Kitzbüheler Anzeiger

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Wintersportausstellung im Kitzbüheler Heimatmuseum mit Toni Sauer. Samstag, 31. August 195 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 SCHLOSS li T ER lädt Sie herzlichst auf einen urgemütlichen Abend bei Kerzenlicht ein. Wir bieten speziell für Sie Schloßmenüs schon ab S 120.— und garantieren Ihnen einen unvergeßlichen Abend bei Ritterromantik. Tischreservierungen erbeten unter Telefon 053 35/25 65 »Die wilden fünfziger Jahre« Formen und Gefühle eines Jahrzehnts in Österreich Ausstellung auf Schloß Schallaburg Die Kulturabteilung des Amtes der Nie- derösterreichischen Landesregierung zeigt in der Schallaburg noch bis 27. Oktober 1985 die Ausstellung mit dem Titel »Die wilden fünfziger Jahre«. Der Saal 9 dieser Ausstellung ist dem Sport gewidmet. Im Mittelpunkt unser Olympiasieger und Weltmeister Toni Sauer. Neben dem Gruppenbild vom >,Weißen Wunderte- am« aus Kitzbühel mit Toni Sailer, An- derl Molterer, Christian Pravda, Ernst Hinterseer, Hias Leitner und Fritz Huber. Zu sehen sind auch die Abfahrtskier von Toni Sailer, »Kanone«, ein Erzeugnis der Skifirma Kneissl, Kafsteiir, Hickory-Voll- bau mit Langriemenbindung, mit denen Toni Sailer 1956 in Cortina die olymi- sche Goldmedaille errang (im Bild in der Mitte). Dazu Redakteur Frtz Maurer vom ORF: Der Sport der fünfziger Jahre in Osterreich Die Bedeutung des Sports - sowohl des Spitzensports als auch des Breiten- sports - ist auch in Os-erreich bereits in den dreißiger Jahren erkannt worden: Sport als - wenn auch bescheidener - wirtschaftlicher Faktor, Sport als Mittel der Politik. Auch die zweize Republik hat sehr schnell die Möglichkeiten erkannt, die der Sport bot. Bereits wenige Monate nach Kriegsende findet iii Anwesenhei: fast der kompletten Regierung das erste Fußball- Länderspiel gegen eine Besatzuizgsmacht (Frankreich) in Wien sta:t. Innenpolitisch versucht man, den Sport durch die Grün- dung der ül Parteien und Parteiprogram- men eingebundenen Dachverbände (UNI- ON, ASKO) zu bee:nflussen. Die spektakulären Erfolge im Spitzen- sport halten sich in den ersten Jahren nach 1945 - bedingt durch den Tod un- zähliger Spitzenathleten auf den Schlacht- feldern des Zweiter Weltkrieges und wohl auch durch die widrigen Lebensumstände der ersten Nachkriegsjahre - in Grenzen. Die wenigen großen WM- und Olympiaer- folge erringen fast nur Frauen wie die Leichta:hletin Herma Bauma, die Fechte- rin Ellen Müller-Preis, die Tischtennis- spielerin Trude Pritzi, die Skifahrerin Trude Beiser-Jochum u.a. In den fünfziger Jahren aber ändert sich dieses Bild fast schlagartig. viele gute Athleten und ihre Trainer, die durch die hochstehende Sport- und Trainingslehre im Dritten Reich groß geworden waren, sind aus der Kriegsgefangenschaft zu- rückgekehrt. Dazu kommen die Athleten der ersten Nachkriegsgeneration. Und mit ihnen die großen, die Massen bewe- genden Erfolge. Österreichische Skifahrer siegten bei den Weltmeisterschaften in Aspen, USA (1950), und Are, Schweden (1954), sowie bei den Olympischen Winterspielen 1952 in Oslo. Erfolge, die dann in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre in den Trium- phen des »weißen Dunderteams« bei den Winterspielen 1956 in Cortina und den Weltmeisterschaften 1958 in Badgastein gipfeln... Wichtiger als die dabei gewonnenen Medaillen aber sind die Sekundäreffekte der Erfolge: Parallel mit den Siegen steigt das Selbstbewußtsein und damit sicher auch das Nationalbewußtsein der Oster- reicher. (»Wir Kleinen sind wer!«) Paral- lel dazu wächst aber auch ein neuer Indu- striezweig, die Wintersportindustrie, und nicht zuletzt profiliert sich Osterreich mit den Erfolgen seiner Wintersportler auch als Wintersport-Urlaubsland. Diese in den fünfziger Jahren entstan- dene Entwicklung, die vor allem von star- ken Emotionen des Österreichers begleitet war, soll in der Schallaburg dokumentiert werden. Das Renaissance-Schloß Schallaburg ist über die Autobahn A 1 - Melk-Abfahrt - zu erreichen. Geöffnet an Wochenta- gen von 9 bis 17 Uhr, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 9 bis 18 Uhr. Neben der Ausstellung »Die wilden fünfziger Jahre« sind noch folgende Aus- stellungen zu sehen: »Etrisker, Aspekte etruskischer Kunst« und im Stift Kloster- neuburg »Der heilige Leopold, Landes- fürst und Staatssymbol«. 2
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