Kitzbüheler Anzeiger

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»Christophonis 1« feiert dritten Geburtstag N9tar4-th!,bschraubr in Lrftrettungspool eingebunden. Seite 2 Kitzbüheler Anzeige: Samstag, 16. August 1986 Vor drei Jahren, am 1. Juli 1983, be- gann für Österreich däs Zeialter der Not- arzthubschrauler mi: der Stationierung des ÖAMTC-Notarzhu,schraubers 'Chri- stophorus 1 « in Innsbruck. Seither hat »Christcphorus 1« bei mehr als 1400 Ein- sätzen mcli: als 150 Menschen das Leben gerettet. Seit Dezember 1984 ist in Tirol ein zweiter ÖAMTC-Hubschrauber sta- tioniert, und zwar »Christophorus 4« in Kitzbühel bzw. St. Jha:in, der auch den angrenzenden Szburger Pinzgau ver- sorgt. Auch dieser Hubschrauber hat sich bei bisher mehr als 350 Einsitzen bestens bewährt. AnläJ3.ich des Jubiläums wird vom ÖAMTC besonders die Bedeutung der Notarzthubschrauber für den Fremden- verkehr herrgehoben. eder zweite von Innsbruck oder Kitzbühel aus Gerettete ist Urlaubsgast in Öster:ech. In Tirol, wo die Gästeversicherung der Landesregie- rung dazu beiträgt, die Hubschrauberret- tung langfristig zu sichern, bilden außer- dem die Freizeitunfälle mit 59 Prozent der Einsätze die wichtigste Aufgabe der Luft- rettung. Volkswirtschaftlicher Nutze. pro Jahr: Eine Milliarde Schilling Österreichwei: ersparen die vier Not- arzthubschrauber des ÖAMTC, die wei- ters auch in Krems und Wiener Neustadt in Nieder.5te:re:ch sati•Dniert sind, durch die Rettung Verunglückter jährlich Ko- ster.L in der Höhe von einer Milliarde Schilling. Bei mehr als 3700 Einsätzen wurden österreichweit mehr als 400 Men- schen vor dem Tode gerettet. Die Kosten der »Christophcrus«-HubscLrauber neh- men sich nil insgesamt 35 Millionen Schilling pro Jahr niedrig aus. Sie werden von den Soz.al- und P:ivatversicheru.ngen (18 Millionen), den Landesregierungen von Tirol, Niederösterreich und dem Bur- genland (6 Millionen) und dem ÖAMTC (11 Millionen) getragen. Seit 1984 sind die ÖAMTCNotarzt- hubscnrauber in den österreichischen Luftrettungspool eingebunden, der einen möglichst raschen Ausbau eines flächen- deckenden Luftre:tungsdienstes zum Ziel hat. Nachdem das Innenministerium in Graz und Klagenfurt und die Allgemeine Unfallverscherungsanstalt (AUVA) in Salzbisg bereits Notarzthubschrauher stationiert haben, fehlen für den flächen- deckenden Ausbau derzeit noch die Standorte Hohenems in Vorarlberg, Lienz in Osttirol, Algen im Ennstal und Linz. Bis auf Oberösterreich sollen diese Standorte noch heuer in Betrieb genen. Fortschritte in der Wiederbegrünung von Skipisten In gelegentlichen Aufwallungen von um die Natur besorgten Mitbürgern und in Dauerbes:himpfungen durch selbster- nannte »Umweltschützer« werden immer wieder Vorwürfe wegen des Baues vcn Skiabfarter. laut. Am günstigsten ist der Protest (jedenfalls für die Öffentlichkeits- wirksamkeit natürlich dann, wenn die Bauarbeiten im Gange sind. Da kann man am besten loswettern, denn zu d:esem Zeitpunkt ist eine Baustelle am Berg ge- nauso ein Eingriff in die Landschaft, wie es jede Baustelle im Tal ist, bei der be- kanntlich auch Grund und Boden bean- sprucht werden muß. Beim Bau von Ski- pisten wurden zugegebenermaßen große Fehler gemacht, wie man heute weiß. Freilich haben die selbsternannten Natur- apostel seinerzeit kaum das Wort ergrif- fen, die sehr gescheiten Äußerungen sind durchwegs erst einige Jahre üblich. Seit einiger Zeit weiß man, daß »wieder grün machen« und »begrünen« Verschie- denes ist. Weil man weiß, wie schwierig die Wiederherstellung einer natürlichen Grasnarbe am Berg ist, geht man heute sehr vorsichtig vor und scheut auch keine Kosten. Voraussetzung für eine gute Grasdecke ist Humus. Dieser wird Lkw- weise angekauft und auf den Berg geför- dert. Wo eine einigermaßen entsprechen- de Gradecke war, wird sie möglichst abge- hoben und später wieder aufgebracht. Dann wird eingesät. Wer die Wirklichkeit am Berg kennt, wird einsehen, daß nicht - wie im Hausgarten bei sorgsamster Pflege - innerhalb von ein paar Tagen ei- ne Grasdecke entsteht, die man mit dem Rasenmäher bearbeiten kann. Viele er- fahrene Mitarbeiter der Bergbahnen sind den Sommer über im Einsatz, um zu säen, dann nachzusäen und zu pflegen. Sie ha- ben vorher mühsam und vorsichtig das Erdreich abgetragen und deponiert und bringen es wieder auf, zusammen mit dem vom Tal angelieferten Humus. Bis eine gute Grasnarbe zustandekommt, dauert es Jahre. Das sollte jeder wissen, der sich mit dem Problem ein wenig auseinander- setzt. Das Naturschutzgesetz gilt auch für die Skipisten und ihre Gestalter. Weil sie wis- sen, daß sie vom Kapitel Natur leben, be- mühen sie sich auch, sie zu schützen. Das immer mindestens in dem Umfang, den das Gesetz vorschreibt. Vor Baumaßmah- men wird mit den zuständigen Stellen be- raten und verhandelt. Manche Leic machen für jede »Plo- ack« die Bergbahnen verantwortlich. In vielen Fällen hat die Erschließung damit auch wirklich zu tun, aber es gibt auch große Rutschungen und kleine und große Abbrüche dort, wo weder die Pistenbear- beitungsmaschinen noch die Skipisten- bauer hingekommen sind. Freilich ist es einfach, für alles, was am Berg passiert, einen Schuldigen zu finden. Steigender Wohlstand durch den Frem- denverkehr ist das Ziel der Masse unserer Bevölkerung. Dazu braucht es Investitio- nen, die Opfer erfordern, Einschnitte be- deuten und Änderungen bringen. Wer zum Fortschritt durch den Fremdenver- kehr sein Ja sagt und seinen privaten Pro- fit hat, muß auch zu Investitionen für den Fremdenverkehr sein eigenes Ja sagen. Langfristig zeigt sich, daß dort Freiland erhalten wird, wo Skiabfahrten entstan- den sind. Heute werden diese mit viel Ein- fühlung in die natürlichen Gegebenheiten gebaut und gepflegt. Darüber zu wachen, ist eine wichtige Aufgabe der Öffentlich- keit. Man soll nicht mitten in Arbeiten ein vorschnelles Urteil fällen, sondern den Tag und die Leistung abwarten.
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