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Tiroler Musikanten mit dem Präsidenten im amerikanischen Schnee. In der Mitte Sheika Gramshammer, Präsident Gerald Ford und Christi Horn. Im Hintergrund das Skistadion von Vail, Austragungsort der Weltmeisterschaft 1989. Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. April 1987 Kitzbüheler SKP 7\ Steinbergkogel Vor Jahrzehnten wurde das Hahnen- kammrennen vor allem eingeführt, um den Nachweis zu erbringen, daß man in Kitzbü- hel trotz der im Vergleich zu anderen Win- tersportorten niedrigen Seehöhe noch im März gute Schneeverhältnisse vorfindet. Bekanntlich wurde das Hahnenkammren- nen ursprünglich nicht immer über die Streif gefahren, sondern auf verschiedenen Strecken. Ein Steinbergkogelrennen gab es 1931/32, man fuhr es über das Blaufeld, die Strecke war rund 5 km lang und hatte 1100 Meter Gefälle. Das veranlaßte die Zeit- schrift »Winter« zur Bemerkung: »Kitzbü- hel überraschte mit einer in den Ostalpen nie dagewesenen Ausdehnung und Schwie- rigkeit«. Bei der Wiederholung starteten auch Schweizer Läufer. Walter Prager aus Davos gewann vor Fritz Huber sen. und dem Ariberger Rudi Matt. 1933 wurde mit dem Steinbergkogelrennen sogar die Oster- reichische Meisterschaft verbunden, Grete Alt-Lantschner und Siegfried Engel sieg- ten. Der in Maschinschrift noch vorhandene Terminkalender 1947/48 des Tiroler Ski- verbandes nennt am 6. und 7.März 1948 als Bewerbe Abfahrtslauf und Torlauf (ver- bandsoffen/FIS), erst in Klammer steht der Begriff »Hahnenkammrennen«. Die Ausschreibung für den 2. internatio- nalen Steinbergkogel-Riesentorlauf am 25. März 1951 zeigt im Bild den Steinbergkogel- hang und im Vordergrund den Ehrenbach- sessellift. Als Sieger des Jahres 1950 werden Christian Pravda und der Südtiroler Karl Gartner (gleiche Zeit) sowie Lydia Gstrein genannt. Gestartet wurde um 14 Uhr beim Gipfel des Steinbergkogels, das Ziel war oberhalb der Talstation des Ehrenbachhö- helifts. Der Start war ab Hochbrunn mit dem Steinbergkogellift erreichbar. Wieder gab es zwei Sieger, nämlich Hans Senger aus Badgastein und Christian Pravda. Dritter wurde Anton Sauer jun. vor Andrä Molte- rer. Bei den Damen siegte Lia Leismüller vom SC Partenkirchen vor Rosl Amort aus ReichenhalL Vierte wurde Rosemarie Sai- ler. Im folgenden Jahr war Kitzbühe Treff- punkt der Nordischen, das Steinbergkogel- rennen wurde nie mehr ausgetragen. Schnee genug Auch dieser Winter ist schneereich, so- daß am Steinbergkogel noch Bewerbe ange- setzt werden könnten. Wir wollen uns nach dem nostalgischen Rückblick aber den Ge- gebenheiten zuwenden. Wenn es so bleibt, wird es nach einer Vielzahl verregneter oder versturmter Wochenenden »Tradition« hat- te, wäre es 11 schlecht, das Skifahren anzura- ten. Aber das eine oder andere Mal wird es doch klappen. Also auf zur Skifahrt am Steinbergkogel. Noch bis über Ostern Voraussichtlich bis zum Ostermontag ist recht reger Skiliftbetrieb. Die Hahnen- kammbahn und die Hornbahnen verkehren sicher bis zu diesem Termin, die Fleckalm- bahn aber nur, wenn am Berg Liftbetrieb ist. Voraussichtlich bis über Ostern hinaus ist Betrieb im Bereich Jochberg - Paß Thurn. Der eingeschränkte Skibusbetrieb ist bis zum Ostermontag. Dann wird noch immer Nun schon seit fünf Jahren veranstaltet der bekannte amerikanische Winterspor- tort Vail im Herzen von Colorado, eine »Le- gend of Ski«. Aus allen Teilen der Welt wer- den die bekanntesten Skigrößen vergange- ner Tage eingeladen und mit TWA kosten- los eingeflogen. Schirmherr ist der frühere Präsident der USA, Gerald Ford. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, wird auch alljährlich ein verdienstvoller Pionier der Skigeschichte besonders geehrt. Birger Ruud, Emil Allois und heuer Toni Seelos. Der Seefelder gilt als »Erfinder« des Para- lellschwungs und war einer unserer erfolg- reichsten Trainer. Das »Seelos-Tor« - eine Folge von offenem und versetztem Slalom- tor - ist noch heute ein Begriff. So kamen zum großen Skifest im Westen Amerikas angereist: Toni Sailer, Ernst und Hansi Hinterseer, Karl Schranz, Franz Klammer. Dazu gesellten sich noch die in den USA lebenden Anderl Molterer, Pepi Stiegler, Pepi Gramshammer, Putzi Frandl- Crotty und Läufer aus der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Norwegen und Kanada, die sich der starken US-Boys mit Phil Mahre an der Spitze, zum Wettkampf stellten. ein verständlicherweise wesentlich einge- schränkter Busbetrieb bleiben, bis am Paß Thurn das Saisonende ist. Schon geschlossen Manche Anlage für den Übungsbetrieb im Talbereich mußte bereits geschlossen werden. Auch das Sonnenskigebiet der Bichlalm ist nur noch bis einschließlich Sonntag, 5. April, für Lift- und Busfahrer geöffnet. Schon am ersten Tag des »Gerald-Ford- Cups« großes Hallo bei den Osterreichern. Toni Sailer siegte im Riesentorlauf. Molte- rer dritter und Ernst Hinterseer vierter. Am nächsten Tag der eigentliche Höhepunkt. Abfahrtslauf in zwei Durchgängen auf der \Veltmeisterschaftsstrecke 1989. Je nach Alter bekommen die Läufer eine kleine, aber gerechte Zeitvorgabe. So wie im Vor- jahr siegte der unverwüstliche Anderl Mol- terer - auf Kneissl-Ski und im hautengen Rennanzug. Der Triumph ist umso höher zu bewerten, da ja ein Großteil der Weltelite am Start stand und einige erst vor kurzem mit dem aktiven Rennsport aufgehört ha- ben! Molterer - der »Blonde Blitz aus Kitz« - ein warer Teufelskerl. Riesentorlauf: 1. Toni Sailer (AUT), 2. Steve Knowl- ton (USA), 3. Anderl Molterer (AUT), 4. Ernst Hinter- seer(AUT), 5. Jean Claude Kiliy(FRA), 6. Pepi Stieg- ler (AUT), 7. Otto Tschudi (NOR). Abfahrtslauf: 1. Anderl Molterer (AUT), 2. Phil Mahre (USA), 3. Hansi Hinterseer (AUT), 4. Bernhard Russi (SUI), 5. Ken Read (CAN), 6. Franz Klammer (AUT), 7. Andy Mill (USA), 8. Pepi Gramshammer (AUT), 9. Pepi Stiegler (AUT), 10. Steve Podboski (CAN). 30 Läufer am Start. Mit dabei auch noch so klingende Namen Wie in guten alten Zeiten... Toni Sailer und Anderl Moltere siegen beim »Gerald-Ford-Cup« in den USA
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