Kitzbüheler Anzeiger

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Ein hübsches Motiv. der Röckl- gwand-Frauen in Kitzbühel anläß- lich eines Kirchganges. Der Kitzbüheler Nationalrat und Kaufmann Mak Werner als Spielan- sager bei den Jedermannsspielen. [inentracht, getragen von Elisabeth Obermoser zu Mauring, verehelichte Gantschnigg, Ecking. TRACHTEN/FJLKLOFE 86 KITZBÜHELER ANZEIGER Seite 1 EXCLUSIV IN KITZBÜHEL 0 LTA LM RESTE-STUBE EXCLUSIVE TRACHTENMODE AUS KITZ Josef-Pirchl-Straße 18 Trachten aus „erster" Hand. Tracht - Formenreichtum und Farbenvielfalt Tracht - darunter stellt sich jeder etwas vor, aler die Vorstellungen sind sehr verschieden. Setzt man sie wie ein Mosaik- steinchen zusammen, entsteht ein farbiges, vielfältiges Bild. Und was hat es nun tatsäch- lich mit de- Tracht auf sich? Was ha en Fachleute der verschiedensten Richtungen zu diesem Thema zu sagen? Sie weisen zu- nächst darauf hin, daß Tracht früher nichts Besonderes war, denn Jahrtausende zurück und jahrhundertelang war Tracht das, was man trug. Formenreichtum und Farbenviel- falt, wie wi- sie heute kennen, sind das Er- gebnis eines langen Entwicklungsprozesses, unmittelbar gekoppelt mit der Fertigkeit des Menschen, die Materalien, die ihm jeweils zur Verfügung stan:len, zu behandeln und zu verarbeiten. Eine große Rolle spielte auch zu jeder Zeit die Gesellschaft: Kleiderordnungen heißt hier das eine Stichwort, Mode das an- dere. Primär unterschied die Tracht einen Stand vom anderen, und zwar sowohl Fami- lienstand wie gesellschaftlichen; Kopfbe- deckungen, vor allen die der Frauen waren hier von Bedeutung. Durch die Abgeschie- denheit der Talschaften und die frühere über- hEupt geringe Mobilität bildeten sich jedoch aLch überall Besonderheiten heraus, so daß etwa auf einem Markt oder bei Festen einer erkennen konnte, woher der andere kam. Modische Details aus der Kleidung der Städ- ter fanden dann auch auf dem Lande Ein- gang und boten eine neue Möglichkeit der D fferenzierung: Ein Bauer oder ein Hammer- herr konnte zeigen, wie reich er war. Die sich verändernden Lebensumstände fanden ge- nauso Niederschlag in der Arbeitskleidung wie in der Festtracht. Politische Revolution und die Auswirkungen der weltweit werden- den Wirtschaft beeinflußten die Tracht in Aussehen und Wirkung. Die importierte Baumwolle und ihre maschinelle Verarbei- tung bedeutete den Beginn der Vereinheitli- chung, auch wenn die herkömmlichen Mate- nahen Schafwolle, Loden und Leder weiter in Verwendung standen. Allmählich begann die Tracht zu verflachen, auch wenn inzwi- schen die Städter sie in den Sommerfrischen für sich entdeckt hatten. Als das „ G'wand' zum Relikt zu werden drohte, fanden sich Engagierte, die dieses Volksgut zu erhalten trachteten. Über die Gründung der Heimat- werke begannen Wissenschaftler wie Histori- ker und Volkskundler diesen so wichtigen Bestandteil unserer Kultur und damit unseres Selbstverständnisses zu retten. Und es ge- lang, die Forschungsergebnisse den Interes- sierten, die aus allen Schichten stammen, so zu vermitteln, daß sie angeregt wurden, sich die Tracht neu zu erobern. So bietet sich uns heute ein erfreuliches Bild: Tracht ist wieder zu einer facettenreichen Erscheinungsform unseres Landes geworden. (Aus: Tracht in Österreich, Verlag Brandstätter)
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