Kitzbüheler Anzeiger

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Der »Hörla-Hof« mit dem nun um vier Meter niedrigeren und trocken gelegten Gelände (links). Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. August 1986 Die neu errichtete Straße. Auf die neue Zufahrtss:raße angespro- hen, erklärt Herr Schwemberger: »Die- ser Weg wurde nur als Bauweg anelegt, da ich während der Bauzeit Probleme mit der Zufahrt hatte und der alte Weg wegen der Gelär.deverschiebungen oft wochen- lang geschlossen war. Der im Wald neu aufgeschüttete Weg kommt wieder weg und der restliche Teil bleibt als Verbin- dung vom Hof zu ‚Klein-Hörla'. Dieses zusammen.efallene Aus trahäusl wurde abgetragen und wird ganz gleich wieder aufgebaut.« Auf den Club »Mdi:errane« ange- sprochen, erklärte Schwemberger, diesen nur vom Hörensagen zu kennen und nie damit einen Kontakt gehabt zu haben. »Ich bin froh, wenn ich hier von allem meine Ruhe habe und habe überhaupt kein Interesse daran, Zimmer zu ermie- ten oder sDnst etwas.« Auch Bürgermeister Hans Brettauer be- zeichnete alle diese Gerüchte als einen aufgelegten Blödsinn: »Diese Gelände- korrekturen wurden i--r- Einvernehmen und mit Genehmigung der Umweltschutz- behörde gemacht. Herr Schwemberger will lediglich einen Musterhof machen und nichts anderes. Einer Sonderwid- mung in Fremdenverkehrsfläche würde der Gemeinderat da draußen nie zustim- men. « Die Beziehung des Herrn Schwember- ger zu Kitzbühel reicht schDn in seine Kin- derzea zurück: »Wir waren als Kinder schon oft hier und haben auf dem Hof ge- spielt. Heute gefällt es mir hier deshalb so gut, da ich nicht weit, aber doch weit ge- nug, vom Werk weg bin, um meine Ruhe zu haben.« Seine Liebe zur Landwirt- schaft hat er eigentlich durch einen Freund wiederentdeckt und will daher den ganzen Hof so gut wie mglich sanieren. Der zeitweise in der Schweiz lebende und sich auch sonst viel im Ausland befindli- che Ind.ist:elle erklär-e abschließend: »Wenn man lange nicht mehr in Tirol zu Hause war, wird einem kiel bewußter, wie schön es eigentlich hier ist und wie gerne man, auch wenn man woanders lebt, da wieder etwas haben möchte.« [MEZ 0 : :: Z a Was tut sich auf dem »Hörla-Hof« in Kitzbühel? Geländekorrekturen, Verkabelungen und Straßenbau führten zu Gerüchten über die Errichtung eines Feriendorfes und eines Hubschrauber-Landeplatzes Was tut sich eigentlich auf dem »Hörla-Hof«? Diese Frage stellen sich seit rund einem Jahr nicht nur die Anrainer und Umweltschützer, sondern auch viele Kitzbüheler, die von den verschiedenen Aktivitäten auf diesem Hof gehört haben. Was geschah dort nun wirk- lich? Geländekorrekturen, Verkabelungen und Straßenbauten wurden durchgeführt. Die Gerüchte wollen daher nicht verstummen, daß auf diesem neu hergerichteten Gelände der Ferienclub »Mditerran&« eine Freizeitanlage errichten will. Was ist wahr an diesem Ge- rücht und warum kam es zu den erwähnten Veränderungen? Der am Beginn des »Bichlach« gelegene »Hörla-Hof« wurde im Jahre 1953 von Frau Lotte Swarovski gekauft. Nach ih- rem Tod im Juni vergangenen Jahres hat ihr Neffe Christian Schwemberger, ge- schäftsführender Gesellschafter der Fir- ma Swarovski, den Hof geerbt. Nun wurden im vergangenen Jahr großflächige Geländekorrekturen durch- geführt. Eine über den Hof führende Stromleitung wurde verkabelt und ein neuer Zufahrtsweg angelegt. Alle diese Aktivitäten führten zu dem Gerücht, es würden dort ein Feriendorf des Freizeit- clubs »Mditerrane« und ein Hub- schrauber-Landeplatz entstehen. Wir besuchten Herrn Schwemberger, der uns dazu folgende Stellungnahme abgab: »Als ich im vergangenen Jahr den Hof von meiner Tante geerbt hatte, habe ich mir vorgenommen, diesen ein wenig her- zurichten. Sie hatte in den letzten Jahren nicht mehr viel gemacht und es war höch- ste Zeit, etwas zu tun. Und zwar nicht nur bei den Gebäuden, sondern auch die Landwirtschaft sollte wieder saniert und aktiviert werden. Wenn es z.B. regnete, stand da ganz heroben überall das Was- ser, da es unterhalb lehmig ist. Es gab im- mer mehr Stellen, die man mit dem Trak- tor nicht mehr bearbeiten konnte, sodaß die Landwirtschaft immer kleiner wurde. Ich habe dann beschlossen, alles trocken zu legen, habe unten zahlreiche Drama- gen legen und heroben den Grat um vier Meter abtragen lassen. Das ganze Mate- rial wurde hinuntergeschoben und das Gelände dadurch soweit ausgeglichen, daß nun der ganze Hof mit den Maschi- nen bearbeitet werden kann. Und das war der auslösende Moment für alle Spekula- tionen, da jeder beim Anblick der gewalti- gen Erdmassen erschrocken ist.« Daß er bei dieser Gelegenheit auch die über das Gelände führende Stromleitung auf eigene Kosten verkabeln ließ, führte zu dem Gerücht wegen dem Hubschrau- ber-Landeplatz. Dazu Herr Schwember- ger schmunzelnd: »Mir gehört die ‚Heli- Air' und auch an der ‚Tyrolian-Air' bin ich beteiligt. Da nun in Kitzbühel ein Ret- tungshubschrauber-Stützpunkt errichtet werden sollte, wurde das mit mir in Ver- bindung gebracht. Wenn heute jemand sagt, diese ganzen Erdbewegungen hätte ich nur gemacht wegen einem Landeplatz, dann kann ich nur lachen, denn ein Heli- kopter braucht dazu bekanntlich nur we- nige Quadratmeter.«
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