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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. September 1985 Kitzbüheler Wandertip Kitzbüheler Horn Die Sommerattraktion für die Gäste in Kitzbühel war heuer der Alpenblumen- garten, der zwischen Alpenhaus und Gip- fel des Kitzbüheler Horns eingerichtet wurde. Er hat ein Ausmaß von 20.000 qm. Auch viele Kitzbüheler haben ihn be- sichtigt und sich der Blumenpracht er- freut, die im Frühjahr und Sommer zu beobachten war. In halbjähriger Bauzeit wurde das Areal erschlossen und eine Ein- richtung geschaffen, die inzwischen durch den Besuch von rund 15.000 Personen ausgezeichnet wurde. Aus einer schon zurückliegenden Ver- lautbarung zitieren wir über eine Urlaubs- attraktion am Horn: Mit einer Sennerin auf Orchideensuche Ja, das gibt es alles in Tirol! Im Bezirk Kitzbühel blühen Orchideen im Frühling und Sommer. Aber gleich an die zweihun- dert verschiedenen Arten. Jeder erfahrene Wander- und Bergführer kann den Fe- riengast zu solchen herrlich blühenden Regionen führen. Der Anblick dieser Blu- men ist überwältigend in freier Natur. Wer aber etwas Besonderes unternehmen möchte, wird sich nicht allein auf den Wander- und Bergführer verlassen, wie etwa auf den populären Heini Leitner aus Fieberbrunn, sondern der wird einmal den Wunsch haben, eine richtige Tiroler Alm zu besuchen, wo sich oft seit Jahr- zehnten an den Häusern und an der Le- bensart nichts geändert hat. Kehren Sie einmal bei einer echten Sennerin ein, las- sen Sie sich bei Butter, Käse, Bauernbrot und Obstler von ihr verwöhnen. Trinken Sie mit ihr einen Schluck frische Milch. Vielleicht führt sie Sie dann zu den schön- sten Orchideenplätzen. Heute noch wer- den im Kitzbüheler Raum fünfhundert Almen zur Freude von Wanderern, die hier herzlich aufgenommen werden und beste Bewirtung erfahren, bewirtschaftet. So ein Sennnerinnen-Leben ist auch heute kein Honiglecken. Wenn es auch einen Fernsehapparat in der Stubn gibt, so heißt es um drei Uhr früh aus dem Bett, Kühe melken, Milch und Käse zubereiten, das Vieh putzen und dann das Almhaus in Ordnung halten, nachmittags wieder mel- ken und Milch, Butter und Käse bereiten. Weil vieles noch wie vor hundert Jahren ist, wird die bewirtschaftete Alm mit der tüchtigen Sennerin für viele Feriengäste zu einem besoneren Reiz. Auskünfte er- teilen die Fremdenverkehrsverbände Kitz- bühel und Fieberbrunn. Soweit der Text, der - wie Kenner des Almlebens der Gegenwart mit Recht an- nehmen dürfen - in dem Buch »Österrei- chischer Kuriositätenführer« von Hade- mar Bankhofer im Jahre 1980 erschienen ist. Das Buch verrät, wie der Klappentext verkündet, eine Fülle von Kuriositäten. Der Experte behauptet aber nicht, daß er schon auf einer Tiroler Alm war und das alles erlebt hat, was er hier beschreibt. Der geneigte Leser möge sich den Reim machen, daß nicht alles, was gedruckt ist, auch nur ein bißchen wahr sein muß. Orchideen sucht um diese Jahreszeit niemand mehr, aber eine Wanderung im Bereich des Kitzbüheler Horns ist immer abwechslungsreich. Auch jetzt, wenn das Vieh abgewandert ist, der Fernblick wei- ter wird und zwischen den Steinen die »Grannglbeeren« leuchten. Fahrplan: Die Kitzbüheler Hornbahnen verkehren noch bis zum 13. Oktober. Man kann täglich zwischen 9 und 17 Uhr auf- und abfahren. Für Frühaufsteher verkehren die ersten Gondeln schon um 8.15 Uhr und die letzten bis 17.30 Uhr (Sektion 1). Der Tarif ist günstig, doch muß man den Berechtigungsausweis mit- haben, um ihn auszunützen. Die Talfahrt ist auf allen Anlagen gratis. In Kitzbühel verkehrt noch die Hah- nenkammbahn (bis 20. Oktober), in Kirchberg der Gaisberglift (bis 29. Sep- tember). swJ\ Streiflichter Mancher Leser, der die Artikel des KSC im Kitzbüheler Anzeiger verfolgt, mag sich wohl fragen, warum der Schreiber eben dieser Artikel auch im Sommer oder Herbst dem Slogan »Streiflichter« treu bleibt. Dies hat beileibe nichts mit Faul- heit oder Einfaltslosigkeit zu tun. Ich per- sönlich glaube, daß man den Kitzbüheler Ski-Club und damit auch die Arbeit, die das ganze Jahr hindurch im Verein ge- schieht mit dieser berühmten Abfahrts- strecke identifiziert, und daher werde ich auch in Zukunft fast immer diese Über- schrift beibehalten. Sicherlich haben viele Aktivitäten, die gerade im Sommer über geschehen, nicht immer einen direkten Bezug zur Streif, sind jedoch ein bedeutender Bestandteil des Clublebens. Zum Beispiel trainieren unsere Nachwuchsspringer schon seit Wo- chen gezielt auf den Mattenschanzen, um sich auf die Bewerbe des Winters vorzube- reiten. Beinahe hunderte von Sprüngen werden sie schon in den Beinen haben, wenn der erste Schnee eine Präparierung der Schanzen zuläßt. Ja, von den ersten Erfolgen ist schon zu berichten und die Ergebnisse der Kitzbüheler Teilnehmer beim 1. Internationalen Kinder- und Schüler-Mattenspringen am 14. Septem- ber in Reith im Winkl waren gerade sensa- tionell. In einem Teilnehmerfeld von 83 Konkurrenten aus der BRD und Oster- reich erreichte Hannes Feyrsinger den 3. Rang, kam also auf das Stockerl und Christian Kogler wurde 8. und konnte sich daher unter den ersten zehn besten beider Nationen qualifizieren. Der Ausdruck von den »jungen Ad- lern« wäre also vollauf berechtigt, ich möchte sagen, warten wir die weitere Ent-' wicklung der Schützlinge von Pepi Gras- wander und Andrä Feyrsinger ab. Eines kann man aber heute schon sagen; einige unserer jungen Springer hätten ganz be- stimmt das Talent ganz große Springer zu werden, wenn sie auch weiterhin diesen großartigen Sport ernst nehmen und hart trainieren. Auch das Trockentraining des KSC- Nachwuchses hat wieder begonnen und wird wie bisher in der Turnhalle der Volksschule von Sepp Reicht durchge- führt. Und zwar trainieren Kinder- und Schüler jeden Dienstag von 16-18 Uhr und am Donnerstag nur die Schüler von 16-18 Uhr. Interessierte Kinder und Schüler des Clubs, welche Freude am Rennsport haben, sind herzlich willkom- men und können sich noch beim Trainer melden. Was sich ansonsten den Sommer über im KSC getan hat, möchte ich in meinem nächsten Artikel ausführlich kundtun. Ganz kurz sei nur erwähnt, daß unter der Leitung des neuen Präsidenten Willi Kindl bereits eine Reihe von Arbeitssit- zungen des Vorstandes und erweiterten Pistenausschusses stattgefunden haben. Diese Arbeiten wurden zum Teil sogar schon in die Realität umgesetzt, denn auf der Streif werden bereits umfangreiche Arbeiten zur Sicherheit der Läufer durch- geführt, die dem Club von der FIS vorge- schrieben wurden. Sie sehen also, es gibt schon richtige Streiflichter, wenn sie auch nicht so hell leuchten wie während der Zeit des Inter- nationalen Hahnenkammrennens, das üb- rigens im heurigen Winter am 18. und 19. Jänner 1986 durchgeführt wird. Erinnerung an die schöne Kärntner-Fahrt Wie wir uns damals im April 1985 ver- sprochen haben, alle im Herbst wieder zu fahren. Es ist wieder jeder herzlich einge- laden. Zusteigmöglichkeiten ab Hechen- moos—Aurach um 7.15 Uhr. Dann nach der Reihe, wo jemand gerade zusteigen will. Bitte, bei der Anmeldung angeben und auch gleich sagen, wo am Abend je- mand nach Hause gebracht werden will, wie im Frühjahr. Die Fahrt geht in Richtung Oberndorf - St. Johann - Fieberbrunn - Hochkö- nig - Annaberg - Hallstadt - Bad Ischl - St. Wolfgang - Fuschlsee - Salzburg - Lofer - Kitzbühel. Die Fahrt ist am Samstag, den 21. Sep- tember 1985. Diese schöne Rundfahrt ko- stet 250 Schilling. Jetzt bitten wir noch den hl. Petrus um schönes Wetter. Anmeldungen bei der Firma Toni Ma- riacher, persönlich oder Tel.-Nr. 05356/ 25 17. Auf die nette Gemeinschaftsfahrt freut sich wieder von Herzen - Thresei!
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