Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. November 1985 Auf Wiedersehen, Hobby! Edmund Deleuil - der Mann am Spit- zenbrett der Kitzbüheler Mannschaft, ver- läßt die Gamsstadt und zieht in die »Ver- einigten Staaten von Amerika«, um seine Berufslaufbahn zu beginnen. Mit ihm geht dem Kitzbüheler Schach- klub ein wichtiger Spieler verloren, der maßgebend an der Entwicklung und am Aufbau des Turnierschachsportes in sei- ner Wahlheimat beteiligt war. In der Startrunde der Tiroler Mann- schaftsmeisterschaft, an der sich über 80 Mannschaften mit 930 Spielern beteilig- ten, gab es für die neu gegründete Spielge- meinschaft St. Johann-Kitzbühel zwei Siege und eine Niederlage. Die dritte Mannschaft erreichte in Fü- gen mit 3,5:1,5 Pkt. einen überraschen- den Auswärtssieg (Gebietsliga Ost) und die zweite Mannschaft konnte Wattens im Heimmatch in Kitzbühel sicher mit eben- falls 3,5:1,5 Pkt. besiegen. Die erste Mannschaft verlor in Inns- bruck gegen den Eisenbahnersportverein mit 5:3 Punkten. Ein durchaus achtbares Ergebnis - es war die erste Meisterschaftsbegegnung des Aufsteigers in die 1. Tiroler Spielklas- se, wo auf acht Brettern gespielt wird. Sechs Spieler konnten ein Unentschie- den erreichen und nur zwei Partien gingen verloren. Eines mußte aber der Neuling - der viel Optimismus zeigte - zur Kenntnis nehmen: Es wehen rauhe Winde in Tirols obersten Spielklassen! Die Ergebnisse: ESVI - Spielgemeinschaft St. Johann-Kitzbühel, 1. Mannschaft: Erlacher - Feiersinger (St. Johann) 1:0; Mühlbacher - Deleuil (Kitzbühel) 0,5:0,5; Freinhofer - Pichler (St. Johann) 0,5:0,5; Mittereg- ger - Wörgötter (St. Johann) 0,5:0,5; Burg- schwentner - Gartner (Kitzbühel) 0,5:0,5; Waib! - Schuster (Kitzbühel) 0,5:0,5; Rotter - Berauer (St. Johann) 1:0; Mühlbacher - Dr. Dietachmayr (St. Johann) 0,5:0,5. Spielgemeinschaft St. Johann-Kitzbühel - Wat- tens, 2. Mannschaft: Berauer (St. Johann) - Werdi- fig 1:0; Pichler (St. Johann) - Embacher 1:0; Kris- mer (Kitzbühel) - Graf 0,5:0,5; Dr. Dietachmayr (St. Johann) - Terzka 0,5:0,5; Rahm (Kitzbühel) - Hechenleitner 0:1. Fügen - Spielgemeinschaft St. Johann-Kitzbü- hel, 3. Mannschaft: Zangen - Pirchner (Kitzbühel) 0:1; Hauser - Seewald (Kitzbühel) 1:0; Fiechtl - Kasegger (St. Johann) 0:1; Baumann - Wörgetter (St. Johann) 0:1; Anker - Kaiser (Kitzbühel) 0,5:0,5. Schachklub Sparkasse Kitzbühel: Ver- einsabend jeden Freitag, 20 Uhr, im »Wienerwald«. Stadtmeisterschaft: Be- ginn am 8. November. Heimspiel gegen Jenbach am Samstag, den 2. November, 14 Uhr. »Bauerniand - ein Kinderland?« Die Jahreszeiten am Berghof - Ein Film von Norbert Hölzl FS 1, 1. November '85, 17.30-18.15 Uhr Warum ist das Heimatgefühl dort am stärksten, wo das meiste von dem fehlt, was wir als Lebensstandard empfinden? Norbert Hölzl zeigt das Heuziehen im Tiefschnee von einer jener 600 Tiroler Al- men, zu denen kein Fahrweg führt; er zeigt das Hinaufkarren jener Erde, die auch nächstes Jahr wieder den Steilhang hinunterrutschen wird auf einem Hof, der nur auf einem 25 cm schmalen Steig zu er- reichen ist. Wie können Menschen schin- den, dabei wissen, daß sie nie wohlhabend sein werden, aber trotzdem viele Kinder haben und Lebensfreude ausstrahlen? Anders als in der Stadtwohnung leben am traditionellen Hof mindestens drei Gene- rationen unter einem Dach. Das Überle- ben sicherte der ungeschriebene Genera- tionenvertrag. Boden und Wald wurden nie als persönlicher Besitz empfunden, sondern als Lebensgrundlage kommender Generationen. Raubbau an der Natur oder ein egoistisches Vorgreifen auf das Kapital der Kinder waren ausgeschlossen. In Wien, Mailand und Trient schildern prächtige Bücher die heutigen Bergbauern voll Wehmut als »Erben der Einsamkeit« oder »Dort droben die Letzten«. Norbert Hölzl folgt den Spuren eines 60 Jahre al- ten Osttirol-Filmes. Heute am Straßen- rand: Kitschige Bergbauernfassaden ohne Inhalt für »die Fremden«. Doch zehn Gehminuten weiter bergbäuerliche Groß- familien, intakte Traditionen ohne Selbst- mitleid oder das Gefühl der Einsamkeit. Dr. Norbert Hölzl stellte für das Stadt- buch Kitzbühel, Band III, den wertvollen Beitrag »Theater in Kitzbühel und St. Jo- hann«. Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, Berlin - Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten Gemeinsamer zwischenstaatlicher Sprechtag bei der Arbeiterkammer in Kufstein am 5. November 1985 in der Zeit von 8.30-12 Uhr und von 13-15.30 Uhr. Zur Vermeidung längerer Wartezeiten wird empfohlen, Terminvereinbarungen bei der Arbeiterkammer Kufstein, Tel. 05372/2701, rechtzeitig zu treffen. Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Erwin Ringel Der Jugendbeirat der Marktgemeinde St. Johann veranstaltet gemeinsam mit der »Grünalternativen Liste« am Don- nerstag, den 7. November 1985, um 19.30 Uhr in der Hauptschule St. Johann einen Vortrag des bekannten Univ.-Prof. Dr. Erwin Ringel zum Thema »Jugend zwi- schen Angst und Hoffnung«. Anschließend Diskussion. 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 fi-FUSSBALLST.JOHANN jJ Sieg im Bezirksderby Ein echtes Erfolgserlebnis konnte der heuer nicht immer sehr glücklich agieren- de SK St. Johann im letzten Spiel des Herbstdurchganges im Bezirksderby ge- gen den Lokalrivalen Kitzbühel verbu- chen: Mit einem harterkämpften, sicher- lich etwas glücklichen, aber nicht unver- dienten 2:1-Sieg konnte die Position im Abstiegskampf verbessert und der An- schluß zur Konkurrenz gefunden werden. Die 350 Zuschauer - darunter eine stattliche Anzahl Kitzbüheler Schlachten- bummler - hatten ihr Kommen am Vor- mittag des Nationalfeiertages nicht zu bereuen. Die beiden Bezirksvertreter in der Tiroler Landesliga Ost lieferten sich einen offenen, doch durchaus in fairen Bahnen verlaufenden Schlagabtausch und rassige Szenen vor den beiden Toren gab es in Hülle und Fülle. Vor allem in der er- sten Halbzeit zeigte die Begegnung be- achtliches Niveau, wobei neben voller Einsatzbereitschaft auf beiden Seiten, die spielerischen Akzente nicht zu kurz ka- men. Dennoch schien Göttin Fortuna dem mit viel Elan beginnenden St. Johan- nern wiederum abhold zu sein, als der umsichtig agierende Schiedsrichter Egger in der 22. Minute auf den ominösen Punkt zeigte: Torhüter Franz Huber blieb seinem Ruf als »Penyltykiller« treu und angelte den von Otto Niederstrasser exe- kutierten Strafstoß aus der Ecke, womit sich Hubers Konto der gehaltenen Elfme- ter in dieser Saison auf drei erhöhte. In der 30. Minute gelang Steger aus spitzem Winkel das 1:0 für die Gastgeber, mußten aber - mit den Gedanken sichtlich schon in der Kabine - unmittelbar vor dem Pausenpfiff nach einer gelungenen Einzel- aktion Hofers den Ausgleich einstecken. Im zweiten Spielabschnitt nahmen die Gamsstädter das Heft in die Hand und kamen mit flüssigem Kombinationsspiel immer wieder gefährlich vor das St. Jo- hanner Gehäuse, scheiterten aber ein ums anderemal an der aufopfernd kämpfen- den Hintermannschaft der Heimischen und am alles überragenden Schlußmann Huber. Im Lager des SK St. Johann wäre man mit Fortdauer des Spieles mit einer Punkteteilung durchaus zufrieden gewe- sen, als vier Minuten vor dem Schlußpfiff Ulli Pöll aus einem Konter mit einem an- geschnittenen Aufsitzer den KSC-Torhü- ter Kals bezwang und somit den wertvol- len 2:1-Sieg über Kitzbühel fixierte. Der St. Johanner Mannschaft gilt für dieses Spiel ein Pauschallob. Vor einem bravourös agierenden Tormann glänzten die Schützlinge von Sepp Feiner durch vollen Einsatz und Spielverständnis und konnte so gegen eine vor allem spielerisch und technisch starken Gästemannschaft einen nicht erwarteten vollen Erfolg lan-
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