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Samstag, 21. Juni 1986 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Wie ich mich freue Ihr freundlicher Partner, wenn's um's Holz geht! von Friedhelm Capellari Wie ich mich freue, daß Erörterungen im Stillen und persönliche Briefe auch noch Wirkung zeigen. Landeshauptmann Eduard Walinöfer ist jetzt mit Dr. Has- lauer und den übrigen Landeshauptmän- nern wegen der Kernkraft nachdenklich Kitzbüheler Anzeiger, 4. November 1978: Warum NEIN zum Kernreaktor Zwentendorf, weil... - Strahlengeschädigte Mütter nur Kinder gebären, welche Contergan- geschädigten und Krebskranken gleichen, - ein gleichzeitig mit den ägyptischen Pyramiden gebauter Kernreaktor vom Typ Zwentendorf (derzeitiger Stand der Technik) auch in 5000 Jahren noch strahlungsaktiv ist, - 30 Jahre maximale Nutzungsdauer nicht 18.000 Jahre Folgekosten rechtfertigen, - Osterreich seine Wasserkräfte ersi zu 40¼ ausgebaut hat (die Schweiz zu 90¼), - der Ausbau unserer Wasserkräfte mehr Arbeitsplätze schafft und wir alles, von den Bauarbeiten über die Maschinenselljst machen können, Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! In der Beilage habe ich einen von mir verfaßten Aufruf zur Zwentendorf-Ab- stirimung aus dem Jahre 1978 kopiert. Heute gilt es wohl, über den Weiterbe- stand des Lebens auf diesem Planeten Er - de ernstlich nachzudenken. Die kriegeri- sche und die friedliche Nutzung der Kern- kraft ist wohl eine technische Sackgasse unter dem Aspekt des Goethischen Zau- berlehrlings. »Doch die Geister, die Sie riefen, werden Sie nicht los.« Aller Glaube, menschliche Unzukömm- lichkeit wäre durch technische Kontrolle auszuschließen, kann nur von Illusion:- steu geteilt werden. und deutlich ablehnend in seiner Haltung. Die Nachrichten der letzten Tage stimmen mich fröhlich und ich glaube, ein wenig zu dieser Meinungsbildung beigetragen zu haben, weshalb ich dies im nachhinein auch veröffentlichen möchte. - wir Uranbrennsiäbe kaufen müs- sen, aber das Wasser von selbst fließt, - die in den USA vorgeschriebenen Sicherheitsabstände den Bau von Kernreaktoren in Mitteleuropa überhaupt nicht zulassen würde, - nach der Inbetriebnahme von Zwentendorf alle moralischen Ar- gumente gegen Marienberg (in Bay- ern projektierter Kernreaktor) we- nig Kraft haben, - unser Bezirk dann für alle Zeit als strahlungsgefährdetes Gebiet ge- stempelt wäre (Fremdenverkehr), - es auf Sicht gesehen für unsere Volkswirtschaft billiger ist, diesen Reaktor nicht einzuschalten, - wir nicht nur an uns, sondern auch an unsere Nachkommen zu denken haben. Deshalb NEIN zu Zwentendorf Aktionsgemeinschaft gegen Kernreaktoren, Kitzbühel Nun zum eigentlichen Anliegen. Zuerst Ordnung im eigenen Haus, dann mit dem Nachbarn auf Gleich kommen und dann erst darüber hinaus, scheint mir der gang- bare Weg. Im eigenen Haus gibt es derzeit nicht viel zu sagen, aber beim Nachbarn sind schon die Probleme. Als eine der Leitfigu- ren der ARGE-Alp möchte ich Sie ersu- chen, die Probleme der Kernenergie doch eingehend zur Sprache zu bringen und mit Herrn Landeshauptmann Haslauer soli- darisch zu wirken. Die Plutoiumfabrik, wie der französi- sche Ausdruck für Wiederaufbereitungs- anlage präzise heißt, in Wackersdorf scheint mir doch ein ernstes Problem für Blockwandschalung aus 24 mm A-Sortierung S 94.— ((ncl. MWSt. 112.80) unsere kommenden Generationen zi sein. Die Produktion von Substanzen wie Plu- tonium, das in der Natur gar nicht vor- kommt und 150.000 Mal giftiger als Zyankali ist, scheint mir grundsätzlich schon nicht richtig. Die Anhäufung von unguten Substan- zen und Abfällen, von denen sich heute niemand auf der Welt auch nur Vorstel- lungen machen kann, wie diese beseitigt werden können, ist allein schon verant- wortungslos. Für den Laien schon besorgniserregend ist, daß ein 200 m hoher Schornstein ge- baut werden muß, da der Dauerausstoß von Tritium, Krypton 85, Strontium und Cäsium ein vielfaches eines normalen Kernkraftwerkes ausmacht. Daß ein 200 Meter hoher Schornstein dieses Problem löst, ist für den denkenden Menschen schon fast eine Verhöhnung. Ich' möchte wissen, wer in diesem Werk arbeiten wür - de, wenn dieser Schornstein nur 1 m hoch wäre. Als weiser Mann, dem wohl alles Menschliche in seiner Größe und Kleinheit nicht verborgen geblieben ist - der sich einem Höheren verpflichtet fühlt -‚ da- mit auch allem Leben auf unserer Welt, bitte ich Sie um Folgendes: Sprechen Sie mit Leuten aus Ihrer Ver - fügbarkeit - nach Möglichkeit mit vielen jungen Leuten - über dieses Problem. Es ist wichtiger als viele andere Dinge und wirken Sie gegen diese einseitige Idee, welche unser aller Bestand in noch nie ge- kannter Dimension bedroht. Mit großer Hochachtung Ihr Friedhelm Capellari Sehr geehrter Herr Capellari! Ich bestätige den Erhalt Ihres Schrei- bens vom 12. Mai 1986 und möchte Ihnen auf diesem Weg mitteilen, daß wir von Seiten des Landes sehr bemüht sein wer- Geld aktuell Wichtiger Hinweis: ab 1. 7. 1986 ZINSSATZSENKUNG in ganz Osterreich! SICHERN SIE SICH JETZT NOCH FÜR DIE GESAMTE LAUFZEIT EINEN ATTRAKTIVEN ZINSSATZ! Wir empfehlen: Sparkassenbriefe, Sparkassenobligationen, Kassenoblicationen. Schon jetzt zinsertragssteuertrei: SPARKASSENBRIEFE. Sprechen Sie rrit uns - wir beraten Sie gerne! Sparkasse der Stadt Kitzbühel Zentrale Bahnhofstr, 6, 6370 Kitzbuhel (mit Parkmbglichke:t) und: Vorderstadt 14, 6370 Kitzbühel Telefon: 05356/47 21-0 FS 05-18412 Weitere Geschäftsstellen in 5 St. Johann, Kechberg, Reberbrunn, Westendorf, Hopfgarten und Kössen. 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