Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 36 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 6. September 1986 »Christophorus 1« feiert dritten Geburtstag Vor drei Jahren, am 1. Juli 1983, be- gann für Österreich das Zeitalter der Not- arzthubschrauber mit der Stationierung des ÖAMTC-Notarzthubschraubers »Chri- stophorus 1« in Innsbruck. Seither hat »Christophorus 1« bei mehr als 1400 Ein- sätzen mehr als 150 Menschen das Leben gerettet. Seit Dezember 1984 ist in Tirol ein zweiter ÖAMTC-Hubschrauber sta- tioniert, und zwar »Christophorus 4« ‚in Kitzbühel bzw. St. Johann, der auch den angrenzenden Salzburger Pinzgau ver- sorgt. Auch dieser Hubschrauber hat sich bei bisher mehr als 350 Einsätzen bestens bewährt. Anläßlich des Jubiläums wird vom ÖAMTC besonders die Bedeutung der Notarzthubschrauber für den Fremden- verkehr hervorgehoben. Jeder zweite von Innsbruck oder Kitzbühel aus Gerettete ist Urlaubsgast in Österreich. In Tirol, wo die Gästeversicherung der Landesregie- rung dazu beiträgt, die Hubschrauberret- tung langfristig zu sichern, bilden außer- dem die Freizeitunfälle mit 59 Prozent der Einsätze die wichtigste Aufgabe der Luft- rettung. Volkswirtschaftlicher Nutzen pro Jahr: Eine Milliarde Schilling Österreichweit ersparen die vier Not- arzthubschrauber des ÖAMTC, die wei- In diesen Tagen erschien im Pinguin-Ver- lag Innsbruck das reich illustrierte Werk des Kitzbühler Autors Dr. Gerhard Dörler. Das Buch stellt im Vergleich zu anderen »Kräuter- oder Rezeptbüchern« eine Novi- tät dar: In einem handlichen Format werden au- thentische und wirksame Rezepte seltener Tiroler Werke aus über acht Jahrhunderten dargeboten. Die Neuerscheinung besteht aus zwei Teilen. Im ersten Viertel der Publi- kation werden uns in einem bunten Reigen interessanter Aufsätze die Augen über das Heil- und Arzneimittelwesen Alt-Tirols ge- öffnet. Von der frühesten Zeit aus gelangen wir in die Welt der Klostermedizin. Nach einem Beitrag über die medizinische Ver- sorgung der Tiroler Burgen macht sich der Autor Gedanken über die Zustände in den Spitälern Tirols. Der Abschnitt »Ärzte im alten Tirol« bietet Portraits wichtiger Per- sonen in dieser Hinsicht: Matthiolus, Cua- rinoni und Paracelsus in Tirol bilden die Hauptfiguren. Hier gelangt oft auch ein Lichtstrahl in das »Privatleben« verschie- dener Tiroler Fürsten. Ein Blick in »Alt-Ti- roler Apotheken« und in die »Ordinatio- nen« der alten Wundärzte beschließt diesen, nicht ohne manch fröhlichem Au- genzwinkern verfassten Abschnitt. Den Hauptteil des Buches bildet naturge- mäß die Rezeptsammlung. Die Verordnun- ters auch in Krems und Wiener Neustadt in Niederösterreich stationiert sind, durch die Rettung Verunglückter jährlich Ko- sten in der Höhe von einer Milliarde Schilling. Bei mehr als 3700 Einsätzen wurden österreichweit mehr als 400 Men- schen vor dem Tode gerettet. Die Kosten der »Christophorus«-Hubschrauber neh- men sich mit insgesamt 35 Millionen Schilling pro Jahr niedrig aus. Sie werden von den Sozial- und Privatversicherungen (18 Millionen), den Landesregierungen von Tirol, Niederösterreich und dem Bur- genland (6 Millionen) und dem ÖAMTC (11 Millionen) getragen. Seit 1984 sind die ÖAMTC-Notarzt- hubschrauber in den österreichischen Luftrettungspool eingebunden, der einen möglichst raschen Ausbau eines flächen- deckenden Luftrettungsdienstes zum Ziel hat. Nachdem das Innenministerium in Grazund Klagenfurt und die Allgemeine Unfailversicherungsanstalt (AUVA) in Salzburg bereits Notarzthubschrauber stationiert haben, fehlen für den flächen- deckenden Ausbau derzeit noch die Standorte Hohenems in Vorarlberg, Lienz in Osttirol, Aigen im Ennstal und Linz. Bis auf Oberösterreich sollen diese Standorte noch heuer in Betrieb gehen. gen stammen - wie bereits erwähnt - aus seltenen medizinischen Werken Alt-Tirols. Bereits im »Stamser Arzneibuch« aus dem 11. Jahrhundert wird man fündig. Im An- schluß eröffnet sich eine bunte Reihe von Rezeptbüchern bis herauf in das 19. Jahr- hundert. Unter den Arzneibüchern befin- det sich auch jenes der Philippine Welser (16. Jh.) und, für uns besonders interessant, das »Ertzney-Buech« des Kitzbüheler Wundarztes Melchior Miersperger aus dem Jahre 1607. In den alten Vorschriftenbüchern befin- den sich nicht nur brauchbare Medikamen- te, sondern auch völlig nutzlose oder sogar ausgesprochen gefährliche Rezepturen. Bei der Auswahl der Arzneien für unser Rezept- buch wurde daher auf folgende Punkte be- sonders Wert gelegt: Ungefährlichkeit; Wirksamkeit; Bestandteile, die auch heut- zutage erhältlich sind; kleiner Aufwand bei der Herstellung. Viele Vorschriften wurden mit den neue- sten Ergebnissen der Pharmakologie vergli- chen. Dabei fallen uns viele frappante Pa- rallelen ins Auge. Im ansprechend gestalteten Rezeptbuch finden wir jeweils eine kurze Einführung in das entsprechende Vorschriftenbuch. Die Einführungen enthalten bereits ver- wendbare Rezepte. Darauf folgen Rezepte in der Originalsprache mit »Übersetzung« und Hinweisen. Der Herzog und sein Thaler Erzherzog Sigmund der Münzreiche Ausstellung des Ferdinandeum in der Burg Hasegg in Hall. Geöffnet bis 7. Sep- tember 1986, täglich von 10-18 Uhr. Schlagen Sie sich den »Ersten Taler der Welt« als Erinnerungsmedaille in der Al- ten Münze in der Burg Hasegg selbst. Besuchen Sie mit Ihrer Eintrittskarte auch den zweiten Teil der Ausstellung - Die Kunst unter Erzherzog Sigmund - im Tiroler Landesniuseum Ferdinandeum in Innsbruck. Grundlage für die wirtschaftliche Blüte und die hochkultivierte Hofhaltung war das reiche Erzvorkommen im Silber- und Kupferbergbau. Dies bewog Herzog Sig- mund die landesftlrstliche Münzstätte aus Meran nach Hall in Tirol zu verlegen, gleichzeitig eine Münzreform einzuleiten Der Herzog und sein Taler. und schließlich den $ilbergildiner - eine große Silbermünze, die dem Wert nach dem Goldgulden entsprach - zu prägen. Dieser Münztypus wurde in vielen Län- dern als »Taler-Dollar« nachempfunden. Unter Erzherzog Sigmund wurde das in- ternationale Ansehen Tirols begründet und von seinem Nachfolger, König und Kaiser Maximinlian 1., einem Höhepunkt zugeführt. Alt-Tiroler Naturapotheke Wirksame Rezepte aus acht Jahrhunderten Von Dr. etMag. pharm. Gerhard Dörler
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