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Samstag, 5. Juli 1986 Kitzbiiheler Anzeiger Seite 11 1855 verehelichte sich Josef Pirchl mit der Bichinbauerntochter Maria 1-lechen- berger. Mit einem Drittel Mitbesitz über- nahm er auch die Bauernschaft dieses an- sehnlichen Besitzes bis 1867. Vier Kinder schenkte ihm seine zweite Gattin, doch die zwei jüngsten entriß ihnen der Tod schon in den nächsten Jahren. 1856 erfolgte seine Wahl zum Ober- schtltzenmeister, und diese Stelle beklei- dete er durch 20 Jahre. Ein Dekret des Landesoberschützenmeisters bekundet auch in diesem Falle sein verdienstvolles Wirken. Im Jahre 1858 erfolgte unter Bürgermeister Josef Hechenberger seine Wahl in den Bürgerausschuß. Als 1859 der Ruf zum Schutz der Grenzen im Süden des Landes erging, da wählte die Kitzbüheler Schützenkompanie Josef Pirchl zum Hauptmann. Für seine patrio- tische Tätigkeit verlieh ihm Kaiser Franz Josef das Goldene Verdienstkreuz. Auf Freude und Genugtuung folgten Leid und Trübsal. Seine zweite Gattin Maria wurde im Wochenbett vom Typhus befallen und verschied nach schwerem N ii 1 lIt 1 Das Pirchihaus war bis 1949 im Besitz der Tochter Philomena. In diesem Jahr ver- erbte Philomena das Haus an ihre Cousine Johanna Senn geborene Horn gacher. Am 9. November 1969 starb Johanna Senn, wodurch der Besitz an ihre Töchter Greti und Trude überging. Das Haus »Pirchl« ist somit heute noch im Familienbesitz. Leiden. Im Herbst 1864 hatte er den Tod seines geliebten und verehrten, 84 Jahre alten, Vaters zu beklagen. Im selben Jahr erfolgte seine Wahl zum Bürgermeister. Am 24. September 1867 schloß er seine dritte Ehe, und zwar mit Johanna Horn- gacher. 1868 starb seine Mutter. - In die- se Zeit fällt auch die Gründung des Turn- vereins (1869). Den ehrenvollen Posten eines Bürger- meisters bekleidete Josef Pirchl von 1864 bis 1872. Mit dem ganzen Einsatz seiner Erfahrungen, seiner Person und seinen persönlichen Verbindungen versieht er diese Stelle zum Wohle der Stadt und sei- ner Bewohner. Auf dem Gebiete des Feu- erlöschwesens arbeitete er mit so unge- wöhnlicher Sach- und Fachkenntnis, daß diese Tätigkeit allein genügt hätte, ihm ei- nen dauernden Platz in der Geschichte unserer Stadt zu sichern. Eine Unsumme von Arbeit harrte seiner beim Bau der Giselabahn. Nach dem er- sten Projekt, dessen Trasse von St. Jo- hann über Going und Ellmau nach Wörgl führen sollte, wäre Kitzbühel weitab vom Schuß gewesen. Mit unglaublicher Ener- gie und Zähigkeit griff er in dieser für Kitzbühel so lebenswichtigen Angelegen- heit ein. Gar geschäftiges Leben entwik- kelte sich nun in dem Uhrmacherladen Pirchls. Hohe und höchstgestellte Perso- nen gingen hier aus und ein. Die Herren Dr. Eduard Hammer, Dr. Franz Keil und Feldzeugmeister Franz Freiherr von Kuhn und Kuhnenfeld stellten mit Josef Pirchl den Generalstab dar. Josef Pirchl gelang es, eine Deputation nach Wien zusammenzustellen, um die Ministerien zu einer Trassenänderung zu bewegen. Dieser Deputation gehörten an: Josef Pirchl als Führer, der Glashüttenbe- sitzer von Hörbrunn Friedrich, Hopfgar- ten, der Tiefenbrunnerbräu Johann Ruch, Kitzbühel, und der Reitherwirt Egid Jöchl. In Wien rückte Pirchl mit sei- nem Lieblingsprojekt, der berühmten »Schlinge« um die Stadt, heraus, und man war ihm zu Willen. Anläßlich der Eröffnungsfahrt im Jah- re 1875 war es Pirchl vorbehalten, den k .k. Ministerpräsidenten Fürst Adolf Auersperg im Namen der Stadt zu begrü- ßen. Die Schulaufseherstelle versah Pirchl durch 27 Jahre; 30 Jahre gehörte er dem Gemeinderat an und gleichfalls 30 Jahre fungierte er als Unter- und Oberschützen- meister. Am 13. September 1896 wurde seine 50jährige Zugehörigkeit zur Feuer- wehr gefeiert, denn als faktisches Grün- dungsjahr wurde das Jahr 1846 angese- hen, als Pirchl beim Aschbachbrand mit seinen »Freiwilligen« die Löscharbeit ver- sah. 70 Jahre versah Josef Pirchl Dienst im Kirchenchor. Er war Ehrenmitglied der Feuerwehren von Kitzbühel, St. Johann, Westendorf und Kössen, Ehrenvorstand des Feuerwehr-Bezirksverbandes »Kitz- bühel-Hopfgarten«, Ehrenmitglied der Veteranenvereine von Kitzbühel, Kösseri, Waidring, Fieberbrunn, Saalfelden und Reichenhall. Am 27. Juni 1906 schloß der gefeierte Mann seine gütigen Augen. Wiederum eil- te aus nah und fern eine große Zahl seiner Freunde und Verehrer herbei, um dem be- deutenden Mann das letzte Geleit zu ge- ben. Squash-Club Raika Kitzbühel: Wir suchen Nachwuchs! Der Kitzbüheler Squash-Club Raika sucht auch heuer wieder Kinder und Ju- gendliche von ca. 8-18 Jahren, die sich für den Squash-Sport interessieren. Diese Aktion erfolgt im Rahmen der Dunlop- Ferien-Spiele. Für alle, die mit diesem tol- len Sport beginnen wollen, bieten wir fol- gendes: Gratis Leihschläger und Bali; Einmal pro Woche spezielles Kinder- training (den Termin erfahrt Ihr in der Squash-Halle); Turniere nach Altersklassen; Abschlußturnier in Wien; Weitere Unterstützung durch den Club in Zukunft; Die Kosten: S 30.— pro Kind und Tag (wöchentliches Training kostenlos!). Nun bleibt noch zu sagen, was Ihr tun sollt. Es genügen Begeisterung und etwas Zeit, sich diesem herrlichen Sport zu wid- men. Nicht zu vergessen sind bitte saubere Turnschuhe! Die Squash-Halle befindet sich in am Maurachfeld (hinter der Hahnenkamm- bahn) und ist täglich ab 10 Uhr geöffnet. Tel. 05356/2055. PS.: Obwohl diese Nachwuchssuche ei- gentlich eine Ferienaktion sein sollte, hat sich der Squash-Club Kitzbühel Raika da- zu entschlossen, die Aktion auf jeden Fall bis Ende des Jahres zu verlängern. Also, darum erst recht! Sprechtag der Sozialberatung für Drogen- und Alkoholgefährdete Der Sprechtag der Sozialberatung für Drogen- und Alkoholgefährdete findet am Dienstag von 15-17 Uhr im Bera- tungszentrum in Kitzbühel, Im Gries 31, statt. Telefon 05356/2440, oder Inns- bruck 05222/36151. Die Beratung ist anonym und kosten- los. Jahrmttrkthauptversammlung Die Jahrmarkthauptversammlung der Stadtmusik Kitzbühel findet am Montag, 7. Juli 1986, im »Planerstüberl« statt. Be- ginn 19 Uhr. Zur Teilnahme werden alle Vereine, Gruppen, Private etc., die beim Jahr - markt mitwirken, eingeladen.
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