Kitzbüheler Anzeiger

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Pro Kitzbühel 1. Winterstadtfest in der Kitzbüheler Fußgäügerzone am 1. Februar 1986 Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. Jänner 1986 sxrrw\ Schneeloch Was den berühmten Schneereichtum der Kitzbüheler Alpen betrifft, so ist zu- nächst zu bedenken, daß sie mit 1500 bis 2000 mm recht niedergeschlagsreich sind, zumal sie unweit der sattsam bekannten Salzburger Schnürlregenzone liegen. Es fällt deshalb an sich viel Schnee. Zudem begünstigen die vergletscherten Tauern und die Barre der Steinberge, die für das Klima die gleiche Rolle spielen wie die Formung des Landschaftbildes, die Ent- stehung eines sogenannten Kaltluftsees. Ein ordentliches Quantum von Osten her- ei reichenden hohen Luftdrucks, der lan- ge Schönwetterperioden zur Folge hat, und vorherrschende Luftruhe werden als weitere günstige Faktoren für die An- sammlung und lange Dauer der schnee- konservierenden Kaltluftsees herangezo- gen. Die Boden- und Umgebungsformen sind ferner dem Föhn nicht günstig. Und im Luv der Steinberge hat der Winter gro- ßen Anteil am Gesamtniederschlag. Kurzum: Eine schöne Reihe von natür- lichen und klimatischen Faktoren bringen zuwege, daß Kitzbühel ein Schneeloch ist. In einem Artikel zur »Skigeographie von Osterreich« vor 50 Jahren hat W. Strzy- gowski eine amtliche Schneedeckenliste der österreichischen Wintersportplätze veröffentlicht. Darin figuriert Kitzbühel mit 121 Schneetagen. Diese Ziffer wird in- teressant, wenn man erwähnt, daß sie in den 47 Beobachtungsstellen umfassenden Liste für den nur 737 m hohen Ort den höchsten Wert darstellt. Acht höhere Orte verzeichnen weniger Schneetage. Eine nach 344 Schneepegelstationen errechnete Formel ergäbe für Kitzbühel die Norm von 97 Schneetagen. Die höhere Ziffer be- legt somit, daß besondere Verhältnisse am Werke sind. Die Schneelagen von Joch- bergwald (136) und Paß Thurn (153) lie- gen noch höher, für den Hahnenkamm könnte man 200 Tage annehmen. Vorstehende Angaben stammen aus der Festschrift «50 Jahre Kitzbüheler Skic- lub« im Jahre 1955 und sind aus der Feder des bekannten Alpinschriftstellers Carl J. Luther, allerdings noch aus einer Zeit, da der Durchschnittsbürger ohne »Fernseh- bildung« Wetterkarten sowie »Hoch« und »Tief« nur aus dem Barometer und den Angaben von schmerzgeplagten Mit- bürgern entnahm. Rasche Reaktion Leider waren bis kurz nach Weihnach- ten die Schneeverhältnisse nicht so, wie man sie in einem »Schneeloch« erwarten kann. Die Bergbahn AG Kitzbühel rea- gierte darauf mit stark verbilligten Tages- karten, die sogar den Besuch des Hallen- bades im Kurhaus Aquarena einschlos- sen. Das brachte zwar ein beträchtliches Einnahmeminus, weil die Gäste die Gele- genheit wahrnahmen, aber langfristig si- cher einen Gewinn für den gesamten Ski- raum, weil die Werbewirkung enorm war. Mit Samstag, 28. Dezember, konnte nach Schneefällen die Aktion abgeschlossen werden. Bichlaim Ein verlängertes Wochenende wird viel Andrang bei den Bahnen und Liften brin- gen. Einheimische werden am besten auf die Bichlalm ausweichen. Bei Schönwetter muß man hier mit vielen Sonnengästen rechnen, dann wäre der Weg zur kleinen Skisafari ab Jochberg zu empfehlen. Wer noch nicht viel Ski gefahren ist, hat mit dem Gebiet Wagstätt-Talsen auch schon genug. Die Fußgängerzone in der Kitzbüheler Vorderstadt nach dem ersten Schnee. Kitzbüheler Horn mit verschneiter Umge- bung. Aufgenommen von der Reinachen. Im Rahmen des vom 31. Jänner bis 2. Februar in Kitzbühel österreichweit erst- mals stattfindenden »Internationalen Winter-Pferdepolo-Turniers« wird am Samstag, den 1. Februar, anschließend an den Vergleichskampf München - St. Moritz - Kitzbühel um den »Preis der Stadt Kitzbühel« ab 16 Uhr in der Fuß- gängerzone auch das 1. Winterstadtfest durchgeführt. Ein Unterfangen, das ange- sichts des vielversprechenden Turniers, der zu diesem Zeitpunkt in Kitzbühel wei- lenden Gäste und des diese Großveran- staltung »live« übertragenden ORF's, zu- mindest einen Versuch wert ist. Sollte die- ser Versuch zu einem Erfolg werden, was kitzbühelerseits in der etwas ruhigeren Zeit nach dem Hahnenkammrennen nur zu wünschen wäre, könnte künftig nicht nur das Turnier als solches sondern auch alles Drumherum zu einem festen Be- standteil des Kitzbüheler Winterpro- gramms werden. Ein solcher Erfolg wird jedoch um so größer sein, je mehr Kitzbü- heler sich dafür begeistern und sich in den Dienst dieser Sache stellen lassen. Es sind daher alle Vereine, die Sport- und Mode- branche, die Marktfahrer und alle, die für das leibliche Wohl etwas zu bieten haben, wie überhaupt jeder, der eine originelle Idee hat, eingeladen, an der nächsten Be- sprechung am Dienstag, den 7. Jänner, um 18 Uhr im »PlanerstüberL« (1. Stock) mitzumachen. Die bereits vorhandenen Ideen in Kombination mit dem Begriff »Schnee« sind bereits so reichhaltig, daß sie in Verbindung mit der einzigartigen Freilichtkulisse der Kitzbüheler Innen- stadt nicht nur zu einem faszinierenden Ereignis sondern auch zu einem noch nicht absehbaren Werbeeffekt für »unser Kitzbühel« werden könnten. Otto Wendling
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