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Exzellenz Paul v. Hevesy, im Bild mit seiner Nichte Ingrid v. Hevesy-Rädmann, der Tochter seines Bruders, Nobelpreisträger Georg v. Hevesy. Foto: Herta Waich 1987 Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. April 1987 Kitzbüheler sxr rw\ Nach dem Föhn Das Aprilwetter hat diesmal früher als er- wartet eingesetzt. Am Wochenende ist ein Föhnsturm über das Land gebraust, der im Tal den Schnee weggefressen hat. Es wäre auch eine Sensation gewesen, wenn am 5. April die Abfahrten bis ins Tal noch zu be- fahren gewesen wären. Wenn hier vor einer Woche behauptet wurde, es sei Schnee noch genug, so stimmt das nicht mehr für die Tal- lage (das ist uns allen recht), aber noch im- mer für die Höhenlage. Wer am vergange- nen Sonntag seine Bretteln hervorholte, hatte es nicht zu bereuen. Ein sonniger Tag, leichte Neuschneeauflage dort, wo es zum Skifahren noch »bärig« war. Natürlich soll- te auch der kommende Sonntag noch ein Skitag sein. Die Bahnen liefern den Skifah- rer aufwärts und abwärts, die Lifte am Berg sind noch in Betrieb. Geplant ist... Der Skibetrieb bei der Hahnenkamm- bahn und bei den Kitzbüheler Hornbahnen ist bis Ostermontag, den 20. April, vorgese- hen. Wenn kein Schnee mehr sein sollte - diese Bahnen verkehren auch für ausge- sprochene Sonnengäste weiter. Bei der Fleckaimbahn ist dann voller Betrieb, wenn die Lifte im Hahnenkammbereich offen bleiben können. Mit ziemlicher Sicherheit geht der Skibe- trieb auch nach Ostern noch am Paß Thurn weiter. Seit langem gibt es dort ziemlich re- gelmäßig die »Skifahrt in den Mai«. Aber beim Wetter gilt, daß man nichts Genaues vorhersagen kann. Und der Skibetrieb hängt noch von der Schneelage ab, mit Ge- walt wird die Saison nicht verlängert. Bis Dienstag nach Ostern (21. April) bleibt das Kurhaus Aquarena in Betrieb. Das Hallenbad ist täglich ab 9.30 Uhr geöff- net, die Sauna ab 13 Uhr. Die Moorkurab- teilung ist von Montag bis Freitag vor Ostern noch offen. Eigentlich ist es keine Selbstverständlichkeit, daß das Kurhaus- Hallenbad bis über so späte Ostern in Be- trieb bleibt. Möglich ist, Weil Wettervorhersage eine hoffnungs- lose Aufgabe für einen nicht zum Schwad- ronieren neigenden Menschen ist, muß ge- standen werden, daß es am Palmsonntag auch schneien kann, wenn Sie mit dem Paimbuschen unterwegs sind. Zu Ostern können Ihnen im Tal Krokusse begegnen, aber es kann auch regnen oder zuschneien. Sicher ist zum Beispiel das Hallenbad in Be- trieb, auch der Skibus (bis Ostermontag noch recht dicht, dann stark eingeschränkt) und die Bahnen und Lifte, die Sie zum Ski- vergnügen liefern möchten. Optimisten schließen längeren Sonnenschein nicht aus, daher: Die Skisaison ist noch nicht zu Ende. Fortsetzung von Seite 1 eingebracht worden. Von den insgesamt 754 Mitgliedern waren 252 anwesend, mit den Vollmachten wurden 483 Stimmen abgege- ben, von denen 476 gültig waren. Bei der unter der Leitung von Hofrat Dr. Rudisch und den Wahlhelfern BM Herbert Noichl und GR Dir. Peter Gwirl durchge- führten Wahl gab es folgende Ergebnisse: In den Ausschuß wiedergewählt wurden Pepi Schoderböck, Christian Aigner, Si- mon Taxacher, Josef Jenewein, BM Her- bert Noichl, Andrä Hagleitner, Ing. Karl Mitterhauser und Georg Staffner. Neu dazu gekommen sind Jakob Aschaber, Hanspeter Gröderer, Josef Schroll und Ing. Werner Eppensteiner. Die von vielen vielleicht erwartete Sensa- tion blieb wahrscheinlich deshalb aus, weil Dr. Hammerle, obwohl er auf einere Liste geführt wurde, sich nicht zu einer Kandita- tur bereit erklärte. Am 9. April 1987 vollendet der letzte noch lebende K.u.K.-Diplomat Paul von Hevesy sein 104. Lebensjahr. Wir gratu- lieren! 1883 geboren, diente der Jubilar unter den letzten beiden Kaisern von Österreich und unter fünf österr. Außenministern. Auch nach dem Zusammenbruch der K.u.K. Monarchie blieb Paul von Hesvey dem Hause Habsburg treu. Schließlich wurde er vom Reichsverweser Admiral Horthy zum Königlichen Ungarischen Ge- sandten am Hofe des Königs Alphonso XIII. von Spanien ernannt. Anläßlich der Wahl von Admiral Horthy zum Staatsoberhaupt hatte die ungarische Nationalversammlung einstimmig be- schlossen, daß Ungarn ein Königreich bleibt. Bereits zehn Jahre vor Ausbruch des Bei der anschließend vom neu gewählten Ausschuß intern durchgeführten Vor- standswahl wurden Ing. Karl Mitterhauser als Obmann und Pepi Schoderböck als sein Stellverreter einstimmig wiedergewählt so- wie Christian Aigner als Schriftführer und Pepi Jenewein als Kassier bestätigt. Eine kleine Sensation gab es aber dann doch noch und zwar bei der getrennt durch- geführten Wahl der Rechnungsprüfer. Da es hier erstmals drei Wahlvorschläge gab, mußte auch diese geheim durchgeführt wer- den. Dabei gingen zur großen Uberra- schung der Versammlungsteilnehmer schließlich Dr. Hans Hammerle, Ing. Hans Gansterer und Sebastian Stöckl als Sieger hervor. Während die beiden Letzteren schon bisher als Rechnungsprüfer tätig wa- ren, war die Wahl des nunmehr an der Frem- denverkehrsfachschule in St. Johann täti- gen, ehemaligen FVV-Direktors Hammerle die Sensation dieser langen Wahlnacht. Zweiten Weltkrieges veröffentlichte Paul von Hevesy in London eine Studie über die steigende Kriegsgefahr in Europa und 1940 veröffentlichte er (durch die Oxford Uni- versity-Press) sein Standardwerk über das Welt-Weizen-Problem und 1966 sein Buch »Die Vereinigung der Welt«. Einer seiner Brüder, der verstorbene Pro- fessor Georg von Hevesy, erhielt 1943 den Nobelpreis für Chemie. Er erfand die Mar- kierung von radioaktiven Isotopen und führte dies 1912 in die Medizin ein. 1923 ent- deckte er das Element Hafnium. Unser Jubilar hat Kitzbühel zu seiner zweiten Heimat erwählt. Viele Bewohner unserer Stadt kennen ihn und grüßen ihn freudig, wenn er in der Stadt oder in der Umgebung bei seinen Spaziergängen ange- troffen wird. Paul von Hevesy 104 Jahre alt
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