Kitzbüheler Anzeiger

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Die Oberpinzgauer-Bahn. Schon jetzt große Nachfrage für das »Dire-Stmits«-Konzert in Innsbruck Samstag. 31. August 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 kein Manko; im Gegenteil: Es kommt den Intentionen Hoffmannsthals wahrschein- lich entgegen, der doch beim mittelalterli- chen Mysterienspiel anknüpft, weiters bei Calderon (»Großes Welttheater«); siehe z. B. dort die Figur des Reichen. Und es »faustet« wohl auch um und um; siehe, wie sich der Teufel - man könnte auch sagen Mephisto - gebärdet, als er seine Hoffnung betrogen und sein Spiel durch die Reuigkeit »Jedermanns« verloren sieht (»Ein schöner Fall und sonnenklar...«, aber leider das gewisse Haar in der Suppe. Man vergleiche mit Faust II, Grablegung!). Selbst Parallelen zu Raimunds »Verschwender« werden of- fenkundig und schließlich sogar zu einem so unverfänglichen Volksstück wie dem »Brandtner Kaspar« (Jedermann-Ruf!«) - was Hoffmannsthal selbstverständlich nicht die Originalität absprechen soll. Ab- gesehen davon, daß ja auch ihm, ähnlich wie dem Goethe der Volksfaust und ande- re Faust-Fassungen, eine Vorlage zur Ver- fügung stand. (Das spätmittelalterliche »Everyman-Play« englischer, ursprüng- lich vielleicht sogar flämischer Herkunft!). Es war so recht »Theaterspie- len«... Dies könnte man freilich kritisie- ren, daß Riedmann zur Bühlschaft, zu Hausvogt, Vettern und anderen an Jahren zu fortgeschritten wirkt. Anderseits ver- leiht gerade diese Tatsache seinem »Jeder- mann« etwas ungemein Reifes und Men- schliches. Wie großartig spielte er doch die »Jedermann«-Stelle (den Sturz aus der Normalität); oder das: »Nur fit allein vor das Gericht...«. Ein im Grunde vorausge- reifter »Jedermann«, dessen Weltzuge- wandheit beinahe schon Echo ist, Erinne- rung. Sein Hängen am Leben gar nicht mehr so tierisch ernst gemeint. (Man ver- gleiche, wie er den geliebten »Guten Gsell« entläßt, ohne großes Aufbegehren.) Dazu die frappierende Un- mittelbarkeit seines Spiels, die Gebärden. Natürlich erdrückt er die übrigen. '5 ist sein Talent; es ist die Theatererfahrung. Ihm gleichwertig, wie gesagt, lediglich der Satansdarsteller. . .Was nicht heißen soll, die andern wären bloße Statisten geweser - eben »geworfene Figuren«; absolut nicht...: Da war immerhin das eindrucks- volle, wenn auch kurze Spiel der »Mut- ter«; da war die ergreifende Szene mit den »Guten Werken« und dem »Glauben«. (Profis?) Die Buhischaft nicht zu verges- sen, Hausvogt und Todesengel; dieser an- genehmerweise nicht als Gerippe ä la Salz- burg adjustiert, sondern als helldunkle Gestalt. Das »Spiel vom Sterben des reichen Mannes«, so der Untertitel, endet - und hier könnte Kritik an Hoffmannsthal bzw. an der Vorlage einsetzen - mit der lapidaren Feststellung, daß wir durch Sei- ne, nämlich Christi Lehre, klug werden müssen; aber es wird eigentlich nicht s recht klar, warum er reuig wird. Ihm a.- lerdings, dem gealterten »Jedermann<.:, glaubt man's; d.h. ihm wird die Aufrich- tigkeit viel eher abgenommen als einem jungen Darsteller - Regieleistung Ried- manns - und wir sollten ihm unendlich dankbar sein, daß er sich an einen speziel- len »Tiroler Jedermann« gemacht hat - waren die Festspiele doch ursprünglich für Innsbruck geplant; aber die damaligen Stadtväter... (Man kennt hoffentlich Hans Weigels köstliches Bonmot - aus dem kleinen Buch »Tirol für Anfänger«: »So wurden aus den Innsbrucker Fast- Spielen die Salzburger Festspiele!«) - Ei- ne Fülle von Regie-Einfällen - etwa der vehemente, überschäumende Auftritt der Musikanten nach der Liebesszene mit der Buhlschaft; phantasievolle Einlagen bis zur Akrobatik (Sprünge, Radschlagen etc.), um Lebensfreude zu signalisieren; das wilde Davonstieben aller beim Auf- tritt des Todesengels, besser bei dessen Aussage, er verschone niemanden... Und so weiter! - All dies rechtfertigt diese ti- Die Österreichischen Bundesbahnen veranstalten aus Anlaß des Jubiläums »110 Jahre Gisela-Bahn«, am Samstag, 7. September 1985, wie bereits berichtet, ei- ne Sonderfahrt mit Bahn und Bus zu den Krimmler Wasserfällen. Fahrplan: Mit dem Triebwagen »Pinz- gau«, 7.59 Uhr Abfahrt Kirchberg, 8.08 Uhr Abfahrt Kitzbühel, 8.16 Uhr Abfahrt St. Johann, Fahrt bis nach Zell am See. Von dort geht es mit einem Dampf- Sonderzug weiter nach Krimml. Bei der Ankunft im Endbahnhof der Das Konzert des Jahres für Freunde der Rockmusik findet am 12. November 1985 in der Innsbrucker Olympia-Eishalle statt: Die derzeit wohl populärste Rock- band der Welt »Dire Straits« macht im Rahmen ihrer ausgedehnten Europatour- nee auch in der Tiroler Hauptstadt halt. Den Kartenvorverkauf haben exklusiv al- le Tiroler Sparkassen übernommen, so- daß schon jetzt in der Sparkasse der Stadt Kitzbühel (Vorderstadt 14 und Bahnhof- straße 6 in Kitzbühel) mit ihren Ge- schäftsstellen in St. Johann, Kirchberg, Fieberbrunn, Westendorf, Hopfgarten rolische Version des Hoffmannsthal- Textes. Und auch die Anhängsel, frei nach Riedmann, schluckt der Züseher gern: Goethes »Der Du von den Himmeln bist...« und das schubert'sche »Heilig« bzw. das »Ehre, Ehre« aus der sogenann- ten »Deutschen Messe«, mit welcher die Aufführung schließt. Überhaupt die ge- wählte Musik: Haydn, Mozart, Beetho- ven - und eben Schubert; ausgesprochen passend, dem Text und dem Geschehen kongruent. Der Abend stand trotzdem unter kei- nem guten Stern: Die Hochwässer und Vermurungen ringsum, weggerissene Brücken.. .Viele bereits bezahlte oder doch vorbestellte Karten wurden telefo- nisch storniert. Schade, schade! Hugo Bonatti Oberpinzgauer Bahn besteht die Möglich- keit, ein Mittagessen einzunehmen. Anschließend steht ein Bus der ÖBB be- reit zur Fahrt zu den weltberühmten Krimmler Wasserfällen. Die Rückfahrt erfolgt per Bus über den Paß Thurn zu den Ausgangspunkten. Fahrpreis pro Teilnehmer für Erwach- sene 5 265.— und für Kinder 5 190.—. Der Verkauf der Sonderfahrkarten hat bereits begonnen. Besorgen Sie sich recht- zeitig bei den genannten Bahnhöfen die Fahrkarten! und Kössen Eintrittskarten erhältlich sind. Im Rahmen des »S-Jugendservices« gibt es für Besitzer der »Jugendkarte« die Karten verbilligt: Sie kosten jeweils S 180.— anstatt 5 200.—. Im Rahmen des Vorverkaufes konnten auch die unter den Jugendlichen so beliebten »Arena«- Karten (Stehplätze direkt vor der Bühne) erworben werden - hier ist allerdings nur eine begrenzte Auswahl vorrätig. Deshalb Karten rechtzeitig sichern - das Konzert ist mit Sicherheit in kurzer Zeit ausverkauft! Es beginnt am 12.. No- vember um 20 Uhr. 110 Jahre Gisela-Bahn Sonderfahrt zu den Krimmler Wasserfällen
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