Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 30. August 1986 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Stadtrat Jakob Lechner 60 Jahre Am 26. August 1986 vollendete der Kitzbüheler Stadtrat Jakob Lackner sein 60. Lebensjahr. Wir gratulieren! Der Jubilar besuchte in Kitzbühel die Volks- und Hauptschule. Schon mit elf Jahren fertigte er seine ersten zwiegenäh- ten Kinderschuhe für eine Ausstellung an. Während seiner Lehrzeit im väterlichen Betrieb waren die besten Fachkräfte im Kriegseinsatz, weshalb für den Lehrling im handwerklichen und kaufmännischen Bereich selbständiges Handeln erforder- lich wurde. Nach der Gesellenprüfung ab- solvierte Lackner in der Stadt Siebenlehn in Sachsen die Meisterfachschule. 1945 wurde er ncch kurz zum Kriegsdienst ein- gezogen. Nach seiner Rückkehr setzte er die Be- rufsarbeit fort und legte 1948 als Bester von 30 Bewerbern die Meisterprüfung im Schuhmacherhandwerk ab. Danach pach- tete er den Witwenbetrieb Bauer in der Kanalgasse und führte ihn zuerst als Ein- Mann-Betrieb. Schon nach einem Jahr nahm er zwei Mitarbeiter auf. Ende 1949 übernahm Lackner das väterliche Stadt- geschäft im Hause Vorderstadt 20 in Pacht. Vorübergehend war er neben der Leitung des eigenen Betriebes Betriebslei- ter im väterlichen Geschäft, wodurch das Hauptmietrecht der Geschäftslokale in der Vorderstadt erarbeitet wurde. Zusammen mit seiner Gattin Barbara geb. Salvenmoser, die mit größtem Fleiß in den Betrieben mitarbeitete, erreichte Jakob Lackner weitere berufliche Erfol- ge. 1955 wurde die Frühstückspension »Waidmannsheil« in der Malinggasse fer- tiggestellt, 1960 das Geschäftshaus in der Vorderstadt umgebaut, 1963 entstand ein Wohnhaus in Jochberg. Von den Besit- zern des Hauses Hinterstadt 17 erwarb Lackner dieses Haus und baute ebenerdig die Geschäftsräume um. 1970 wurde in Stadtrat Jakob Lackner. der St. Johanner Straße eine Schuhfabrik errichtet. Vorerst wurde exportorientiert mit der serienmäßigen Herstellung der weltweit bekannten »Lackner-Spezial- Skischuhe« gearbeitet. Als Ernst Hinter- seer sich 1960 aufmachte, in Squaw Val- ley bei der Winterolympiade die Goldme- daille im Slalom zu gewinnen, fuhr er mit Skischuhen von Jakob Lackner; auch die sowjetische Ski-Nationalmannschaft fuhr damals »Lackner-Skischuhe«. Inzwischen wurden aber Plastikski- schuhe immer gefragter und Jakob Lack- ner stellte sich auf die Erzeugung von Berg-, Sport- und Aprs-Skischuhen um. Die handwerksmäßige Erzeugung wurde 1970 auf fabriksmäßige Serien-Schuher- zeugung umgestellt. Nach Auslandspraxis und Studium ist der Sohn Klaus hier der Hauptmitarbeiter. Zuletzt erwarb Jakob Lackner das Haus Vorderstadt 20 und baute dieses stu- fenweise aus und um. Ein Top-Billig- Schuhmarkt, eine Schuhgeschäftsfiliale in Westendorf und ein Zweigbetrieb für Stepperei in Lonfelden, Oberösterreich, wurden eröffnet. 60 Mitarbeiter sind bei Lackner im Dienste der Schuhe tätig und an die 800 Kunden in Österreich werden laufend be- liefert; exportiert wird nach Süddeutsch- land, Kanada, Amerika und Skandina- vien. Neben seinem Beruf hat Jakob Lackner noch eine Reihe anderer wichtiger öffent- licher Funktionen übernommen. Schon 1944 trat er als Mitglied dem Roten Kreuz bei. 1971 wurde er zum Kolonnenkom- mandanten ernannt. Ein Jahr darauf wur- de er Stellvertreter des Bezirksleiters und Abteilungsleiter für Wirtschaft und Fi- nanzen. Im Jahr 1975 wurde Lackner, der schon mit dem Goldenen Dienstjahrabzei- chen des Roten Kreuzes ausgezeichnet ist, zum Bezirksstellenleiter des Roten Kreu- zes gewählt. Unter seiner Führung ent- stand der Anbau an das Rettungsheim in Kitzbühel und Neubauten in den Bezirks- orten. 1985 erhielt er das Verdienstkreuz des Österreichischen Roten Kreuzes, die höchste Auszeichnung, welche diese Insti- tution zu vergeben hat. Jakob Lackner wurde sehr jung in Funktionen in der Handelskammer ge- wählt. Seit 1960 ist er im Landesgremium des Handels mit Leder, Häuten, Rauhwa- ren und Tapeziererbedarf vertreten und wurde 1985 zum Landesgremialvorsteher gewählt. Im Innungsausschuß der Schuh- macher ist er seit dem Jahre 1965, seit 1975 Landesinnungsmeister-Stellvertre- ter. Weiters ist er Sektionsmitglied im Ge- werbe und seit 1985 Bundesgremialaus- schußmitglied, Kammerrat und Bezirks- gewerbeobmann und Bezirksausschuß- mitglied der Bezirksstelle Kitzbühel der Tiroler Handelskammer. Seit 1974 ist er Stadtrat und Finanzrefe- rent der Stadtgemeinde Kitzbühel, und seit 1980 Vorsitzender des Krankenhaus- ausschusses. Seit 1975 ist er Sparkassenrat in der Sparkasse der Stadt Kitzbühel und beim Österreichischen Wirtschaftsbund seit 1972 Ortsausschußmitglied, seit 1980 Ortsobmann von Kitzbühel-Stadt und seit 1982 Bezirksobmann-Steilvertreter. Kammerrat Stadtrat Jakob Lackner wurde mit dem Verdienstkreuz des Lan- des Tirol und mit der Silbernen Sparkas- sennadel ausgezeichnet. Das Österreichi- sche Rote Kreuz ernannte ihn zum Ober- rettungsrat und von der Tiroler Handels- kammer wurde ihm 1984 die Silberne Eh- renmedaille überreicht. Der Jubilar fungiert als Gemeindever- treter in der Vollversammlung der Berg- bahn AG Kitzbühel. Im Jahre 1950 trat er der »Kitzbüheler Anzeiger Ges.m.b.H.« als Gründungsmitglied bei. Vortrag im Kongreßhaus in Innsbruck Dr. Elisabeth Kübler-Ross. Dem Verein »Natürlichen Lebens« ist es gelungen, die weltbekannte Psychiaterin und Sterbeforscherin Dr. Elisabeth Küb- 1er-Ross für einen Vortrag zum Thema: »Leben, Tod und Übergang« im Kongreß- haus in Innsbruck zu gewinnen. Der Vor- trag findet am Samstag, den 27. September, statt. Beginn 19.30 Uhr. Kartenvorbestellung bei »Gesünder le- ben«, Erika Tengg, Kitzbühel, Hinterstadt, Tel. 0 53 56 / 48 65, bis Samstag, den 6. September, möglich. Es wird eine Ge- meinschaftsbusfahrt nach Innsbruck orga- nisiert. Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133
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