Kitzbüheler Anzeiger

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Ein ähnliches Bild einer Tiroler Landschaft und ein Aquarell von der Kitzbüheler Vor- derstadt befinden sich nun im Bundesministerium in Wien. Kommerzjalrat Ferdinand Achammer 95 Jahre Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. August 1985 Bundesministerium kauft Bilder Karl Monitzer,s Vor kurzem hatte der Kitzbüheler Ma- ler Karli Monitzer in seinem Atelier in Oberndorf hohen Besuch aus Wien. Eini- ge Herren vom Bundesministerium für Kunst, Unterricht und Sport besichtigten das Atelier und entschlossen sich nach eingehender Begutachtung seiner Werke spontan zum Ankauf von zwei Bildern. Ein Aquarell mit der Vorderstadt von Kitzbühel und ein zweites mit einer Tiro- ler Landschaft zieren nun die Wände im Bundesministerium in Wien. Karli Monitzer malt nun schon seit über 30 Jahren. Auf Grund eines Stipendiums Am 20. August 1985 vollendete Korn- merzialrat Ferdinand Achammer sein 95. Lebensjahr. Die Stadtmusik brachte ihm als ältesten Kitzbüheler auf dem Halden- hof, der seit 55 Jahren in seinem Besitz ist, ein Geburtstagsständchen. Der Jubilar wurde in Mühlbach im Pu- stertal geboren, besuchte in Lindau die Realschule und maturierte dort mit ausge- zeichnetem Erfolg. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges rückte er freiwillig zum 1. Ti- roler Kaiserjägerregiment ein und erlitt in Galizien eine schwere Verwundung. Nach dem Weltkrieg fand Ferdinand Achammer im Weingeschäft als freier Unternehmer eine reale Erwerbsgrundla- ge. 1919 vollzog sich der Zusammenschluß mit seinen beiden Freunden und nachma- ligen Gesellschaftern, Marsoner und Rai- ner, unter der Firma »Vereinigte Kellerei- en Marsoner & Rainer« in Innsbruck, für die er bis heute die ganze Kraft seiner star- ken Persönlichkeit einsetzte. der Tiroler Landesregierung konnte er die Akademie von Prof. Oskar Kokoschka besuchen und arbeitete dann jahrelang mit Frau Prof. Hilde Goldschmidt zusam- men. Seine lithographischen Kenntnisse erwarb er bei Prof. Slavio Sucek in Salz- burg, ein Jahr studierte er bei Prof. Stef- fanoff in Riccione und Bologna. Monit- zer machte viele Studienreisen durch West- europa und Amerika und hatte Ausstel- lungen in London, Port Jefferson und St. Petersburg (USA), Innsbruck, Salz- burg, Riccione (Italien), Split (Jugosla- wien) und Kitzbühel. Kommerzialrat Ferdinand A chammer. 1923 wurde die Firma Weikl in Salz- burg übernommen und als Filiale dem Stammhaus angegliedert. In den Kriegs- jahren 1941 und 1942 verstarben die bei- den Mitbegründer des Unternehmens und 1946 erfolgte der Eintritt der zweiten Ge- neration in das Geschäftsverhältnis. Mit den jungen Heimkehrern aus der Kriegsgefangenschaft erfolgte ein Neube- ginn. Nur sehr zögernd entwickelten sich die alten Geschäftsbeziehungen; aber man konnte wieder planen und arbeiten. Es wurde das Hotel »Veldidena« am Westbahnhof erworben und auf diesem Gelände eine Großkellerei mit modernen Anlagen und Einrichtungen errichtet. Um auf der Einkaufsseite eine mög- lichst weitgehende Unabhängigkeit zu er- reichen und mit den Südtiroler Weinpro- duzenten direkt Fühlung zu bekommen, wurde 1950 die renomierte Weinkellerei Sattler in Tramin erworben. In Tramin und Kaltern wird seither von den besten Rieden das Lesegut gekeltert und nach fachmännischer Pflege und Be- handlung als Originalabfüllung zur Berei- cherung des Verkaufssortiments expor- tiert. Zum Arbeitsrhythmus des Jubilars ge- hörte die Erweiterung des einzigartigen Felsenkellers in Salzburg und die Moder- nisierung des Betriebes in Innsbruck. Es wurde auch eine Brücke zu »Coca-Cola« geschlagen, das längst den Siegeszug auf allen Weltmärkten angetreten hatte. Für diesen Zweck wurde 1955 an der Haller Straße ein Unternehmen gegründet, das den höchsten technischen und kaufmän- nischen Anforderungen unserer Zeit ge- recht wurde. In einem formschönen und zweckmäßigen Neubau, der nach den Plä- nen des zweiten Sohnes unseres Jubilars, Dipl.,-Ing. Architekt Fred Achammer aufgeführt wurde, werden dort am Fließ- band die Coca-Cola-Flaschen gefüllt und mit eigenen Fahrzeugen auf den Markt gebracht. Zugleich erfüllte unser Jubilar zahlrei- che öffentliche Aufgaben, war in den zwanziger Jahren schon Vorstand des Ti- roler Weinhändlerverbandes und Fach- beirat im Handelsministerium, wirkte vie- le Jahre als Sensor der Österreichischen Nationalbank und setzte sich in der Vor- kriegszeit besonders verdienstvoll für das damals notleidende Gastgewerbe ein. Sei- ner Tätigkeit ist es mitzuverdanken, daß viele Gastwirte durch Vermittlung langfri- stiger Kredite vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch bewahrt werden konn- ten. Nach 1945 setzte sich der Jubilar neuer- lich als Mitglied des Weinhandelsaus- schusses für die Förderung seines Berufs- standes ein und leistete dabei wertvolle Aufbauarbeit. Trotz seines hohen Alters ist der Jubilar mit Rüstigkeit und geistiger Frische aus- gezeichnet. Dies konnten insbesondere die Mitglieder der Stadtmusik beim Geburts- tagsständchen bezeugen. In Würdigung seiner großen Verdienste um die gewerbli- che Wirtschaft wurde ihm 1955 die »Sil-
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