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Das weiße Schloß Milnichau, aufgenommen heim A'oasalail 1984. P. b. b. Erscheirungsort 6370 kitzbühel Verlagspostamt 6300 Wörgl J(Jfzbübeler 44a 11.Zeiger Samstag, 2. März 1985 Preis S 4.— / Abonnement: Inland S 208.— / Ausland S 435.— 36. Jahrgang, Nr. 9 Sa., 2. Karl So., 3 Kunigunde Mo., 4. Kasiw.ir Di., 5. Gerda Mi., 6. Fridolin Do., 7. Reinhard Fr., 8. Johann v. G. .. Ehrenzeichen für Schloß Munichau Bürgermeister Brettauer Chronik eines 500 Jahre alten Edelsitzes nacherzählt von Sepp Ebelseder, Stern-Redakteur, Hamburg Die Tiroler Landesregierung hat dem Kitzbüheler Bürgermeister Hans Brettau- er das Ehrenzeichen des Landes Tirol ver- liehen. Wir gratulieren! Die Übergabe er- folgte am 20; Februar durch Landes- hauptmann Eduard Walinöfer zum Ab- schluß des Tirol-Gedenkjahres. Bürgermeister Brettauer war durch zwei Perioden, von 1970 bis 1982, Abge- ordneter zum Tiroler Landtag. Österreichisch Bundesforste: Alpine und nordische Skiwettkämpfe Freitag, 1. März 1985, 14 Uhr: Start in Aschau für die nordische Disziplin: Lang- lauf mit Schießen. Samstag, 2. Marz. 10 Uhr: Start zum Riesentorlauf auf der Gaisberg-FIS- Strecke. Siegerehrung: 19.30 Uhr im Mehr- zweckhaus Kir:hberg; anschließend »Grüner Abend«. Bundeshandelsakademie und Bundeshandeisschule Kitzbühel: Autorenlesung Herbert Rosendorfer Herr Rosendorfer wird im Rahmen der Ausstellung von Werner Meiler Geschich- ten aus Kitzbühel lesen. Der Autor ist uns vor allem durch das Buch »Eichkatzelried« bekannt. Der Na- me steht für Kitzbühel und Rosendorfer erzählt darin Erinnerungen an seine Ju- gendjahre in diesem Stadtl. In Kitzbühel handelt auch ein wesentli- cher Teil seiner Romane »Deutsche Suite« und die Erzählingen »Bilanz« und »Be- nediction des Dieax dans la solitude«. »Das weiße Schloß Münichau liegt rund vier Kilo- meter von Kiizbühel entfernt in einem überaus schö- nen, weiten Tal an der Straße vom Schwarzsee nach Reith. Im Norden die zerklüftete Zinnmauer des Wildei Kaisers, links die rauschende Rinthaler Ach nd rechts, alles überragend, das Kitzbüheler Horn. Das alte, malerische Schloß, fast fünfhundert Jahre lang Asitz berühmter Adelsgeschlechter, ge- hört teute meinen Eltern. Meine vier Geschwister und di sind her geboren worden. Das Schloß Mü- nichai ist heute meine Heimat, die ich über alles lie- be. .« (Au; einem Schulaufsatz von Teresa Harisch, 14, im Jahre 1983) Die wecliselvolle Geschichte des Schlos- ses Münichau und ihrer Besitzer beginnt im 5. Jahrhundert. Es ist die Welt vor 500 Jahren, die für uns heute kaum noch vorstellbar ist. Sie befand sich im Über- gang vom Mittelalter in die Neuzeit - schcpferisch, verwirrend und zerstöre- risch. Die Gotik wird von der Renaissance abgelöst, und der Humanismus, die Wie- derentdeckung der antiken Werte, breitet sich in Europa aus. Mit dem Humanismus gelangt auch die Astrologie nach Europa und paßt sich dem christlichen Glauben an. Der Gruß durch Hutabnehmen wird immer häufiger, doch Löffel und Gabel benutzen bis ins 16. Jahrhundert nur die Vornehmen. Das Volk ißt mit den Fin- gern. In Spanien wird die Herrschaft der Mauren gebrochen, dafür stürmen vom Osten her die Türken auf das christliche Abendland ein. Christoph Kolumbus, der 1492 Amerika entdecken wird, kommt 1451 zur Welt. Friedrich der III., Herzog von Steiermark und Kärnten, wird ein Jahr später zum Kaiser des »Heiligen Rö- mischen Reiches Deutscher Nation« ge- krönt. Er und sein Sohn Maximilian 1., der 1493 als »cer letzte Ritter« auf den deutschen Kaiserthron folgt, legen trotz Fortsetzung Seite 2
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