Kitzbüheler Anzeiger

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De Musikkapelle »Dorf Tirol« vor dem »Stangiwirt« musizierend. Musikkapelle »Dorf Tirol« beim »Stangiwirt« Seite 30 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 6. September 1986 Ein Gastspiel ganz besonderer Art erleb- ten zahlreiche Gäste von Going vergange- nen Sonntag beim »Stanglwirt.:. Die 50 Mann starke Musikkapelle vom Dorf Tirol bei Meran, unter der Leitung des ältesten TambDrma ors Europas, Sepp Geier (83 Jahre) stattete dem »Stangiwirt« Balthasar Hauser einen Freundschaftsbesuch, ver- bunden mit einem kleinen Konzert vor dem Am 28. August 1986 vollendete Ewald Hia- dik in seiner Wahlheimat Go:ng seinen 80. Geburtstag. Dies war Grund zu einer klei- nen netten Geburtstagsfeier :m Kreise sei- ner Freunde und langjährigen Hausgäste. Dazu gesell:e sich auch als Gratulant mit einem sehr nahrhaften Geschenk Bürger- meister Alois Mitterer, der im Namen der Kaisergemeinde dem Jubilar Glückwün- sche überbrachte. Ewald Hladik wurde am 28. August 106 in der ehemaligen österr. ungarischen Mc'- narchie, in Gablonz/Neisse, heutiges tsche- choslowakisches Staa:sgebiet, geboren. Er erlernte der Beruf eines Gürtlers (Sattlers. Nach der Zerschlagung der Monarchie wanderte er nach Osterreich aus. Den Zwe:- ten Weltkrieg verbrachte er als Soldat bei denGebirgsjägern, wo er bei verschiedenen Truppeneinheiten als Skilehrer tätig war. Schwerverwundet kam er nach Kriegsende aus der Gefangenschaft nach Osterreich zu- rück. Er entschloß sich, nach Südafrika auszuwandern, wo er mit viel Glück, Mü- hen und Fleiß in Pretoria eine Fabrik zur Herstellung von afrikanischen Seuveniers aufbaute und im Lande verstreut mehrere Filialen betrieb. 1976 zog es den Jubilar in die alte Heimat Osterreich, wo er in Going aW. Kaiser seine Wahlheimat fand. Er bau- te sich am Fuße des Astberges ein sehr schö- traditionsreichen Sänger- und Music:anten- wirtshaus ab. Unter den Musikanten be- fand sich auch der Bürgermeister vom Dorf Tirol als erster Klarinettist. Der »Stanglwirt«-Seniorenchef und Eh- renkapellnieister der Bundesmusikkapelle Going, Alois Fofer, dirigier-e unter gro- lem Applaus den Bczne Bergsteiger- marsch. nes, dem Landschaftsbild angepaßtes Gä- s:ehaus und gab dieser in Erinnerung an se-ne Afrikazeit den klingenden Namen »Gästehatis Safari«. Gleichzeitig mit sei- nem 80er feierte er auch das zehnjährige Be- stehen seines Gästehauses und seinen zehn- jährigen Aufenthalt in seiner Wahlheimat Going. Sein Gastehaus betrehbt er gemein- sam mit se:ner ihn ums rrgenden Lebensge- iährtin, und zwar mit viel Umsicht, Fleiß und Erfolg. In den Jugendjahren war der Ewald Hladik mt Bürgermeister Alois Mit- terer. Foto: Km/Staudach. El/mau Jubilar ein hervorragender anerkannter und bekannter Skisportler. Er gewann 1929/30 und 1931 gleich drei Mal hinterein- ander den damals sehr begehrten »Südtula- Wanderpreis«. Er war geprüfter Skilehrer im Hauptverband der deutschen Winter- sportler und errang sehr viele und schöne Preise. Dem Skisport blieb er bis ins hohe Alter treu. Ein sehr schwerer Verkehrsunfall im Jahre 1980 machte seinen sportlichen Tätigkeiten ein jähes Ende, zumal er durch den Unfall gehbehindert ist. Geistig aber sehr rege, nimmt er trotzdem am Dorfge- schehen stets Anteil und freut sich ganz be- sonders, wenn er von seinen Bekannten, Freunden und Nachbarn besucht wird. Alle, die den 80er Jubilar in seiner Wahl- heimat im Kaiserdorf Going kennen und schätzen, wünschen ihm alles »Gute« zu seinem 80. Geburtstag, sowie noch viele schöne Stunden in seinem schönen Heim. Fortschritte in der Wiederbegrünung von Skipisten In gelegentlichen Aufwallungen von um die Natur besorgten Mitbürgern und in Dauerbeschimpfungen durch selbster- nannte »Umweltschützer« werden immer wieder Vorwürfe wegen des Baues von Skiabfahrten laut. Am günstigsten ist der Protest (jedenfalls für die Öffentlichkeits- wirksamkeit) natürlich dann, wenn die Bauarbeiten im Gange sind. Da kann man am besten loswettern, denn zu diesem Zeitpunkt ist eine Baustelle am Berg ge- nauso ein Eingriff in die Landschaft, wie es jede Baustelle im Tal ist, bei der be- kanntlich auch Grund und Boden bean- sprucht werden muß. Beim Bau von Ski- pisten wurden zugegebenermaßen große Fehler gemacht, wie man heute weiß. Freilich haben die selbsternannten Natur- apostel seinerzeit kaum das Wort ergrif- fen, die sehr gescheiten Äußerungen sind durchwegs erst einige Jahre üblich. Seit einiger Zeit weiß man, daß »wieder grün machen« und »begrünen« Verschie- denes ist. Weil man weiß, wie schwierig die Wiederherstellung einer natürlichen Grasnarbe am Berg ist, geht man heute sehr vorsichtig vor und scheut auch keine Kosten. Voraussetzung für eine gute Grasdecke ist Humus. Dieser wird Lkw- weise angekauft und auf den Berg geför- dert. Wo eine einigermaßen entsprechen- de Gradecke war, wird sie möglichst abge- hoben und später wieder aufgebracht. Dann wird eingesät. Wer die Wirklichkeit am Berg kennt, wird einsehen, daß nicht - wie im Hausgarten bei sorgsamster Pflege - innerhalb von ein paar Tagen ei- ne Grasdecke entsteht, die man mit dem Rasenmäher bearbeiten kann. Viele er- fahrene Mitarbeiter der Bergbahnen sind den Sommer über im Einsatz, um zu säen, dann nachzusäen und zu pflegen. Sie ha- Ewald Hladik, ein 80er
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