Kitzbüheler Anzeiger

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TRACHTEN/FOLKLORE KITZBÜHELER ANZEIGER Seite 1 Lebendige Tracht in Tirol Grundsatzgedanken zur Tracht und Trachtenmode Auszug aus Gertrud Pesendorfer's Buch Tracht begegnet uns in vieler Art in Tirol. Die Tracht ist nicht eine allgemeine Klei- dung in unseren Tälern, wie dies früher war. Der Begriff Tracht hat sich allmählich ge- wandelt, die Bezeichnung hiefür wird in vie- lerlei Verwendung gebraucht. ihe heutige Tracht, ihr bestes Kleid, nur bei hohen Festtagen oder bei den Lebensfeiern Hochzeiten, Begräbnissen. D e Festkleidung, wie sie z. B. unsere Unter- inntalerin in ihrer landgebundenen Art trägt, ist keineswegs im Aussterben begriffen, sondern vielmehr in weitere Gebiete des lnn- tEles und dessen Nebentäler als Festkleid verbreitet. Ihr Werdegang bis zu ihrer heuti- gen Gestalt läßt sich in einer steten ruhigen Fortentwicklung der typischen brauchtümli- chen Form mehr als hundert Jahre zurück- verfolgen. Sie steht scheinbar fest und ist doch ständig in stiller Bewegung. Bei aller Geschlossenheit der überlieferten Gesamter- scheinung sind Einzelheiten in der Machart und der Ausschmückung immer leisem Wandel unterworfen. So ist in der lebendigen Tracht in diesem Wandel ein unmerkbares Wachstum, auch eine Wanderung nach ihren nachbarlichen Tälern. Dort bilden sich neue feine Unter- Wenn Sie eine perfekte Ergänzung für Ihre Trachtenkleidung suchen, dann kommen Sie ins (Zcbubbmt6 ea6efm(üa Trachtenschuhe für Damen und Herren immer in großer Auswahl. Wir zeigen Ihnen auch gerne die passende Trachtentasche. Sommertracht des Unterlandes Tirols. Es sind wenige Gebiete bei uns in Tirol, wo die Dorf- oder Talgemeinschaft noch eine le- bendige Tracht - in ihrem ursprünglichen Sinn - trägt. Sie wird im Sarntal, in einigen Dörfern im Eisacktal und im Burggrafenamt von Männern und Frauen noch selbstver- ständlich getragen. Sie sagen nicht, daß sie Tracht tragen, sie sagen, wenn sie ihre ge- genwärtige Kleidung bezeichnen, „Unser G'wand" oder „das bäurische G'wand". Die abgelegte Zeitform ihrer Kleidung, ihres Ge- wandes nennen sie die Tracht. „'s bäurische G'wand" gilt auch zur Unterscheidung vorn „'herrischen G'wand", das ist die städtische Kleidung. Darin zeichnet sich noch der Standesunterschied ab, der jahrhundertealte Grenzen in der Kleidung gezogen hat und ir der Gebrauchssprache noch erhalten unc spürbar ist. Jedoch ist heute das bäuerliche Gewand viel mehr Ausdruck des Menschen. der in seiner Erscheinung die charakteristi- schen Momente, die Prägung durch die landschaftliche Eigenart und ihren lebendi- gen Werdegang erhalten hat. Somit tragen sie ihre Tracht, im allgemeinen Sinn, ihr Gewand. Manche Gegenden gibt es, in denen nur di Frauen das bäuerliche Gewand noch trager, während die Männer seit vielen Jahrzehntei ihre trachtliche Kleidung abgelegt haben, s wie dies in einzelnen Gebieten in Osttirol und Südtirol der Fall ist. In anderen Land- schaften tragen die Frauen ihr Festgewand,
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