- meister zu melden. Die Schadenserhebung selbst wurde nach dem Muster der Hoch- wasserperioden vor zwanzig Jahren vor- genommen. Nach der Verständigung der Gemeinden und der Überprüfung durch die Schätzungskommissionen gehen die Schadensberichte über die Bezirkshaupt- mannschaft an die Landeskommission weiter. Auch Mittel aus dem Hochwasser- schadensfonds des Bundes werden zur Verfügung stehen. J(Jtzbübcler Anzeiger Impressum Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft m.b.H., Kitzbühel, Schlossergasse 10 - auch Inhaber und Herausgeber. Verlags- Ort: Kitzbühel, Herstellungsort: Wörgl. Hersteller: Druckhaus Wörgl, Alfred Burg- staller, Wörgl, Peter-Rosegger-Straße 3, Redaktion: Chefredakteur Martin Wörgöt- ter, Kitzbühel, Hinterstadt 17, Tel. 053 56/ 2236; Redakteur Engelbert Opperer, Kitz- bühel, Schlossergasse 10, Tel. 05356/2576. Umwelt-Investitionspreis '85 der Girozentrale und der Sparkassen Österreichs Unternehmer, Gemeinden aber auch Projektteams haben jetzt die Chance ihre Investitionen im Umweltbe- reich nicht nur bekanntzumachen, son- dern auch noch schöne Preise dafür zu ge- winnen. Die Girozentrale vergibt nämlich 1985 gemeinsam mit den Sparkassen den Umwelt-Investitionspreis '85. Neben den drei Hauptpreisen von 5 100.000.—, 5 75.000.— und 5 50.000.— werden die mit der Projektabwicklung betrauten Per- sonen der Preisträger zu einer Studienrei- se nach Fernost eingeladen. Teilnahmeberechtigt sind alle Unter- nehmen mit Sitz in Osterreich, kommuna- le Instituionen aller Rechtsformen, aber auch Projektteams mit investitionsreifen Umweltschutzprojekten. Es können alle Investitionsprojekte eingereicht werden, die mithelfen, Umweltbelastungen zu re- duzieren oder bereits entstandene Schä- den zu mildern. Unkompliziert ist die Einreichung bei Ihrer Sparkasse. Die Präsentation der Projekte ist an keine spezielle Form ge- bunden. Unternehmen sollten die Ent- wicklung der letzten Geschäftsjahre - Beschäftigtenzahl, Umsatz, betriebli- ches Ergebnis - sowie die Gesellschafts- form und die Produkt- oder Dienstlei- stungspalette angeben. Bei kommunalen Einreichern sind Angaben zur Größe, zum Einzugsgebiet und zu speziellen Auf- gabenstellungen erwünscht.
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