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»Seifert-Quartett Wien«. Günter Seifert, 1. Violine, Erich Schagerl, 2. Violine, Eduard Kudlak, Viola, und Gerhard Iberer, Vionello. 50 Jahre Finanzamt Kitzbühel Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. Jänner 1986 Das Kulturreferat der Stadt Kitzbühel weist die Musikfreunde nochmals auf das Konzert des »Seifert-Quartetts« hin. Zeit: Freitag, 3. Jänner, 20 Uhr; Ort: Festsaal der Handelskammer Kitzbühel. Nochmals das Programm: J. Haydn: Streichquartett G-Dur, Hob III: 58; W. A. Mozart: Streichquartett D-Dur, KV 575; A. Borodin: Streichquartett Nr. 2, D-Dur, Alexander Borodin (1834-87) gehört dem Kreise der sorgen. »Jungrus- sen< an - einer Gruppe von (damals) re- Das Finanzamtsgebäude, Hinterstadt 15. volutionären Komponisten, welche sich die Schaffung einer russischen National- musik zum Ziel gesetzt hatte. Als bedeu- tendster Komponist ging dann Modest Mussorgski hervor. Borodin ist immerhin mit der Oper »Fürst Igor« und einigen Orchesterwerken, z.B. den bekannten »Steppenskizzen«, lebendig geblieben. Auch seine Kammermusik ist, zumindest teils, beachtenswert. Karten S 120.—, Jugendkarten S 40.—. Verkauf im FVV (neben Kino), Tel. 21 55 oder 2272 und an der Abendkasse. Wir laden wieder herzlichst ein! Mit Wirkung vom 1. Mai 1935 wurde in Kitzbühel ein Finanzamt errichtet. Die bisherige Bezirkssteuerbehörde und das Steueramt sowie die Steueraufsichtsämter in Kitzbühel und in Hopfgarten wurden aufgelassen. Leiter der Bezirkssteuerbehörde 1926 war Oberfinanzrat Dr. Emmerich Sand- ner. Leiter des Steueramts und des gerichtli- chen Depositenamtes Steueramtsdirektor Josef Solleder. Leiter der Steueraufsicht Oberkommis- sär 1. Klasse Alfred Kunka. Finanzamtvorsteher in Kitzbühel ist seit 1. Jänner 1984 Dr. Kurt Weide, sein Vorgänger war Hofrat Hermann Gräßle. Das Finanzamt Kitzbühel ist im Jubi- läumsjahr 1985 in arger Raumnot. Der Wunsch von Finanzamtsvorsteher Dr. Kurt Weide und seiner Mitarbeiter ist da- her ein Neubau. Im vergangenen Jahr wurde ein solcher Neubau eifrig betrie- ben; der Gemeinderat unter Bürgermei- ster Hans Brettauer hat grundsätzlich den Beschluß gefaßt, für einen Neubau die entsprechende Widmung zu erteilen. Im Haupthaus, Hinterstadt 15, sind 60 Finanzbeamte tätig. In diesem Haus wer- den folgende Referate geführt: Vorstand, Veranlagung, Beihilfenstelle, Voll- streckung, Kraftfahrzeugsteuer und Post- einlauf. In der Filiale in der Hammerschmied- straße: Betriebsprüfung, Bewertungsstel- le, Verbrauchssteuerstelle und Steuerauf- sicht. 36 Bedienstete. Laut Auskunft von Finanzamtsvorste- her Dr. Weide erschwert die Raumnot die Tätigkeit der Beamten und Angestellten. Nach dem Steueraufkommen bzw. der vielseitigen Arbeitsbewältigung stünden dem Finanzamt Kitzbühel 130 Planstellen zu. Zur Chronik des Hauses Das Haus, dessen erSte Erwähnung auf das Jahr 1582 zurückgeht, diente bis 1821 als Berggericht. Es werden 1631 Bergrich- ter Carl Ruedl, 1645 Mathias Undterrai- ner, 1671 Sebastian Undterrainer und 1692 der Bergrichter und Waldmeister Georg Budina genannt. Im Kataster von 1686 wird das Berggericht auf 600 Gulden veranschlagt. 1808 war es Königlich Baye- risches Berggericht. 1821 K.K. Waltamt, 1834 Berg- und Hüttenamt, 1874 Forst Aerar, in der Folge Steueramt und Steuer- behörde. 1935 Finanzamt. Äußeres: Frei stehendes, viergeschossi- ges Giebelhaus mit fast quadratischem Grundriß und 4:4 Fensterachsen. Die Hauptfront springt im rechten Teil ein. An der Ostfront drei gekuppelte Fenster- achsen. Hier ist in der Mittelachse im Erdgeschoß noch ein quadratisches, stein- gerahmtes Fenster des 16. Jahrhunderts erhalten. In der Mitte der Westfront be- findet sich ein hohes, abgeschrägtes Rundbogenportal. Zustand um 1620: in der Grundanlage und Geschoßanzahl stimmt das Haus mit dem heutigen Zustand überein. Der Gie- bel war damals (1620, nach der Ansicht ('Stadtplan) von Andreas Faistenberger) noch in Holz erbaut. Die sechsachsige Hauptfront wies in der zweiten Achse von rechts einen dreigeschossigen, dreiseitigen Polygonalerker mit Zeltdach und ge- schoßtrennenden Gesimsen auf. Das Rundbogenportal befand sich ebenfalls in der Frontmitte. Die vierte Achse von links trug im zweiten Obergeschoß einen auf Konsolen ruhenden Breiterker. Die bei- den enger zusammengerückten linken Achsen springen vor. An der südlichen Seitenfront sind nur drei Fenster erkenn- bar. Die Rückfront wird auf der Ansicht vom Turm der Katharinenkirche teilweise verdeckt. Hier ist links des Turms eine Fensterachse eingezeichnet, rechts davon sind zwei enger aneinandergerückte Ach- sen erkennbar. Inneres: Im Erdgeschoß ist noch ein hallenartiger, geräumiger Flur erhalten, der ein Tonnengewölbe mit Stichkappen und Graten trägt. Der Baukern des Hau- ses stammt aus dem 16. Jahrhundert. (Aus: Stadtbuch Kitzbühel, Band III, Beitrag Dr. Johanna Felmayer »Die pro- fane Baugeschichte der Stadt Kitzbühel«. Kulturreferat der Stadt Kitzbühel: »Seifert-Quartett Wien« zu Gast in Kitzbühel
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