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c Eis,aufen beim Grandhotel (noch vor der ersten Bauerweiterung). Die Sektion Eislau- fen besteht bereite seit 1902. 1930 ernannte der Kitzbüheler Eislaufverein Weltmeister Karl Schäfer, Wien, zum Ehrenmitglied. Samstag. 19. Jänner 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Sportstadt Kitzbühel kleine Eisfläche an. Für den Curlingsport, der damals eine zweite Blüte erlebte, wur- Teile der Olympiaeisbahn von der Inns- brucker Messehalle nach Kitzbühel über- siedelten. Vom Ring Hotel kamen 8000 qm Grund für den Bau einer Kunsteisbahn hinzu. Trotz größter Startprobleme be- gann am 30. Dezember gegen eine kanadi- sche Militärauswahl eine neue Eishockey- ära. Unter Mithilfe von prominenten ka- nadischen und amerikanischen Legionä- ren stellten sich beachtliche Anfangserfol- ge ein. Umso schmerzlicher war dann der »Absturz« aus der Bundes- und National- liga. In einem Ort mit nur 8000 Einwoh- nern und vielen anderen Unterhaltungs- und Sportmöglichkeiten läßt sich auf Dauer keine teure Profimannschaft finan- zieren. Nur heimische Amateure kämpfen jetzt wacker in der Regionalliga. Schüler und Jugend mischen in der Tiroler Mei- sterschaft mit. Teile der herrlich gelegenen Kunsteis- ben der Eisenbahner-Sportverein und die baute, überdachte Holztribüne war meist bahn am Lebenberg steht der Publikums- »Schwergewichtseisschützen« ihre eigene, zum Bersten vcll. Mit Kuhglocken, Hu- lauf im Vordergrund. Eislaufunterricht, gedeckte Eisbahn in der Nähe des Bahn- pen und Sirener wurde die Stimmung an- Leihschlittschuhe, Eisschießen und inter- hofs. Geschossen wird auch noch auf der geheizt. Immer wieder brachte der Kitz- nationale Curlingturniere runden das An- Kunsteisbahn, beim Rasmushof, Steuer- buheler Eishockey-Club (KEC) ganz her- gebot ab. Die »Steineschupfer« - wie die berg und bei der Mockingstube. Viele Gä- vorragende Spieler hervor, die Österreichs Curler auch genannt werden - bekom- ste bevorzugen heute den leichteren Olym- Farben auch bei Weltmeisterschaften und men nächstes Jahr sogar zwei eigene piastock (4 bis 6 kg), und Glühwein als olympischen Spelen vertraten: Spielber- Rinks mit Überdachung. »Zielwasser« fällt in Kitzbühel nach wie ger, Staudinger, Jöchl, Monitzer, Paur vor nicht unter die Dopingbestimmungen. und Bachler - um nur einige zu nennen. Skisport bringt die Krönung Der erste Kitzbüheler Eissportplatz, auf In den Fünfziger und Sechziger Jahren Als Kitzbühels Bürgermeister Franz dem die Bevölkerung Schlittschuh lief legte der Fremdenverkehrsverband auch Reisch, Inhaber einer kleinen, Konditorei und Hockey spielte, war der Schwarzsee. noch auf den Reisch-Tennisplätzen eine und Wirtsstube, 1892 das Buch »Paa Ski Um die Jahrhundertwende soll es bereits einen eigenen Eislaufverein unter der Führung von Dr. Josef Spielberger gege- ben haben. Die ersten Hockeyspiele fan- den 1905 statt. Im Park des »Grandho- tels« - es war 1907/08 erstmals auch im Winter geöffnet - lud eine große Eisflä- che zur sportlichen Betätigung ein. Sie blieb durch viele Winter das Zentrum des Kunstlaufs (1910 unterrichtete der Wiener Eislaufmeister Anton Steiner, 1933 kam sogar Weltmeister Karl Schäfer als Trai- ner), für Bandy-Hockey, wobei mit einem Ball statt mit einer Scheibe gespielt wur- de, und britische Gäste ließen auch schon die ersten Curling-Steine über das Eis pol- tern. Ab 1927 spiegelte auch auf den Kapser Tennisplätzen blankes Eis, die dann - nur durch den Krieg unterbrochen - bis 1964 das Mekka des Eissports waren. Un- vergessen die »Eishockeyschlachten« ge- gen Innsbruck und Klagenfurt, aber auch rassige Freundschaftsspiele gegen Ox- ford, Den Haag, Riessersee und andere Spitzenmannschaften. Die damals neu ge- Geschichtliche Entwicklung des Sports und die vielfältigen Möglichkeiten, den drei eigene Rinks geschaffen. Der die heute geboten werden schottische Trainer Jimmy Flemming von Dipl.-Vw. Michael Horn sorgte mit seinem trockenen englischen 2. Fortsetzung Humor für beste Stimmung. Einige Ta- In den beiden vorangegangenen Ausgaben wurde die Entwicklung des Sommersports lente von damals vertreten noch heute den in Kitzbühel eingehend geschildert. Auch dic ersten, winterlichen Aktivitäten mit Ro- Curling-Club Kitzbühel bei Europa- und del, Bob und bei Pferdeschlittenrennen hat der »Vize« beschrieben. Heute berichtet Weltmeisterschaften. Michael Horn von der Entwicklung des Eissports, wie Franz Reisch den Skisport ein- Der Initiative der Eishockeyfans Max führte und was sich daraus entwickelt hat. Nachdruck eines in der 25. Ausgabe von Werner jun., Otto Hölzl, Dieter Küchen- »Tirol - immer einen Urlaub wert« erschienenen Artikels. meister, Dr. Kurt Oberngruber und Hu- Zum winterlichen Vergnügen gehört von alters her auch das Eisschießen. Spe- ziell in der Nähe von Wirtshäusern wur- den und werden zirka 20 Meter lange Eis- bahnen angelegt, auf denen zwei Mann- schaften (»Moarschaften«) versuchen, die Eisstöcke von der Standritze (»Stehmatz«) aus möglichst nahe an einen zirka 6 bis 8 cm großen Holzwürfel - das »Hasei« - heranzuschießen. Als Kitzbüheler Spe- zialität gelten die Schwergewichtsstöcke. Das sind etwa 10 bis 16 kg schwere, eisen- beschlagene, mit einem »Stingel« versehe- ne und in die Form eines flachen Kegels gedrechselte Holzklötze. Unter der Lei- tung eines »Moars« (Mannschaftsführers) ist das Spiel - je nach Vereinbarung - nach 5 bis 10 Kehren beendet. Beliebte Eisschießbahnen waren früher bei den Gasthöfen »Neuwirt'z, »Silberne Gams« und heim Snrthrnisl 711 finden. Heute ha- - bert Leitner ist es zu verdanken, daß 1965 ha
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