Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag. 19. Jänner 1955 »Plattenweg« am Niedersessel - neue Modetour im Ostkaiser Beim traditionellen Wildessen der Edel- weißgilde Kitzbühel beim Dorfwirt in Going überreichte Vorstand Toni Werner den beiden Gildenbrüdern Toni »Ruaß« Niedermühlbichler, Rauchfangkehrer aus Going und Hubert Gugglberger, Zimme- rer aus Going, anläßlich der Erstbege- hung der Routen »Plattenweg« und »Goinger Weg« im Wilden Kaiser je zwei großformatige Fotos von der Ansicht der beiden Neutouren. Die Route »Plattenweg« wurde von den beiden im Sommer 1983 eröffnet und seit- her bereits ca. 30mal wiederholt. Sie führt mitten durch eine kompakte Plattenzone Stadtgärtner Josef Högler zum Gedenken Nur selten ist es einem Menschen ver- gönnt, durch sein Tun einem Ort den ihm eigenen Charakter aufzudrücken. Stadt- gärtner Högler ist das in seinem zwanzig- jährigen Wirken in Kitzbühel gelungen. Durch seine Landschaftsgestaltung und durch die ihm eigene Ausgestaltung der öffentlichen Anlagen hat Kitzbühel ein Aussehen bekommen, um das uns viele Gemeinden beneiden. So ist der Schmerz zu verstehen, der alle erfaßt hat, als sich die Nachricht verbreitete, daß Josef Hö- gler am 9. Jänner 1985 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 48 Jah- ren ganz unerwartet von uns gegangen ist. Höglers Vorfahren lebten in der deut- schen Sprachinsel Gottschee in Kram. Vor 650 Jahren zogen weichende Bauern- söhne aus den Tälern Oberkärntens und Osttirols als Kolonisten nach Krain und gründeten durch ihren Fleiß die blühende deutsche Volksinsel. Als Nachkommen dieses strebsamen Volksstammes wurde Josef Högler am 27. November 1936 im Gottscheer Land geboren. Im Zuge der in den Wandabstürzen unterm Niederses- sel, dem in die Wände eingelagerten Kar zwischen Ackerlspitze und Maukspitze. Die Neutour bietet äußerst elegante und iohnende Plattenkletterei in bestem Fels. Sie ist bereits durch viele Wiederholungen in kurzer Zeit zu einer Modetour im Ost- kaiser geworden. Auch die ebenfalls im Sommer 1983 von den beiden Goingern erstbegangene Route »Goinger Weg« hat bereits einige Wiederholungen aufzuweisen. Diese Rou- t2 durchzieht die Westwand des Mauk- Hauptgipfels und vermittelt ebenfalls ex- t :em schwierige Kletterei in gutem Fels. Kriegswirren mußte die Familie nach Kärnten flüchten. So besuchte Josef in Klagenfurt die Pflichtschule und absol- vierte anschließend die Gärtnerlehre. Mit 17 Jahren war er bereits ausgelernt und kam 1953 zum Gartenbaubetrieb Johann Berger nach Kitzbühel. Nach drei Jahren Tätigkeit in Bergers Glas- und Gewächs- häusern wechselte er zur Firma Koppel- mann. Hier tat sich ihm ein reiches Betäti- gungsfeld auf. Durch die rege Bautätig- keit gab es für die Gartengestalter viel Ar- beit, und für einen jungen interessierten Gärtner bot sich vielfältig die Gelegenheit zum Lernen und Erfahrungsammeln. Als im Jahre 1963 nach dem Tode Oberhofers die Stadtgärtnerstelle ausge- schrieben wurde, war Vizebürgermeister und Straßenreferent Peter Sieberer hoch erfreut, daß sich Josef Högler um diese Stelle bewarb. Högler war ihm schon ver- schiedentlich durch gute Arbeiten aufge- fallen. Vizebürgermeister Sieberer wußte das Können, die Liebe zum Beruf und die Einsatzfreude Höglers sehr zu schätzen und so nahm durch diese harmonische Zusammenarbeit die Ausgestaltung der öffentlichen Anlagen und des Grünrau- Josef Höger bei der Übernahme des Lan- despreises im Landhaus in Innsbruck (Jänner 1977). mes in der Stait einen rasanten Auf- schwung. Der S:hulpark und der an- schließende Stadtpark wurden gefällig und zweckmäßig umgestaltet. Hofrat Ing. Franz Cede vo - der Hofgartenverwal- tung in Innsbruck, der Kitzbühel bei der Gestaltung des Kurhaus-Geländes und in mehreren anderen Fällen beraten hat, war voll des Lobes über den jungen Stadtgärt- ner und meinte, daß er in seinem Betrieb keine so gute Kraft hätte. In die damalige Zeit fiel auch die Gestaltung des Bahnh3f- platzes, die Umgestaltung der Schwarz- seeanlagen und C'.-. e Schaffung der Liege- wiese. Am 23. Feber 1968 legte Högler in Innsbruck die Meisterprüfung ab. As Prüfungsarbeit leg te er einen Gestaltungs- plan für die Eineziehung des Schicht'-- Gartens in den Schulpark vor (realisiert im Jahre 1971 nach dem Abbruch des Schiechtl-H uses). Völliges Neuland für Kitzbühel war ci Anlage von öffentlIchen Blumenrabatten und Blumenbeeten, als schönstes Beispiel darf hier wohl de Aufgang bei der klei- nen Kirchstiege aiigeführt werden. Wo früher Gestrüpp u---d Brennesseln wucher- ten, säumen seither Blumenteppiche der Zugang zu Friedhof und Kirche. Bei allen diesen Planungen 'iißte Högler stets klar abzuschätzen, wo ein Blumenbeet paßt und wo eine ruhige grüne Fläche wohl- tuender und zweckmäßiger ist. Alles, was Högler schuf, soll--e dem Menschen die- nen und nicht Seibsizweck sein. So ist es mir unvergessen, als er einmal sagte, di Kinder dürfen ruhig im Rasen des Schul- parks tummeln, zu dem ist er ja da - frü- her mußten die Kiner von diesen Flächen ferngehalten werden, weil eben unzweck- mäßige Rabatten unc Zierränder dies ver- langten. Durch die - ege Bautätigkeit fehl- te es dem Stadtgärtner und seinen Helfern wahrlich nie an Areit: Um das neue. Krankenhaus wurde eine Anlage geschaf- fen, ebenso bei der neuen Hauptschule und beim früheren SDitalsgarten, wo nach der Überführung Ges Feiheitskämpfer- Von links: Hubert Guggiberger, Toni Niedermuhlbichler und Toni Werner.
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