Kitzbüheler Anzeiger

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Viele interessierte Zuhörer und auch Politiker (rechts die LA Land.nanr und Kantner mit BM Brettauer) beim Diskussionsabend im caft »Praxmair« in Kitzbü hei. Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7.Dezember 1985 Nein zum Plöckentunnel - Nein zum Transitverkehr Diskussionsbeiträge beim Start der Unterschriftenaktion im Cafe »Praxmair« in Kitzbühel Anläßlich der Präsentation einer Foto- dokumentation gegen den Bau des Plök- kentunnels im überfüllten Cafe »Prax- mair« - wir berichteten in unserer letzten Ausgabe darüber - berichtete Sepp Schroll als einer der Initiatoren, wie es zu dieser Aktion gegen den Bau des Plöcken- tunnels kam: »Wir wollten einfach nicht mehr hin- nehmen, daß wir von Politikern, die sich von uns wählen lassen und somit die Ver Einer der Initiatoren, Sepp Schroll, stellt die Fotodokumentation gegen den PiÖk- kentunnei vor. antwortung für uns und unseren Lebens- raum tragen, keine exakten Angaben und Aussagen mehr bekommen, die für uns und unsere Kinder von bedeutender Wichtigkeit sind. Von größter Wichtig- keit ist sicher das Verkehrsaufkommen auf unseren Straßen. Es sind bereits alle Orte auf der Bundesstraße zwischen Un- ken - Wörgl - Kufstein, bis zum Paß Thurn und darüber hinaus jetzt schon durch den Verkehr aufs Ärgste belastet. Sollte jetzt noch zusätzlich die Schleuse durch den Plöcken geöffnet werden, ist der Transitverkehr perfekt. Damit ist auch die Zerstörung unseres Lebensrau- mes gegeben.« Die Diskussion eröffnete Hofrat Dr. Paul Kirchmeyr als Obmann des Schutz- verbandes und bezeichnete diesen als kei- ne Bürgerinitiative, sondern als Schutz der heimischen Wirtschaft vor Schädigun- gen jeder Art. »Im Fall Plöckentunnel gibt es seit bald 15 Jahren ein hin und her, ein Beschwichtigen, Dementieren und Verschleiern. Heuer wurde durch die Er- klärung des Bautenministers endlich die Katze aus dem Sack gelassen. Seit der Er- Öffnung des Arlbergtunnels sind auf der B 312 zwischen Unken und Wörgl unhaltba- re Zustände, das sind die Folgen eines Tunnels. Der Plöckentunnel soll acht km lang werden und zweieinhalb Milliarden Schilling kosten. Osterreich braucht nur 400 Millionen zu bezahlen, dafür kommt die Zollstation nach Timau und alle Ein- nahmen bekommen die Italiener. Die Strecke nach Italien wäre um 120 km kür- zer als über denTauern oder Brenner. Der Höhenunterschied zwar um rund 1000 km größer, aber das macht den Lkw-Zügen nichts aus. Steigungen und auch eine Maut werden gerne angenommen, wenn die Strecke kürzer ist. Nach Fertigstellung des Tunnels würden mindestens 2500 Lkw durch unseren Bezirk in den oberitalieni- schen Wirtschaftsraum fahren. Man darf ein so wertvolles Fremdenverkehrsgebiet nicht einfach dem Verkehr opfern, um vielleicht eine einzige Kärntner Gemeinde zu sanieren. Man sollte die 400 Millionen für den Ausbau der innerösterreichischen Straßen verwenden. Es muß ein Unglück verhindert werden, das weit in die Zu- kunft reicht und daher für unsere Jugend schwere Folgen haben würde.« FPÖ-Clubsekretär Dir. Meinhard Feigl gab in Vertretung von LA Dr. Dillersber- ger eine eindeutige Stellungnahme gegen den Plöckentunnel ab: »Die FPÖ setzt im Tiroler Landtag jedes Jahr Aktivitäten und versucht auch der Öffentlichkeit klar- zumachen, daß dieser Tunnel für die Be- zirke Kufstein und Kitzbühel untragbar ist. Ich bin erschrocken über die Aussage des Bautenministers, dieses ist ein Signal für alle, gemeinsam gegen den Plöcken- tunnel zu sein. Kämpft gegen den Plök- kentunnel, wie wir im Oberinntal für den Tschirganttunnel gekämpft haben.« Jörg Meise nannte es ein ökologisches Massaker und ein Paradebeispiel für un- sere Demokratie: »Es werden Maßnah- men gesetzt, aber wir werden nicht ge- Der Obmann des Schützenverbandes, Hofrat Dr. Paul Kirchmeyr, eröffnete die Diskussion. fragt. Die Politiker haben uns enttäuscht, -man will uns für dumm verkaufen. Wir müssen ihnen zeigen, daß wir nicht nur blödes Stimmvieh sind, das vor den Wah- 1er. gestreichel: werden will. Wir erwarten nun nicht mehr Wor:e, sondern Taten.« Kommerzialrat Gerhard Resch: »Ein Thema, das den ganzen Bezirk betrifft und über jeder Par:eircitik stehen soll. Versuchen wir, eine gute Organisation aufzubauen die ein Interesse daran hat, daß unser Land nicht an den Abgasen in- Verkehr m Verkehr erstickt. Es gibt bei uns noch im- mer einen Landesrat, der jr. Osttirol für und bei uns gegen den Plöckentunnel Vizebürgermeister Michael Horn erläu- terte die politische Situation und die Kompetenzen in Österreich: »Wenn unser Landeshauptmann sagen würde, diese
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