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Chilenische Die Gruppe Kamac Pacha Inti-Zambos am 29. Jänner 1986 im Festsaal der Hauptschu- le St. Johann in Tirol. Samstag, 25. Jänner 1986 Kitzbüheler Anzeiger Seite 21 Der Jugendtreff St. Johann veranstal- tete kürzlich anläßlich des ausgeklunge- nen »Jahres der Jugend« ein Pressege- spräch,, bei dem auch eine neue Broschüre vorgestellt wurde. Gud:un Krepper, Mitglied der Haus- versammlung des Jugendtreffs, gab einen kurzen Rückblick über die Entstehung und erklärte den Verwendungszweck der Räume. Ein größerer Raum mit Teebar, Klavier, Billardtisch und anderen Spielen dient als Kommunikationsstätte, ein Büro enthält verschiedene technische Geräte, u.a. eine Videokamera, die an Jugend- gruppen gratis verliehen werden kann, und ein weiteres Zimmer wird vorüberge- hend von der Mütterberatung verwendet. Es wurde dabei der dringende Wunsch nach einigen weiteren, kleinen Räumen geäußert. Es gibt derzeit keinen Abstell- raum, sehr wichtig wäre auch eine Werk- stätte, ein Medienzimmer, ein Gruppen- raum und ein Mädchenzimmer. Der Ju- gendtreff sei eine wirklich gelungene Ein- richtung der Gemeinde, nun müsse aber das Werk »vervollständigt« werden. Die Wünsche seien nicht allzu groß und rela- tiv leicht realisierbar. Es wurde auf die zahlreichen Eigenleistungen der Jugendli- chen hingewiesen und auf die vielen von der Bevölkerung gespendeten Einrich- tungsgegenständen. Der Betreuer des Jugendtreffs, Erich Pürstl, erläuterte seine Vorstellungen von offener Jugendarbeit, die er weniger in ei- ner Beeinflussung der Jugendlichen als vielmehr in einem Erstellen von Angebo- ten versteht. Dabei seien die Aspekte der Weiterbildung und Vertiefung und jene der sinnvollen Gestaltung der Freizeit und Unterhaltung wesentlich. Ein Anliegen Pürstls ist es, die Jugendlichen vor allem ernst zu nehmen, was nicht immer selbst- verständlich sei. Darüberhinaus versucht er, die Kreativität in den verschiedensten Bereichen und den Prozeß der Selbstfin- dung vor allem der heranwachsenden Ju- gendlichen zu fördern. Jugendarbeit ist vor allem auch eine Randgruppenarbeit und ist mit allen damit verbundenen Pro- blemen konfrontiert. Um diesen Ansprü- chen nur halbwegs gerecht werden zu können, sei eine Person allein einfach zu wenig. Es bedarf mindestens ein oder zwei weiterer Mitarbeiter, um dies bewältigen zu können. Erst dann könne ernsthaft von einer offenen Jugendarbeit in St. Jo- hann gesprochen werden. Pürstl bedankte sich für die großteils gute Zusammenar- beit im Jugendbeirat und für die Unter- stützung durch die Gemeinde und das Land. Günther Mimm, Obmann des St. Jo- hanner Jugendbeirates, der als Gemein- deeinrichtung für die Jugendangelegen- heiten im allgemeinen zuständig ist, be- schrieb die verschiedenen Kräfte, die sich etwa fünfmal im Jahr an einen gemeinsa- men Tisch setzen und sich um demokrati- sche Entscheidungen bemühen. Hans Oberlechner, ebenfalls ständiges Mitglied der Jugendtreff-Hausversamm- lungen, berichtete über die Kulturarbeit und unterstrich dabei die Notwendigkeit kultureller Veranstaltungen auch auf dem Lande. Er informierte über das umfang- reiche Programm und über das durchwegs positive Echo. Schließlich zählte er noch die von der Jugendtreff-Hausversamm- lung als herausragendsten Leistungen des abgelaufenen Jahres gewählten Veranstal- tungen und Personen auf: Musik: Andreas Krausböck und Wolf- gang Bräuer (Wien-Innsbruck), Jazz-Gi- tarren-Duo. Theater und Tanz: Bewegungstheater Vorgänge (Salzburg) mit ihrem Stück »Tageskurse und Traumarbeit«. Literatur: Ingeborg Drewitz (Berlin- West) mit ihrem Romanextrakt von »Eis auf der Elbe«. Politische Bildung: 40 Jahre Kriegsen- de, 30 Jahre Staatsvertrag«, Film »Deck- name Schlier« und Diskussion mit Zeil- zeugen. Körperkultur: Massagekurs mit Pepino Kiesler (Kitzbühel). Den persönlich anwesenden »Preisträ- gern« Wolfgang Bräuer, Jazz-Musiker, und Pepino Kiesler, Masseur in Kitzbü- hel, wurden Urkunden überreicht und ih- re Leistungen nochmals besonders gewür- digt. Jugendtreff St. Johann in Tirol: Zum ausgeklungenen »Jahr der Jugend« Musik aus Lateinamerika präsentieren die vier Künstler, die im Rahmen der JeL- nesse-Konzerte am kommenden Mitt- woch, den 29. Jänner 1986, um 19.30 Uhr im Festsaal der Hauptschule spielen wer- den. Fremdartige, aber ins Blut gehende Panfiötenklänge, Gitarren, Mandolinen- und Trommelmusik erwartet den interes- sierten Besucher. Die Gruppe Kamac Pa- cha Inti-Zambos, in der Indianersprache soviel wie »Söhne des Sonnenlandes«, versucht so authentisch wie möglich, das musikalische Empfinden der Menschen zum Ausdruck zu bringen, die im Altipla- no beheimatet sind, im südamerikani- schen Hochland, das sich vom Norden Chiles und Argentiniens über Bolivien und Peru bis zum Süden Ecuadors er- streckt. Die »Musica Andina« besitzt un- verändert ihre Gültigkeit als kultureller Ausdruck der lateinamerikanischen Völ- kerschaften im Kampf um ihre gemeinsa- men ursprünglichen Werte. Die indio-chi- lenischen Musiker, die derzeit in Deutsch- land wohnen, interpretieren auf ihren südamerikanischen Originalinstrumenten künstlerisch wertvolle Musik, wozu auch Lyrik der Hochlandindianer vorgetragen wird. Die Künstlergruppe zählt zu den welt- besten Interpreten der Musik aus den An- den und ist durch zahlreiche Sendungen im österreichischen und deutschen Fern- sehen bereits weiten Kreisen bekannt.
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