Kitzbüheler Anzeiger

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Familiensonntag auf der Choralpe in Westendorf. Konzert mit sieben »W« Glossen zur Aufführung des »Buchs mit sieben Siegeln« im Passionsspielhaus Erl (31. August) Seite 34 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. September 1985 __________________________ September. 50 Prozent Fahrpreisermäßi- '1 4_ 4 iJ') ;$ gung an den Liftanlagen. Bergbahnen Westendorf: Familiensonntag Wie alljährlich, veranstalten die Berg- bahnen Westendorf auf der Choralpe ei- nen Familiensonntag, und zwar am 8. Der Mann, welcher solches wagt - er- stes »W« - und letztlich auf die Beine bringt, heißt Alois J. Hochstrasser, be- gabter Nachwuchsdirigent steirischer Pro- venienz. Man kennt ihn hier und schätzt seine Fähigkeiten durch die »Internatio- nalen Orchesterwochen« in Erl. Heuer freilich kam er mit dem Grazer Concert- chor und der Philharmonia Hungarica. Das Werk »Buch mit sieben Siegeln« mußte ihm auch liegen. So weit kennt man Hochstrasser! Und so war auch der Einstieg von großer Plastik, wenn man will, Wahrhaftigkeit - zweites »W<, wie überhaupt die gesamte Darbietung etwas von ‚Frömmigkeit' hatte und damit den Intentionen Schmidts jedenfalls, zumin- dest in diesem Punkt, adäquat schien. Das ungemein prägnante Eingangsthema, besser der ganz auf polyphone Möglich- keiten hin entworfene Motiv-Komplex, kommt diesem Einsteigen allerdings ent- gegen. (Es hat etwas von einem sich dre- henden Rad an sich - vergleichbar dem ‚0 Fortuna-Thema' in.Orff.s »Carmina«. Im übrigen ist es Symbol für Alpha und Omega. Nicht zufällig gegen Schluß wie- derholt, bildet es die große Klammer des Werks.) Was für Kunst, was für ein Opus - würdig (drittes »W«), z.B. mit Honeggers »Johanna«, diesem Jahrhundertoratori- um, auf eine Stufe gestellt zu werden. Na- türlich war's ein Kampf gegen die be- Programm: 11 Uhr hl. Bergmesse mit musialiscaer Umrahmung durch die Bundesmusik--.a- pelle Westendorf; anschließend Konz r: der Musikkapelle »Wstendorf im All- gäu«. kannt spröde Akkustik des Raums. (W:e wär's mit einer sogenannten ‚Muschel") Aber was zählen schon Hör- und andere Probleme bei solchem Aufführungsernst, solcher Unmittelbarkeit der D:kticn - und solcher »Offenbarung«?! Ja, es war eine weihevolle - viertes »W« - und ei- ne überraschende Wiedergabe; sicherlich auch durch den halbsakralen Rahmen so empfunden. Werner Hollweg (Johannes Evangelist) ließ das prächtige Melall seines Tencrs verstrahlen... »Und niemand im Himmel, noch auf Erden, noch unter der Erde konnte das Buch nehmen und auftun...« - »Ein Weib, umkleidel mit der Sonne, den Mond unter ihren Füßen. . . « Wunder- Meine Freunde, Landtagsabgeordneter, Landesobmanri und Bundesobmann des Tiroler bzw. Österreichischen Almwirtschaftsverei- nes sowie Bezirkslandwirtschafts kammer- und Bezirksbauernbund-Obmann Pa..J Landmann und Hofral Dipl.-Ing. C- wald Brugger, Vorstand der A3teiIug Alp- und Weidewirtschaft im Amte der Tiroler Bauernkammer und Mitverfasser bar - fünftes »W«! Ihm fiel ja über- haupt der Löwenanteil an Solistischem zu. Man denke an die/überlange Partie im zweiten Teil! Und doch erlahmten Stim- me und Gestaltung nie. - Gern hätte man Peter Baillie, Tenor im Soloquartett, öfters gehört; auch sein Tenor oberton- reich. - Die ‚Stimme des Herrn', Robert Holl (Baß) nicht zu vergessen: Rund, voll angenehmen Timbres... Schließlich San- dor Solyom-Nagy, Baß im Quartett - eindrucksvoll, bzw. Franziska Hammer- Drexier (Sopran) und Gertrude Jahn (Alt) - Duett »Mutter, ach Mutter! Oh, sie- hest du nicht...« Weit ausschwingend ge- sungen... Hochstrasser verstand es, Chor und Or- chester zu gewaltigen Entladdngen zu trei- ben - etwa im Doppelchor Mütter - Krieger (2. Siegel); oder im großen Erdbe- ben. Und wenn auch der Chor Schwach- stellen zeigte (»Herr, Du bist würdig...«), doch Steigerung - selbst dort, wo die schmidt'sche Chromatik zum Intona- tionsproblem wird (»Herr, Du Heiliger...«). Welche Mühe der Einstu- dierung; jedenfalls! (Franz Falter) - Nicht sosehr erfreulich die Orgel. Man- ches gehudelt. Zu wenig ‚Profil'... Und dann - dann der unbeschreibliche Halleluja-Jubel! Dieses Halleluja: Es hält sicher jeden Vergleich mit dem berühmten händel'schen (»Der Messias«) aus. Welch geniale Idee übrigens, nach diesem Lob- preis non plus ultra - es ist ja keine Stei- gerung mehr möglich choraliter fortzu- setzen. Eine wahrhaft ‚himmliche Litur- gie'! Schließlich die Aktualität des Textes - etwa gegen Schluß: »...‚ zu verderben je- ne, die die Erde verderbet haben...« Eine wiederholenswerte Aufführung - sechstes »W«! Natürlich sind's nicht die Berliner oder die Wiener Philharmoniker; aber ein gutes Orchester. Natürlich nicht ein Abbado oder Karajan; aber ein ausge- zeichneter, ein souveräner Orchesterlei- ter. (Ein Hollweg hätte sonst wohl nicht mitgesungen?!) Natürlich nicht der Staatsopernchor; aber musikbegeisterte Sängerinnen und Sänger. Und darauf - nicht sosehr auf letzte Perfektion - kommt's in dieser wahrlich apokalypti- schen Epoche - siebtes »W« - an. Guter Besuch von überall her - auch aus dem Bezirk Kitzbühel! Hugo Bonatti des aktuellen Fachbuches »Alpwirtschaft heute« haben mich ersucht, anläßlich der Österreichischen Almwirtschaftstagung 1985 in Kitzbühel, einen Vortrag über die Land- und Alpwirtschaft und deren Be- deutung als Wirtschaftsfaktor im Touris- mus, aus der Sicht des Fremdenverkehrs, zu halten. Ich tue das mit besonderer Freude, weil ich aus dem bäuerlichen Stand komme Vortrag Direktor des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel Dkfm. Dr. Josef Ziepl: »Land- und Alpwirtschaft - deren Bedeutung als Wirtschaftsfaktor mi Fremdenverkehr unseres Landes« u
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