Kitzbüheler Anzeiger

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Das Bezirksstellengebäuae Kitzbühel der Tiroier Handelskammer, in welchem die Österreichische Alrnwirtschaftsiaguiig vorn 3. bis 5. September /985 statt fznd. Samstag, 7. September 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 35 und, so glaube ich sagen zu können, als Fremdenverkehrsdirektor die Zusammen- hänge zwischen dem Tourismus und der Landwirtschaft richtig zu bewerten und einzuschätzen weiß. So sage ich vor diesem Forum, daß die Fremdenverkehrswirtschaft und die Landwirtschaft, im Besonderen die Berg- bauernschaft, schon längst als gute Part- ner, ja als Schicksalspartner, gesehen wer- den können, die trachten müssen, den wirtschaftlichen Erfolg auf Da'ier zu mehren und zu sichern. Das geht nur mit- einander! Dieses Miteinander hat Kitzbühel als ei- ne der österreichischen Fremdenverkehrs- metropolen früh erkannt und zusammen mit einer außerordentlich aufgeschlosse- nen Bauernschaft in gute ökonomische Ergebnisse umgesetzt. Die Erfolge bedurften aber auch eines vorangegangenen Lernprozesses, denn es wurden am Anfang der Entwicklung Feh- ler in der partnerschaftlichen Einschät- zung und Fehler in der technologischen Verwirklichung gemacht. Ich möchte daher vom Fremdenver- kehrsraum Kitzbühel aus die Bedeutung der Land- und Alpwirtschaft als Wirt- schaftsfaktor sowie den Stand der Dinge und die Entwicklung darlegen, weil die Fremdenverkehrsgemeinde Kitzbühel, der Fremdenverkehrsraum Kitzbühel und Fremdenverkehrs-Zweisaisonen-Gebiet Kitzbüheler Alpen in den vergangenen 25 Jahren eine sehr dynamische Entwicklung genommen haben, die aber auch zu sehr starken Belastungen der Landschaft und der Landwirtschaft geführt hat. Wir alle wissen heute, daß es einen klassischen und erfolgreichen Tourismus ohne eine gesunde und starke Landwirt- schaft nicht geben kann, weil die bäuerli- che Kulturlandschaft das solide Funda- ment für den Fremdenverkehr österreichi- sche Prägung ist. Der Sport- und Erho- lungstourismus wickelt sich in unserem Land bislang zu 90 Wo im ländlichen Raum, und in diesem wiederum zum Großteil in bergbäuerlichem Raum ab. Rund 10 Wo steuert der Städtetourismus zum fremdenverkehrswirtschaftlichen Gesamtergebnis bei. Es sind also in großem Ausmaße vor al- lem die Bergbauern, die durch die Zurver- fügungstellung der Sportflächen, der Er- holungsflächen und der Bebauungsflä- chen für die touristische Infrastruktur we- sentlich beitragen und in der Zukunft qualitativ noch in vermehrtem Maße bei- tragen sollen. Mit dem Einverständnis und mit der Hilfe der Landwirtschaft, im besonderen Maße der bergbäuerlichen Land- und Almwirtschaft, ist es im vergangenen Vierteljahrhundert gelungen, in Kitzbühel in den Kitzbüheler Alpen, in Tirol und in Österreich, in weiten Bereichen eine her- vorragende Infrastruktur aufzubauen, um die uns die ausländische Konkurrenz beneidet. So gelang es der Fremdenverkehrsge- meinde Kitzbühel, mit 8000 Gästebetten, seit zehn Jahren, eine Million Gäste- Nächtigungen jährlich zu erzielen. Die Kitzbüheler Alpen mit ihren 22 Fremdenverkehrsverbänden und 60.000 Gästebetten erreichten in den vergange- nen Jahren jährlich bereits sieben Millio- nen Gästenächtigungen und Tirol ist am österreichischen Gesamtergebnis von 115 Mio. Gästenächtigungen mit 33 W oder runden 40 Mio. Gästena:ht:gungen betei- ligt. 1984 wurden aus dem Fremdenverkehr in Osterreich 100 Milliarden Schillbg an Devisen eingenommen, wovon das Bun- desland Tirol rund 40% hereinarbe:ete. In dieser Relation sind prozentuell auch die Kitzbüheler Alpen und Kitzbühel am touristischen Erfolg beteiligt. Nachdem die Almwirtschaft im Frem- denverkehr im besonderen Maße für die Wintersaison wichtig ist, muß hier festge- stellt werden, daß nur eine gesunde, voll funktionierende Almwir:schaft den Win- tertourismus garantieren kann. Die 25 Almen in der Gemeinde Kitzbü- hel, die 435 Almen in den Kitzbüheler Al- pen und die Bergbauernhöfe sind das Fundament des Skiraumes Kitzbühel mit seinen 60 Seilbahnen uni Liften und das Fundament für den Win:ersportbezirk Kitzbüheler Alpen mit seinen 201) Seilbah- nen und Liften. 120 km Ski-Abfahrten im Raum Kitz- bühel, 500 km Ski-Abfahrten in den Kitz:üne- 1er Alpen sowie 700 km Ski-Wander- tmc Langlaufloi- pen in den Kitzbüheler Alpen sind in die bäuerliche Landschaft hin- eingelegt, die es den Millionen Sport- und erholungsuchenden Menschen aus aller Welt ermöglichen, ihre Gesundheit zu er- halten oder sie wieder zu erlangen. Dies gilt auch für den Sommer-Touris- mus, der in Kitzbühel und im Bezirk, sprici in den Kitzbüheler Alpen, das glei- che Gewicht hat, wie der Winter, und mit 6 Hallenschwimmbädern (öffentli- chen), 18 geheizten Freischwimmbädern, 120 Tennisplätzen. 6 Tennishallen, 12 Reitstäien, 2 Golfplätzen und mehr als 1000 km gepflegten Wanderwegen eine internat:onale Spitzenstellung in der Ausstattung einnimmt. Die Voraussetzungen für diese fast aus- schließlich privatwirtschaf:l:che Dyna- mik, Risikobereitschaft und Leistung der Fre mdenverkehrsunternehme- konnten nur durch den sich selbst auferlegten star- ken Willen zum beiderseitiger- Entgegen- kommen zw:schen den zwei Wirtschafts- blöcken »Landwirtschaft und Fremden- verkehrswirt Echaft - Bergbauern und Almbauern, Vermieter und Bergbahn-Ge- sellschaften zusammen mit den Gemein- den und Beh rden« geschaffen werden. Kitz.bühei darf für sich in Anspruc-i nehmen, die Zeichen der Zeit früh er- kannt und einen Weg beschritten zu ha- Den, der, so möchte ich sagen, als Beispiel gilt und heute bereits in vielen Fremden- verkehrsgemeinden gegangen wird. Die wirtschaftlichen Auswirkungen ha- ben sirh bereits sehr positiv zu Buche ge- schlagen und dazu beigetragen, daß zahlreiche Bergbauernhöfe funktions- fähig gehalten werden, viele Almen durch Wege, erschlossen und mit Wasser sowie Energie versorgt und damtt funktionsfähig gehalten werden, und mehr Arbeitsplätze für die bäuerliche Bevölkerung, d.h. neue und zusätzliche Einiommen geschaffen werden. Diese wirtschaftliche Stärkung soll und wird noch weiter ausgebaut werden, we:1 der Bauer als Partner an der tc'urstischen
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