Kitzbüheler Anzeiger

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Fremdenverkehrsverband Aurach: Stammgästeehrung Folgende Auracher Stammgäste wurden für ihre langjährige Treue zu Aurach vom FVV Aurach ausgezeichnet: SILBER Rita Zune LUX 10 Jahre bei Fam. Marianne Haidacher Elise Kumpf BRD 10 Jahre bei Fam. Johann Hörl Hans Kumpf BRD 10 Jahre bei Fam. Johann Hörl Traudl Armbruster BRD 10 Jahre bei Fam. Heinrich/Pens. Auwirt Andrea Armbruster BRD 10 Jahre bei Fam. Heinrich/Pens. Auwirt Claudia Armbruster BRD 10 Jahre bei Fam. Heinrich/Pens. Auwirt Klaus Armbruster BRD 10 Jahre bei Fam. Heinrich/Pens. Auwirt Samstag, 31. August 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 31 Balthasar Eberl und der Sieg über sich selbst Der Schwerkriegsversehrte nahm heuer zum dritten Mal am Kelchalm- und Kitzbüheler Horn-Marsch teil bzw. gegenüber anderen FVV aufgeholt werden. Mit der Pensionisten- und Alters- betreuung ist man zufrieden. Bei der Ju- gendbetreuung wünscht man sich einen beaufsichtigten Jugendfreizeitraum. Auf die gestellte Frage: »Was würden Sie, wenn Sie Bürgermeister wären, als er- stes für die allgemeine Öffentlichkeit tun?« Antwort der Mehrheit der Befrag- ten: »Ein Lkw-Fahrverbot (Nachtfahrver- bot) in der Zeit von 22-6 Uhr auf der B 312 beantragen.« Gerade durch den Schwerverkehr auf der B 312 bei Tag und Nacht leidet die Gesamtbevölkerung von Going, zumal die meisten Wohngebiete von Going, entlang der B 312, von der Gemeindegrenze St. Johann bis zur Be- zirksgrenze Kufstein, liegen. Die Hälfte der Befragten wünscht sich einen besseren Kontakt mit der Gemein- de, Bürgermeister, Gemeinderäte und Ge- meindeangestellten. Bemängelt wird die mangelhafte Information seitens der Ge- meinde über das Gemeindegeschehen. Man erwartet sich mehr Aufklärung über interessante, die die Einwohner von Going betreffenden Vorfälle, Entschei- dungen etc. Abschließend soll allen jenen Personen (Einwohnern) von Going für ihr Mitmachen gedankt werden, da gera- de ihre Anregungen in Zukunft dazu die- nen, die Kaisergemeinde Going noch wei- ter zu verschönern und das Leben in der Ortschaft noch lebenswerter zu gestalten. Sher!!! Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133 Gottesdienstordnung Samstag, 31. August, 19 Uhr, Vor- abendgottesdienst. Sonntag, 1. September, 8.30 Uhr, Sonntagsgottesdienst. Dienstag, 3. September, 19 Uhr, hl. Messe im Altersheim. Samstag, 7. September, 19 Uhr, Vor- abendgottesdienst. Sonntag, 8. September, 8.30 Uhr, Sonntagsgottesdienst. Im Schatten der großen Sieger bei den verschiedenen Volksmärschen und Berg- läufen feiert der Jochberger Trafikant Balthasar Eberl in aller Stille ein kleines Jubiläum. Der doppelt Beinamputierte nahm heuer zum dritten Mal am Kelch- almmarsch und ebenfalls zum dritten Mal beim Kitzbüheler Horn-Marsch teil. Im vergangenen Jahr war Eberl-Hauser, wie ihn seine Freunde nennen, auch beim großen Senioren-Marsch von Lienz nach Debant über 10 km mit dabei. Die Kondi- tion halt sich der heute 66jährige Schwer- kriegsversehrte mit einem täglichen Marsch von rund 1,5 km nach Feier- abend. Der Schicksalstag von Balthasar Eberl war der 18. September 1941. An diesem Tag wurden dem damals 22jährigen in Murmansk an der Eismeerfront durch ei- ne Mine beide Beine abgerissen und der linke Arm schwer verwundet. Im Lazarett mußten dem Schwerver- Balthasar Eberl mit seiner Schwägerin Rosalinde Eber! als Betreuerin nach rund dreistündigem Marsch, kurz vor dem Ziel am Kitzbüheler Horn. Für seine ein,naiige Sonderleistung wurde Balthasar Eberl besonders geehrt. letzten das linke Bein ganz und das rechte unterhalb des Knies amputiert werden. Beim linken Arm blieb eine Gelenksver- steifung zurück Ein schwerer Schicksals- schlag für den Jochberger, der vor dem Kriegseinsatz im Sommer auf der Alm und im Winter als Skilehrer tätig, und ein erfolgreicher Abfahrtsläufer war. Aber Eberl ließ sich nicht unterkriegen und er- öffnete 1949 eine Tabaktrafik,, die er heu- te nach führt. Vor sechs Jahren kam dem Schwerstbe- hinderten die :dee, trotz seiner beiden Beinprothesen einen täglichen Marsch durchzuführen, um einen Ausgleich für seine sitzende Tätigkeit zu haben. Er fuhr dann während der Sommermonate täglich nach der Arbeit mit dem Postauto oder per Anhalter von seinem Kiosk bis nach Hechenmoos. Von dort marschierte er zu Fuß mit zwei Stützkrücken auf einer Ne- benstraße die 1,5 Kilometer zurück nach Hause. Im ersten Jahr schaffte er dies an genau 100 Taen, später legte er die Strecke bis zu 130mal im Jahr zurück. Normal benötigt der sportliche Kriegsin- valide - er ist nebenbei noch ein erfolg- reicher Sportschütze - für die Strecke et- was über eine halbe Stunde, sein persönli- cher Rekord liegt bei 20 Minuten. Seit zwei Jahren nimmt Eberl-Hauser, der sich körperiich nun bedeutend wohler füh:t als früher, auch an den beiden gro- ßen Märschen in seiner engeren Heimat teil, dem Kelchalmmarsch über 5,5 Kilo- meter und dem Kitzbüheler Horn-Marsch über rund 10 Kilometer. War er früher jahrelang ein kaum be- achteter, einsamer »Jogger«, so bringt er heute manchen Pokal nach Hause. Der schönste Lohn für den Schwerkriegsver- sehrten ist jedoch nach wie vor der »Sieg über sich selbst«. 4
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