Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 23. November 1985 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 350 Personen gründlich ausgebildet. Der Großteil ist aktiv im Roten Kreuz tätig, aber auch die aus beruflichen oder per- sönlichen Gründen Ausgeschiedenen ha- ben zeitlebens einen großen Vorteil vom Besuch des Kurses und der abgelegten Prüfung. Sie stellen ein wichtiges Reser- voir von einsatzfähigen Helfern dar. Frei- lich ist die laufende Schulung in den Orts- stellen des Roten Kreuzes eine Vorausset- zung für den laufenden Einsatz, weil sich Änderungen ergeben und neue Möglich- keiten aufscheinen. Der 7. Sanitätshelferkurs war mit 40 Personen gut besucht. Es darf gleich fest- gestellt werden, daß alle Teilnehmer die schriftliche und praktische Prüfung be- standen haben, drei davon mit der höchst- möglichen und sehr viele mit fast der höchstmöglichen Punkteanzahl. Als Vor- tragende und Instruktoren waren im Ein- satz: Primar Dr. Rudolf Sporer, Primar Dr. Peter Lechiethner, Oberarzt Dr. Sieg- fried Nagl (alle Krankenhaus Kitzbühel), Amtsarzt Dr. Andreas Weithaler, die Fachärzte Dr. Werner Hengl und Dr. Gerhard Haas, die praktischen Ärzte Dr. Michael Seng und Dr. Peter Zoller, wei- ters Dr. Walter Phleps (Hubschrauberein- satz), Landesschulungsreferent Gerhard Lobenscheck aus Innsbruck, Karl Zorzi aus Seefeld, Raimund Rack aus Kufstein, von der Bezirksstelle Bezirks-Sozialrefe- rentin Renate Sieberer, Bezirks-Schu- lungsreferent Ernst Gamper, Hans Koidi und Volker Dag. Die Gendarmerie stellte mit Abteilungs-Inspektor Elmar Knerin- ger vom Bezirkskommando einen Grund- satzreferenten für die Darlegung zu Ein- satzfahrten. Der Landesschulungsreferent dankte nach der erfolgreich abgeschlossenen Prü- fung dem Bezirks-Schulungsreferenten Gamper und bei allen mitarbeitenden Vortragenden und Vorführenden sowie bei den Teilnehmern. Nun ist die laufende praktische Schulung durch die Referenten der Ortsstellen und durch die Bezirksstelle eine Aufgabe für die neuen Sanitätshel- fer. In den letzten Jahren sind insgesamt mehr als 350 Sanitätshelferinnen und Sa- nitätshelfer im Bezirk ausgebildet wor- den. Die meisten Schulungen fanden in der gemütlichen Atmosphäre des Gastho- fes »Schmiedboden« in Oberndorf statt. H. W. Bildband »Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum« erschienen Der Verlag Schnell & Steiner hat als er- stes österreichisches Museum das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in die Rei- he der »Großen Kunstführer« aufgenom- men. In einer repräsentativen Ausgabe von Gert Ammann mit 49 ganzseitigen Bildta- feln, davon 19 in Farbe, werden die be- deutendsten Werke der vor- und frühge- schichtlichen Sammlung und der kunstge- schichtlichen Sammlung von der Roma- nik bis zur Gegenwart vorgestellt und textlich erläutert. Eine Zeittafel zur 163jährigen Geschichte des Ferdinan- deums ist dem Bildteil vorangestellt. Das Tiroler Landesmuseum Ferdinan- leum - unter der neuen Direktion von Univ.-Doz. Gert Ammann - hat mit die- ser Broschüre einen weiteren Schritt ge- setzt, um die reichhaltigen Bestände des Ferdinandeums der Bevölkerung zugäng- lich zu machen. Der Band leitet das Bestre- ben ein, die Sammlungen durch Bestands- kataloge aufzubereiten. LPD Dr. Heinz Wieser Martin Entstraßer ein 75er Am 24. November 1985 vollendet der Autounternehmer Martin Entstraßer, Kitz- bühel, sein 75. Lebensjahr. Wir gratulie- ren! Martin Entstraßer wurde in St. Johann in Tirol geboren. Sein Vater war Zimmer- polier bei Zimmermeister Unterberger. Der Vater verkaufte 1918 seinen Besitz in St. Johann und erwarb die Liegenschaft »Eisenbad« in Kitzbühel mit Landwirt- schaft und Gasthaus mit Frächterei. Nach dem Tode des Vaters im Jahre 1932 führ- ten Mutter und Sohn den Betrieb weiter, jedoch das Gasthaus mußte verkauft wer- den. Martin Entstraßer. Im Jahre 1928 trat Martin Entstraßer in die Lehre bei Mechanikermeister Müller, der damals auch eine Omnibuslinie führ- te. 1929 absolvierte unser Jubilar in Inns- bruck die Fahrerprüfung und lenkte durch vier Jahre den Müller-Omnibus auf den Linien Kitzbühel - Jochberg und Kitzbü- hel - Reith. Im Jahre 1933 kehrte Martin in den elterlichen Betrieb zurück, der da- mals neben der Landwirtschaft mit sechs Pferden, aber auch mit einem Lastkraft- wagen und einem Traktor geführt wurde. 1951 erwarb Martin Entstraßer eine eige- ne Omnibuskonzession, und die Frächte- rei wurde mittels Lastkraftwagen weiter- geführt. Heute stehen in seinem Betrieb drei Omnibusse und zwei Mietwagen. 1975 starb seine Mutter Katharina Ent- straßer. Auf sportlicher Ebene betätigte sich un- ser Jubilar als Skirennfahrer und Motor- radrennfahrer und erwarb sich zahlreiche Preise. Als Motorradrennfahrer auf den Sandbahnen in München und in Mühl- dorf, zusammen mit seinen Kollegen Al- bert Neumayr und Sepp Sailer. Mit seiner AJS - 350 ccm gewann er in Innsbruck das Rundstreckenrennen. Im Winter 1933/ 34 errang er in Kitzbühel das Super-Sport- abzeichen in Gold und hielt damit den ganzen Winter über die Bestzeit. Mit Sigi Engl war er auch beim Kandaharrennen in St. Anton, schied aber nach einem Sturz beim Abfahrtslauf aus. Dazwischen nahm er an vielen Abfahrtsrennen im Ti- roler Unterland teil. Als Skilehrer in den Dreißiger Jahren wirkte er auch bei dem Film »Die Regi- mentstochter« mit und zwar als Motor- radfahrer bei einem Skikjöring in der Langau, im Schlepptau die Filmschau- spielerin Grit Haid bzw. Anny Ondra. Beim 1. Nordtiroler Trabrennverein Kitzbühel war Martin Entstraßer durch Jahrzehnte als Bahnrichter und Oberstar- ter tätig. Er fuhr aber auch selbst Pferde- rennen mit Noriker-Pferden der eigenen Zucht sowie mit Traberpferden aus den Ställen Toni Hölzl und Franz Waltl. Stolz ist unser Jubilar als Omnibusfah- rer. Über 50 Jahre übte er diesen schwieri- gen Beruf ohne Unfall aus - bis zum Jahre 1981. Damals war er mit den Schü- lern der Abschlußklasse der Kaufmänni- schen Berufsschule unterwegs nach Berchtesgaden. Auf der Strecke von Waid- ring nach Lofer wurde er von einem Last- kraftwagen überholt und geschnitten und durch den Gegenverkehr von der Straße abgedrängt. Nach wohldurchdachten Ma- növern, unter äußerster Konzentration und Anwendung der Fahrkunst, die er sich durch ein halbes Jahrhundert Praxis erworben hatte, brachte er den Omnibus vor dem Bett der Paß-Strub-Ache zum Stehen, wobei dieser jedoch umkippte. Ein Teil. der Schüler und der Lehrperso- nen wurde gottseidank nur leicht verletzt. Martin Entstraßer jedoch schwer. Er erlitt bei diesem unverschuldeten Unfall eine Gehirnerschütterung und einen Wirbel- säulenbruch. Diese Verletzungen brach- ten ihm sechs Wochen Aufenthalt im Be- zirkskrankenhaus St. Johann ein, und nachher mußte er noch sechs Wochen eine Kreuzstütze tragen. Die Verletzungen heilten aber durch die ärztliche Kunst schön aus. Die Lehrpersonen, die den Un- fall selbst miterlebten, versicherten unse- rem Jubilar bei einem Besuch im Kran- kenhaus in St. Johann voller Dankbar- keit: »Du hast uns mit Deiner Fahrkunst und Kaltblütigkeit das Leben gerettet!« vorteilhafter im Fachgeschäft
< Page 17 | Page 19 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen