Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. April 1987 Eine Lanze für S. L. Weiss Zum Lautenabend Walter Briem. Mitwirkend Nikolaus Erber Von Hugo Bonatti Die Kitzport-Mister in der Kombtrniion: Margit Taxer u,d Josef Eber!. Damen, AK 1: 1. Marianne Haller, 2. Helene Hai- dinger. Damen, Allgemeit: 1. und Kitzsportmeistrir Mar- git Taxer, 2. Margit Leimer, 3. Heidi Bachier. Herren, AK III: 1. Heribert Bachmann, 2. Christian Eder, 3. Johann Ha:dinger, 4. Pepi Bodner, 5. Dr Sieg- fried Tirala. Herren, AK II: 1. Zirottfried Haller, 2. Simon Wal:l, 3. Paul Rabanser, L . Udo Pohlke. Herren, AK 1: 1. Edi Weriberger, 2. Wolfgang RD- bisch, 3. Erich Wallar. Herren, Allgemein 1. und Kitzsportmeiter JDs Eberl, 2. Toni Ehrertperger, 3. Manfred Bachnann, 4. Josef Strobl, 5. Harsi Stanger. Natürlich mußte man sich auf den inti- men Klang erst einmal einhören. Das Spie- len der 13ch6rigen Barocklaute hatte ja nicht zuletzt deswegen um 1800 sein Ende gefunden, weil sie so relativ leise ist, obwohl doch »Laute« genannt; was freilich nichts mit »Laut« zu tun hat, sondern mit arab. »Al ud«, d.h. Holz. Die Instrumente waren in der Klassik im Ton immer voluminöser geworden. (Man denke an das Klavier!) Die Laute kam zudem der heraufkommenden romantischen Lebensauffassung kaum ent- gegen; sie ist das Instrument des barocken Interieurs, hat etwas in sich Gekehrtes, ge- radezu Introvertiertes. Ihre Saiten »schrei- en« nicht, sind wenig geeignet, den Weltsch- merz (der Romantiker) in Musik umzuset- zen. Der Abend mit Walter Briem und Niko- laus Erber war zur Gänze dem großen, heute leider wenig bekannten barocken Lautenvirtuosen und -komponisten Silvius Leopold Weiss gewidmet (300 Jahre!) Wie groß die Wertschätzung dieses Meisters war, zeigt eine Bemerkung aus der ersten Bach-Biographie, dessen Cembalo-Suiten wären nur mit denen für Laute des Silvius L. Weiss zu vergleichen, undman konnte diese Aussage spontan verstehen, als Briem die Sonate Nr. 5 (Dresdner) spielte. Ungeheure Vielfalt in der Modulation, kühne Harmo- nik, großer melodischer Reichtum... Tat- sächlich (umgekehrt) nur an Bach meßbar! Man verstand aber auch, daß die weiss'sche Sprache - siehe die Sonate »L.infidele« (London), von Briem treffend kommentiert - diese vollkommene musikalische Sprechweise, eines Tages nicht mehr ver- standen wurde und dem (vielleicht) sensa- tionell Neuen weichen mußte. Dabei: Im Grunde setzte sich dieser intime Charakter in vielen Werken etwa eines Joseph Haydn fort und auch dieses »Sprechen«. (Es blieb ja, trotz Programm, unbedingt absolute Musik). Und Walter Briem? Es war eine einzige Freude, ihm zuzuhören. Verliebt in dieses prächtige Instrument - wer könnt's nicht verstehen? - handhabt er es zärtlich wie eine Geliebte. Sie, diese Geliebte, scheint freilich eher eine kunstvolle Porzellanfigur, reifrockbestückt, etwas schelmisch lä- chelnd - wie Silvius Weiss' Musik über- haupt, bei aller meisterlichen Verschlin- gung der Linien und trotz häufigen Molls, etwas von feiner Ironie zu haben scheint. Humor hatte er gewiß! Dafür spricht fol- gende authent überlieferte, witzige Bemer- kung: Wie viele Jahre er eigentlich die Laute spiele, antwortete er: 00«! Worauf man den Kopf schüttelte. Es wäre, sagte man, doch bekannt, daß er bereits als Kind...? Ja, sagte Weiss, man solle nicht vergessen, daß er allein 30 Jahre gestimmt hätte. - Sicher ein Handicup des Lautenisten; aber der Harfenspieler ist da auch nicht besser dran! Briems Können auf diesem Instrument ist eigentlich erstaunlich. Neben dem Medi- zinstudium (Seit kurzem Dr. med.!) »Herr Dr. Briem, Sie haben uns mit diesem Abend viel Freude bereitet. Danke!« - Und dann jenes Stück, welches als Weiss' berühmte- Rettung - Rotes Kreuz 144 Telefon ) Itzbdbeler ‚1 fl7Ülrfcr U £. Impressum Verleger: KitzbUheler Anzeiger Gesellscnaft m.b.H., Kitzühei, Schlossergasse 10 - auch Inhaber und Herausgeber. Verlagsort: Kitzbtlhel. Herstellungsort: Wörgl. Herstel- ler: Druckhaus WÖrgl, Alfred Burgstaller, WÖrgi, Peter-Rosegger-Straße 3. Redaktion: Chefredakteur Engelbert Opperer, Kitzbil- hei, Schlossergase 10, Tel. 05356/2576; Redakteur: Mann Wörgötter, Kitzlühel, Hinterstadt 17, Tel. 05356/22 36. Französisch-kulinarische Tage Klaus Hochenegger (Küchenchef) und Franz Riegler (Service-Chef und Sommelier) im de- korierten Lokal »Restaurant Rosshimmel«, Hotel »Tiefenbrunner«, KitzbüheL Die bereits zur Tradition gewordenen »Französisch-kulinarischen Tage« werden von der »Sopexa« (eine Vereinigung der franz. Agrarwirtschaft) mit Dekorations- und Werbematerial unter- stützt. Für das Wochenende ist Fr. Dir. Sourbier-Pinter vom franz. Kulturinstitut angesagt. Sponsion Am 26. März 1987 fand in der Techni- schen Universität Wien die Sponsion vor- Max or Max Hobelsberger, Kitzbühel, SchLier des Bundesgymnasiums St. Johann in Ti- rol, zum Diplomingenieur der Elektro- technik statt. Wir gratulieren!
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