Kitzbüheler Anzeiger

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Eishockey auf dein Li/auInlatz des Grandhotels. Der Eishockeysport tBandv-Hockev wird in Kitzbühel seit 1905 betrieben. 19/0 gab es bereits internationale Begegnungen mit Leipzig und München. Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. Jänner 1985 over Grönland - Auf Skiern quer durch Grönland« zu lesen bekam, war er von den Schilderungen Fridtjof Nansens so begeistert, daß er sich von norwegischen Freunden ein Paar dieser seltsamen, 2,40 Meter langen »Schneeschuhe« schicken ließ. Im Dezember desselben Jahres schrieb er seinem Freund Josef Herold ei- nen historisch gewordenen Laufzettel: »Lieber Sepp! Wenn Du mich skiern se- hen willst, so komm' um 4 Uhr, auf die Hinterbräuleiten.« Es war die Geburts- stunde einer Entwicklung, die niemand für möglich gehalten hätte. Von den lie- ben Mitbürgern zuerst verlacht und ver- spottet, dann bestaunt und bewundert, er- klomm Reisch noch im selben Winter 1892/93 das »Horn« und wagte die erste Abfahrt. Im nächsten Winter begleiteten ihn bei verschiedensten Skitouren schon einige Freurde: Josef Herold, die Gebrü- der Stanger und Traunsteiner, Hans Tscholi, Primus und andere. 1896 kam es zu ersten internen Rennen am Ganslern- Hang. Drei Großstädter aus Wien tauch- ten 1897/98 als erste fremde Skifahrer in Kitzbühel auf. Bald folgten unterneh- mungslustige Briten unter Führung des bekannten englischen Sportsmanns und Schriftstellers Willy Rickmer-Rickmers. Der Bann war gebrochen. 1902 hielt Oberleutnant Georg Bilgeri für Kaiserjä- ger und Kaiserschützen Skikurse ab, die mit einem 'Militär-Skiwettlauf endeten. Die 1. Tiroler Meisterschaft (Sieger Josef Wailner vom Wintersportclub Semmering) wurde im Jänner 1905 ausgetragen. Das Rennen bestand aus einem Anstieg über den Pulverturm zur Seidlaim und einer nachfolgenden Abfahrt über Hausberg zurück zum Ausgangspunkt auf der Hin- terbräuleiten. Die 1. Österreichische Ski- meisterschaft vergab 1907 der Skiverband ebenfalls an Kitzbühel: Abfahrts- und Langlauf in einem sowie Sprunglauf auf der Schattbergschanze. Kombinationssie- ger wurde Rudolf Biehier vom Akademi- schen Skiklub München (Lauf: 46,00 Mi- nuten/Sprung 18,5 Meter). Mit dem nor- wegischen Studenten Chappel Jacobsen verpflichtete der Fotograf und Kaufmann Josef Herold 1910/11 den ersten offiziel- len Skilehrer. Seine Schwünge - Stemm- bogen, Stemmchristiania und Christiania - beherrschten sehr bald auch Einheimi- sche und Gäste. Sepp Ritzer, Filzer und Hellensteiner sowie Weixelbaumer, die Gebrüder Monitzer, Faller und Lackner wurden die ersten heimischen Instrukto- ren und Skiführer. Kitzbühel erlebte in der Folge eine Hochblüte im Wintersport. Mondänes Publikum vergnügt sich am Tag beim Ski- unterricht, am Eislaufplatz, bei Bobren- nen, Schlittenfahrten, Skiwettkämpfen (darunter 1908 auch das allererste Rennen des Skiclubs of Great Britain) und regem Sprungbetrieb am Schattberg. Comtesse Paula Lamberg springt im langen Rock und tadelloser Haltung 24 Meter. Ihr Bild geht durch die Weltpresse. Leif Berg, Vik- tor Sohm und Dr. Gruber begeistern mit vielbestaunten »Dreisprüngen«. Auch in den Zwanziger und Dreißiger Jahren ist die Hahnenkammstadt immer wieder Austragungsort bedeutender Ski- rennen und FIS-Wettkämpfe. Sprung- laufveranstaltungen locken tausende Zu- schauer zur neuen Grub- und dann Burg- stallschanze. Das Material, die Winterbe- kleidung und der Fahrstil verbessern sich ständig. KSC, der erfolgreichste Skiclub der Welt Aus dem 1902 gegründeten Wintersport- verein und dem »Sporting Club« geht 1931 der Kitzbüheler Ski-Club hervor. Bei der Generalversammlung im Hotel »Wei- ßes Rößl« wird Ernst Reisch, Sohn des le- gendären Pioniers und Altbürgermeisters Franz Reisch, zum 1. Obmann gewählt. Seit dieser Zeit bis zum 5. Jänner 1978 ist auch Hauptmann a. D. Leopold Pischl als Sekretär und »guter Geist« unermüdlich tätig. Der KSC steigt zum erfolgreichsten Skiclub der Welt auf, und seine Stars wer- den in ganz Europa umjubelt. Vor dem Krieg Leo Gasperl, Fritz Huber, Sepp Klingler, die Gebrüder Sailer, Toni Prax- mair, Theus Schwabl, Franz Palaoro, die Gebrüder Lackner und andere. Nach 1945 gewinnt das »Weiße Wunderteam« mit Christian Pravda, Toni Sauer, Anderl Molterer, Ernst Hinterseer, Hias Leitner, Christi Haas, Herbert Huber, Hansi Hin- terseer, Fritz Huber jun. und Co. auf al- len Pisten der Welt. Allein bei Olympi- schen Spielen 5x Gold, 4x Silber und 4x Bronze. Die Bilanz bei Weltmeisterschaf- ten schaut noch besser aus: 11 Gold, 7x Silber und 5x Bronze. Das jährliche ski- sportliche Hauptereignis, das Hahnen- kamm-Rennen, wird erstmals am 18. und 19. Jänner 1931 ausgetragen. Die Kombi- nation aus Abfahrt und Slalom holt sich der heimische Jakob Lackner. Heute ist es eines der berühmtesten Rennen der Welt und erlebte am 12. und 13. Jänner 1985 bereits seine 45. Auflage. Als sich der Skiclub 1967 unter Präsi- dent Kurt Beranek um die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 1970 bewirbt, blitzt Kitz beim FIS-Kongreß in Beirut schon im 1. Abstimmungsdurchgang ab: »Was wollt ihr denn? Ihr habt doch mit dem Hahnen- kammrennen alljährlich eine inoffizielle Weltmeisterschaft«. In der Tat verfolgen Jahr für Jahr zehntausende Zuschauer am Pistenrand und Millionen vor dem Fern- sehschirm die spannenden Bewerbe. Viel Geld fließt in die ständige Verbesserung der Streif und des Gansiern-Sialomhangs: Verkabelung, Bewässerungsanlagen, Ge- ländekorrekturen, Verbreiterungen und Brücken. Benötigte der Abfahrtssieger von 1931, Ferdinand Friedensbacher, noch 4.31,1 Minuten, so durchraste Harti Weirather 1982 als erster Mausefalle, Steilhang, Lärchenschuß und Hausberg- kante unter zwei Minuten - in 1.57,20. Präsident Willi Eder und sein Team for- cieren in jüngster Zeit die künstliche Schneeerzeugung. Zuviel Geld steht bei Franz Reisch, der Skipionier von Kitzbü- hel, als Einstockfahrer.
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