Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. Juni 1986 Kitzbüheler SMnder1iPd Von »wilden Fraulein« Nachdem sich das Auge an den herrli- chen, farbenreichen Bildern des Panora- masam Kitzbüheler Horn ergötzt hat, ru- hen wir auf dem Bänklein vor der Kapelle ein wenig aus und erzählen uns. So mag es vor Jahrzehnten gewesen sein. Heute gibt es am Gipfel des Kitzbüheler Horns keine Kapelle mehr, das Ersatzgebäude ist der mächtige Fernsehturm. Die Kapelle »Ma- ria Heimsuchung« (Fest 2. Juli) steht seit bald 20 Jahren etwas tiefer, ist aber nach wie vor das Ziel der Besucher der Berg- messe, die um das Patroziniumsfest ge- halten wird. Die Bergmesse ist heuer schon zu Peter und Paul (29. Juni), wie immer um 11 Uhr. Wer bis zu diesem Zeitpunkt auf- fährt, erhält die höchstmögliche Begünsti- gung im Sommertarif. Die Talfahrt ist - wie üblich - kostenlos. Die »wilden Fräulein« Am westlichen Fuß des Horns finden wir eine vom dichten Laubgebüsch ver- deckte Felsenhöhle. Diese war einst von Urwald umgeben. Riesige Ahorne und Ul- men standen hier dicht aneinander ge- drängt, aber die Kulturaxt hat den herrli- chen Waldbestand mehr als wünschens- wert gelichtet. Immerhin ist aber die er- wähnte Grotte im Sommer in ein idylli- sches Halbdunkel gehüllt und wilde Efeu- kränze zieren die umliegenden Felsen. Vor langer Zeit haben hier während des Sommers die »wilden Fräulein« gehaust. Sie erfüllten den Hain mit magischem Zauber. Beim Tagesgrauen sowie zur Abenddämmerung erklangen ihre wun- derbaren Gesänge, gewürzt mit dem Balz der Nachtigallen. Die Bäuerinnen der Umgebung hatten eine große Ehrfurcht vor diesen Wesen und brachten ihnen ganze Körbe voll Butter, Honig und Eier. Auch um Mitternacht vermolkene Milch wurde von ihnen verehrt. Selbstverständ- lich verschmähten die Feen auch irdische Genüsse nicht, und sie erwiesen sich sogar dankbar. Oft raunten sie den Bäuerinnen, ihre liebesdurstigen Töchter betreffend, ein prophetisches Wort ins Ohr. Aber auch über die künftige Wirtschaft der Söhne wurden die Mütter eingehend un- terrichtet. Als um die Mitte des vorvorigen Jahr- hunderts in der weiten Welt sich ein Um- schwung der alten Sitten und Einfalt be- merkbar machte und in verschiedenen Ländern kritische Philosophen auftauch- ten, war es auch mit den Dämmerungsak- korden unserer Feen aus. Heute erblickt der Wanderer am steilen Felsen die öde Grotte, die er erklettern könnte, um eini- ge Fledermäuse zu verscheuchen. So ha- ben sich die Zeiten geändert. Über das Ende der Feenzeit am Horn gibt es - trotz der aufgetauchten kriti- schen Philosophen - nur Vermutungen. Einige behaupten, sie hätten sich in ein ruhiges Gebiet zurückgezogen, wo sie von unverbildeten Menschen weiter unter- stützt würden, andere wieder glauben, die Feen hätten sich - aufgestachelt durch die neuen Lehren - völlig dem Weltleben hingegeben, wären unerkannt in die be- nachbarten Täler gekommen und seien Bäuerinnen, Wirtinnen und sogar städti- sche Damen geworden. Ihre Anmut finde man ab und zu noch in Mädchen aus die- ser Gegend. Schlüssige Beweise wird man vermutlich weder für die eine noch die an- dere Theorie finden. So bleibt auch un- klar, welche Häuser durch das Auftau- Fortsetzung von Seite 1 Grußworte von Landesrat Kommerzialrat Christian Huber Ich freue mich, daß die Sektion Gewerbe unseres Bezirkes wiederum nach einigen Jahren eine Leistungsschau des heimi- schen Handwerkes veranstaltet, die einen Einblick in die vielseitigen Tätigkeiten ge- ben soll. Wenn auch die immer weitere Bereiche des Wirtschaftslebens beherr- schende Massenproduktion einen starken Rückgang in der Zahl der handwerklichen Betriebe bewirkt hat, so können wir fest- stellen, daß der Bezirk Kitzbühel von die- ser Entwicklung noch weitgehend ver- schont geblieben ist. Aber auch in ganz Tirol sind heute noch mehr als 90 Prozent der Wirtschaftsbereiche den Klein- und Mittelbetrieben zuzuzählen, denen somit ein sehr hoher Stellenwert im Rahmen un- serer Wirtschafts- und Gesellschaftsstruk- tur zukommt. Nicht zuletzt deshalb, weil diese Betriebe durch ihre bekannt hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ei- nen wichtigen Faktor in den Bemühungen um Strukturverbesserung und Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit darstellen, räu- Landesrat Christian Huber. chen von Feen besonders ausgezeichnet wurden bzw. wie lange dort das Glück an- hielt. Die vorstehende Geschichte wurde noch zu Kaisers Zeiten aufgezeichnet, und das ist auch schon lange her. Kitzbüheler Hornbahnen Die Kitzbüheler Hornbahnen verkehren wie folgt: I. Teilstrecke, Bergfahrt ab Tal- station um 8,15 Uhr, von 9-17 Uhr stündlich. Talfahrt ab Mittelstation um 8.15 Uhr und von 9.30-17.30 Uhr stünd- lich. II. und III. Teilstrecke: Berg- und Talfahrt um 8.35 Uhr und von 9.20 bis 17.20 Uhr stündlich, Bedarfsfahrten auf allen Teilstrecken, bei Andrang ununter- brochener Verkehr. men wir in unserer Landespolitik gerade unserer mittelständischen Wirtschaft ei- nen hohen Stellenwert ein. Überdies darf ich darauf hinweisen, daß das Land Tirol auch den Großteil der wirtschaftsfördern- den Maßnahmen auf die mittelständische Wirtschaft abgestimmt hat. So umfaßt das Förderungsinstrumentarium des Lan- des Darlehen, Zinsenzuschüsse, Beihilfen, Haftungen und Beratungen. Als besonders wirkungsvolle und lang- jährig bewährte Förderungseinrichtung hat sich der Kleingewerbeförderungs- fonds erwiesen, in dessen Rahmen seit sei- nem Bestehen bereits rund 8000 Darlehen gewährt werden konnten. Deshalb behaupte ich immer wieder, daß die Stärkung der klein- und mittelbe- trieblichen Struktur ein zentrales Thema ist und bleiben muß, um gerade auch die in diesem Wirtschaftsbereich so dringend nötigen Arbeitsplätze zu erhalten. Daß bei uns die Jugendarbeitslosigkeit geringer ist hängt damit zusammen, daß gerade im Gewerbe nicht nur viele Lehr- linge ausgebildet werden, sondern auch der weitere Verbleib im Betrieb möglich ist. So freue ich mich, daß wir im Bezirk Kitzbühel gut funktionierende Gewerbe- betriebe haben, was in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit ist. Deshalb übermittle ich als Wirtschafts- referent der Tiroler Landesregierung und als Bezirksstellenobmann der Handels- kammer den Organisatoren dieser Lei- stungsschau meinen aufrichtigen Dank und begrüße alle Teilnehmer aus Stadt und Land herzlich. Ich wünsche den Veranstaltern für die- se Ausstellung einen guten Verlauf und den Gewerbetreibenden unseres Bezirkes auch in Zukunft viel persönlichen und be- trieblichen Erfolg. Präsident der Tiroler Handelskammer LAbg. Komm.-Rat Dr. Carl Reissigl Wir sind stolz auf unser Gewerbe Die Bezirksstelle der Handelskammer in Kitzbühel gehört zu den Pionieren der inzwischen sehr verbreiteten und erfolg- reichen regionalen Wirtschaftsausstel-
< Page 1 | Page 3 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen