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Seiie 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 6. Dezember 1986 Gi'aenvorstand ] Vitus Grünwald beim Kk ttern au der JJ'zidringer Steinpiatte. Das Gildenjahr iin Rückblick Ailäßli:h des traditionellen Wildessens arii 29. November 1986 beim »Dorfwirt« zu C-c:ng am Wilden Kai3er legte Gildenvor- stand Vitus Grünwald den Tourenbericht für das Vereinsjahr 1985/86 vor. Dieser reicht von der Hauptversammlung im Ok- tet tober 19 5 bis zur diesjährigen, mittlerweile schnn einige Zeit zurückliegenden Haupt- versammlcng e:)enfalls im Oktober im Kriramler Tauernhaus. In Zahlen ausge- drückt haben die ativen Mitglieder der G:ke insgesamt über 1000 Gipfel erstiegen, mehr al& 400 Skitouren sowie an die 250 Kleztertouren in den oberen Schwierigkeits- gnden III—V und an die 450 Klettertouren in de:i oberen Schwierigkeitsgraden VI bis IX durchgeführt. Daneben waren einige Gildeb:üder au 2 hochalpinen Eistouren sowie beim winterlichen Wasserfaliklettern unterwegs. Unter den erstiegenen Gipfeln waren über 100 Dreitausender, zahlreiche Viertausender, 1 Fnftausender (Mount Kenya) snwie mit Jem Aconcagua ein Berg nahe ar der S:ebentausendmetergrenze. Gildenbruder Georg Kronthaler hatte bei seiner Expedition ium Broad Peak im Kara- korum riclit allzuve1 Glück. Auf Grund eines nfek:es mu1te er sein Vorhaben, als erster Gildenbruder den Gipfel eines Acht- tauserders zu erreichen, abbrechen. Er kehrte jedo:h bereits mi: neuen Plänen aus Pakis:an ztrück. Der Bogen der alpinen Betätigung der Mitglieder der Edelweißgilde Kitzbü hei war auch im vergangenen Jahr weit gespannt. Läßt die Gruppe um Asti, Arnold & Co. einen Winter unter mindestens 50 Skitou- ren pro Mann nicht gelten, so muß bei B. Prinz als aktivstem Vertreter der jungen Ge- neration ein mehrmonatiger Amerika-Auf - enthalt mit einer unglaublich großen An- zahl gekletterter Top-Routen her, wobei die vorgeschalteten »Trainingstouren« in den zur Zeit favorisierten Klettergebieten Ita- liens und Südfrankreichs nicht zu vergessen sind. Von Erstbegehungen ist momentan nicht viel zu hören, jedoch nicht, weil sie nicht gemacht werden, sondern weil deren Hauptbereich im Gebiet Wiesloch-Waid- ringer Joch nicht allzu publiziert werden soll. Von den vielen ernsten und großzügigen Extremanstiegen, die von den übrigen akti- ven Gildenmitgliedern in allen Gebieten der Alpen durchgeführt wurden, müssen heuer an dieser Stelle keine Einzelheiten erwähnt werden. Als Beispiel für die Aktivität der Gildenbrüder bis ins hohe Alter mag jedoch folgendes Beachtung finden: Unser Much Hochfilzer, Jahrgang 1905 (!)‚ konnte im Oktober als 8ljähriger unter Führung eines weiteren Pensionisten, näm- lich Herbert Koidl, den Stüdlgrat zum Großglockner bezwingen. Laut Aussage des nicht gerade zu Übertreibungen neigen- den »Koidei« hatte Much keinerlei Proble- me beim Klettern oder mit der Höhe, die Tour gelang in einer äußerst respektablen Zeit. Much Hochfilzer war in den 30er Jah- ren einer der stärksten Kletterer, es gelang ihm damals eine große Zahl der bereits zu dieser Zeit gängigen schweren Touren, so etwa zusammen mit Gildenbruder und Bergführer Christian Haidacher Erstbege- hungen wie Wetterwand-Direkte Südwest- wand, Großglockner-Nordgrat, Bauern- predigtstuhl-Gildeneinstieg sowie die Re- bitschroute der westlichen Hochgrubach- spitze im Wilden Kaiser als Zweitbegehung und die Ostwand der Karlspitze und die alte Westwand am Bauernpredigtstuhl als Dritt- begehung, die auch heute noch berühmte - Der Großglockner. Cg 172/85 Anerkenntnisurteil im Namen der Republik Das Landesgericht Innsbruck hat durch seinen Richter Dr. Dietmar Baur in der Rechtssache der klagenden Partei Jo- hann Parolini, Installateurmeister, 6352 Ellmau, Dorf 85, vertreten durch Dr. Werner Schmid, Rechtsanwalt in 5280 Braunauam Inn, wider die beklag- ten Parteien 1) Johann N i e d e r - m os e r, Geschäftsführer, 6391 St. Ja- kobNr. 138,2) N i e d e r m o s e r lnnstallations-Ges.rn. b. H., 6391 St. Ja- kob Nt 138, beide vertreten durch Dr. Herwig Grosch und Dr. Günther Haras- ser, Rechtsanwälte in 6370 Kitzbühel, wegen Unterlassung und Veröffentli- chung (Streitwert S 45.000.—) zu Recht erkannt: Die beklagten Parteien sind zur unge- teilten Hand schuldig; eszu unterlassen, im geschäftlichen Verkehr Bautafeln mit dem Wortlaut »Johann Niedermoser, In- stallationen, 6391 St. Jakob 122 Sanitär-, Gas- Heizung- Olfeuerung, Wärme- oumpen: »Johann Niedermoser, Instal- lationen, 6391 St. Jakob i.H, 138, TeIe- ion 05354/8240» und Bautafeln, auf denen der wahre Firmenname nichtent- halten ist, anzubringen und dem Kläger die mit 5 23.106,78 (darin enthalten 5 1.981,98 an USt. und 5 1.305.— an Barauslagen) bestimmten Kosten des Verfahrens binnen 14 Tagen zu er- setzen. Der klagenden Partei wird die Er- mächtigung erteilt, den stattgegebenen Teil des Urteilsspruches in den binnen vier Wochen nach Rechtskraft des U rtei- les aus erscheinenden Zeitungen »Kitz- büheler Anzeiger», »Kufsteiner Rund- schau» und »Wörgler Rundschau» im Textteil in Normallettern mit Fett- druckumrandung, Fettdrucküberschrift und gesperrt geschriebenen Prozeß- parteien auf Kosten der beklagten Par- teien veröffentlichen zu lassen. Landesgericht Innsbruck, Abt. 7, am 7.10. 1986 Dr. Dietmar Baur Für die Richtigkeit der Ausfertigung der Leiter der Geschäftsabteilung Nordwand der Großen Zinne als 18. Seil- schaft. Insgesamt ist der Tourenbericht der Gil- de im vergangenen Jahr nicht vollständig, einige s.tarke Leute wie z.B. Peter »Maus« Mayerhofer erstellten keinen gesammelten Tourenbericht, andere wie Peter Brandstät- ter fielen wegen Verletzung aus. Weiters umfaßte der Tätigkeitsbericht anläßlich der Hauptversammlung im Krimmier Tauernhaus zahlreiche Aktivitä- ten des Vereins, viele vereinsinterne Veran- staltungen, einen hervorragenden Dia-Vor- trag von B. Prinz, Materialbeschaffungen, das Sonnwendfeuerbrennen im Wilden Kai- ser und die wunderschöne Kaisermesse 1986. Besonders hervorzuheben ist die Her- ausgabe des Kletterführers über die Stein- platte durch Peter Brandstätter anläßlich des 60jährigen Bestandsjubiläums der Gil- de. Darüber war ausführlich berichtet worden.
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